Welche IWC Vintage-Uhr habt ihr in der Sammlung?

    • Offizieller Beitrag

    ... und noch ein Faden, um ein wenig Vielfalt heineinzubekommen. Diesmal zum Thema IWC Vintage-Armbanduhren, da haben wir ja einiges in der WL versammelt. Deshalb soll dieser Faden dazu dienen, Interessierten und Neueinsteigern einen schnellen Überblick zu verschaffen: Was gibt es für Modelle, was ist typisch für die einzelnen Jahrzehnte, welche Erfahrungen haben Lounger beim Kauf / Service / Tragen dieser Uhren gemacht?


    Auch hier lege ich mal vor, mit einem der Klassiker der frühen Nachkriegszeit: eine IWC Ref. 521 "Shark Fin" - die verdankt ihren Spitznamen den Hörnern, die ähnlich wie eine Haifischflosse geformt sind. Solche "fancy lugs" waren in den 40er bis frühen 60er Jahren bei klassischen Dress-Watches durchaus in Mode. Man findet solche Uhren (meist in Gelbgold) auch von anderen Marken, z.B. JLC, VC oder Patek. Unter Vintage-Freunden sind diese IWC-Modelle durchaus gesucht - zum einen, weil sie für die Zeit sehr groß waren (fast 37mm im Durchmesser), zum anderen, weil mit dem Kal. 89 eines der klassischen IWC-Werke überhaupt verbaut ist:







    Auch wenn diese Uhr erst 1966 ausgeliefert wurde, ist sie doch ein klassischer Vertreter der IWC-Kollektion der 1950er Jahre. Und trotzdem heute noch absolut alltagstauglich, insbesondere das Werk ist eigenltich unzerstörbar - und trotzdem sehr schön anzuschauen.


    Ausführlich vorgestellt habe ich diese Uhr hier:
    Ein IWC Vintage-Klassiker: Die Ref. 521 "Shark Fin"


    Ich bin gespannt, was sich für IWC Vintage-Schätze bei euch in den Boxen verbergen :wink:


    Gruß,
    Christian

  • Schönes Thema!
    Da beteilige ich mich mit meiner ersten Vintage IWC:



    Ich denke zur Mark 11 (oft auch Mark XI) muss ich nicht mehr viel erzählen.
    Es ist einfach die Militäruhr von IWC schlechthin.
    Wie Christians Shark Fin hat sie ebenfalls das legendäre Kaliber 89.
    Es sind online sehr ausführliche Beschreibungen zu dieser Uhr zu finden.
    Allen voran diese: http://www.gregsteer.net/IWC/Mark_11/mark11a-de.pdf


    Eigentlich war ich damals nicht auf der Suche nach dieser Uhr, aber der extrem gute Originalzustand dieses Exemplars aus 1952 hat mich überzeugt.
    Eine weitere Besonderheit ist das originale Hangtag mit der korrekten Gehäusenummer.
    Das habe ich so noch an keiner anderen Mark 11 gesehen.
    Da ich sie allerdings nicht trage wird sie mich wohl früher oder später wieder verlassen.







    Viele Grüße
    Chris

    • Offizieller Beitrag

    ... wow, wenn das kein Klasse-Einstieg für diesen Faden ist :gut:


    Die Mark 11 gehört unzweifelhaft zu den Ikonen der IWC-Geschichte. Übrigens ein Modell, das über 30 Jahre nahezu unverändert gebaut wurde und sogar die Quarzkrise überdauert hat.


    Im gezeigten Zustand sicherlich sehr selten. Auch das Band ist heute sehr gesucht - auf dem letzten Foto kann man gut erkennen, warum: Die Mark 11 hatte ursprüngliche feste Bandstege, die heute üblichen Bänder sind daher nicht verwendbar. Neben Nato-Bändern gab es damals spezielle Stahlbänder ("Bonklip") bzw. wie auf dem Foto Lederbänder, die um den Steg gelegt wurden - entweder gehalten durch einen eingelegten Metallklip oder indem das Band danach verklebt wurde. Definitiv nichts für heutige Bandwechsel-Freunde ;)


    Chris: Danke fürs Zeigen!


    So darf das gerne weitergehen :G


    Gruß,
    Christian

  • IWC Ocean Bund


    Ich denke, sie darf hier auch gepostet werden.


    Ein Flashback der 80-er Jahre. Wenn man drauf schaut, hat man den Eindruck in einem 11-er auf die Instrumente zu schauen.


    Die IWC Ocean 2000 war das zivile Modell. Modifiziert kam sie zur Bundeswehr (Marine - Spezialisierte Einsatzkräfte)


    Ein Step, an dem man nicht vorbei kommt, wenn man sich mit alten Tauchuhren und deren Geschichte befasst.


    Sie kam in mehreren Referenzen (eine Übersicht habe ich gepostet), welche immer ein ganz bestimmtes Paket (BOX etc. mit Vers.-Nr. hatte)


    Die Modifizierung waren unter anderem ein glattes Glas (nicht gewölbt), die dunkle Lügende und kein rotes Ende auf dem Sekundenzeiger (manche BUND Modelle haben eine zivile Sekunde, da es diese Zeiger nicht mehr gibt und auch die glatten Gläser sind alle weg in Schaffhausen.


    Ältere Kampfschwimmer tragen diese Uhr heute noch (auch der Kompaniechef)


    Ich liebe diese Uhr und habe eine 3501, 3509 und eine 3319


    In der Wertentwicklung ist es interessant, dass die Automatikmodelle günstiger sind, als die Quarzuhren.


    Hier jetzt ein paar Bilder vom Porsche









    • Offizieller Beitrag

    ... sehr schön, Marcus :respekt: - die Ocean 2000 darf natürlich in so einem Faden nicht fehlen, ob als zivile oder militärische Version.


    Die Ocean 2000 war vielleicht die letzte Generation der "echten" Einsatzuhren, bei denen noch die Technik im Vordergrund stand und keine Marketing-Strategie. Das erklärt auch ihren Stand bei vielen Sammlern, gerade bei uns im Norden, wo doch einige einen maritimen Bezug haben.


    Die Ref. 3519 AMAG dürfte auch eine der teuersten Vintage-Quarzuhren überhaupt sein - die dahinter stehende Technik ist meines Wissens bis heute Verschlusssache.


    Weitere Informationen zu dieser Baureihe finden sich auch bei uns in den "Classics", wo Sascha mal einen Faden zum Thema "Bandgeometrien" erstellt hat:


    Die Bandgeometrien der Porsche Design Uhren


    Auch zur Entwicklung der Taucheruhren der IWC, in deren Geschichte die Ocean 2000 eine herausragende Rolle spielte, findet ihr hier noch einen Überblick:


    Evolution der Taucheruhren der IWC


    Klasse-Beiträge bisher :gut:


    Gruß,
    Christian

    • Offizieller Beitrag

    ... die Edison - das ist doch mal ein wirklich "schräges" Exemplar aus der IWC-Historie ;)


    Das Design war ziemlich futuristisch und passte gut zur damals eher technikfreundlichen Einstellung - und auch bei nicht-mechanischen Uhren hat man sich noch Mühe mit der Verzierung der Platinen gegeben :lupe:


    Hier noch die Workbook-Seite der hellen Varianten ref. 3605:



    (c) IWC / http://www.iwc.com/forum/en/discussion/16186/


    Weitere Infos zur Uhr finden sich z.B. auch hier:


    http://www.iwc.com/forum/en/discussion/16178/


    Ich frage mich bei solchen Uhren immer, welche der aktuellen Modelle in 30 Jahren die gleiche Wirkung haben werden - wo man dann sagt: "Ahh, klar, typisch im Stil der 2010er-Jahre - tja, damals fand man sowas modern..." ;)


    Gruß,
    Christian

  • Marcus, als ich '98 einen Tauchlehrgang der Marine in Neustadt ( Holstein ) gemacht habe wurde uns diese Uhr zum Abschluss der Ausbildung für 5000 DM angeboten, nur für Soldaten. War damals nicht bereit soviel Geld für eine IWC auszugeben. Ein Jahr später kam meine 16710..

    • Offizieller Beitrag

    ... zum Wochenende auch hier eine weitere Runde:


    Das wohl letzte Erfolgsmodell der IWC in der "guten alten Zeit" vor der Quarzkrise war die IWC Yacht Club I - lanciert 1967, wurde sie zum Renner im Segment "gute Alltagsuhr", vergleichbar mit einer Rolex Datejust, mit der sie übrigens auch das Stahlarmband teilte (bis Rolex später den Hersteller, Gay Freres, aufkaufte).


    Von dieser Uhr gab es entsprechend der Popularität diverse Varianten, u.a. drei verschiedene Werke (Automatik ohne Datum Kal. 854, Automatik mit Datum Kal. 8541(B), Handaufzug ohne Datum Kal. 89), Varianten in Stahl, Weißgold und Gelbgold, Zifferblätter in weiß, silber, blau, braun und sogar lachsfarben, dazu noch Sondermodelle mit Steinen oder Cloisonne-Blättern.


    Auch bei mir fanden zwischenzeitlich verschiedene Versionen ein Heim:




    Geblieben ist bis heute diese hier, Ref. 1811 AD in blau:






    Die ausführliche Vorstellung der blauen YC findet ihr hier:
    Yacht Club zur Blue Hour...


    Die ausführliche Vorstellung der silbernen YC findet ihr hier:
    Neuzugang: IWC Yacht Club


    Gruß,
    Christian

  • Die alte Zwiebel hab ich vor Jahren mal bei einem Wormser Uhrmacher gekauft und bestimmt viel zu viel Geld dafür bezahlt. Aber sie läuft prima und war auch schon bei einigen Auslands-Dienstreisen am Arm. Der gute Mann hat den Deckel mit blosen Händen abgemacht und mir das Kaliber gezeigt. Leider hab ich kein Gedächtnis für so was, irgendwas mit Pellaton ist da drin. In ferner Vergangenheit hat wohl irgendein Hempel Leuchtmasse nachgepinselt. Die kläglichen Reste davon kleben jetzt an den Indexen - lass ich wegmachen wenn sie mal zur Revi muss.


    • Offizieller Beitrag

    ... perfekt :gut: - Dieses Zifferblatt ist in meinen Augen das schönste aus der IWC-PD-Kooperation - clean, weiß, schwarz, fertig.


    Der Nachteil ist, wie Du richtig sagst, dass man beim Tragen unheimlich vorsichtig sein muss, damit nicht irgendwo etwas abplatzt am Gehäuse. Gerade bei einem so perfekten Exemplar würde ich mir das nicht verzeihen :( . Was eigentlich schade ist, denn die Tragbarkeit dieser Uhren ist durch das geringe Gewicht und das sehr flache Band eigentlich ziemlich gut.


    Gruß,
    Christian

    • Offizieller Beitrag

    Hier schnelle Schnappschüsse von meiner Ingenieur SL (Jumbo) mit Quartz-Werk.
    Es ist die Referenz 3303 mit dem flacheren Gehäuse.
    Davon soll es nur knap 160 Stück geben.



    ...

    ... ja, auch Quarz-Uhren können ihren Reiz haben :gut:


    Leider werden diese Uhren immer seltener, obwohl die Werke eigentlich ziemlich robust sind. Vermutlich eines der wenigen Modelle, wo Quarz eher den Sammler entlarvt als Automatik ;)


    Zum Vergleich hier noch Bilder von der großen Schwester, der Ingenieur 3003/1832:



    Das Design ist sehr ähnlich und auch Händler verwechseln gerne mal die 3303 und 3003. Zwei Merkmale helfen da bei der Unterscheidung:
    - Die 3003/1832 hat das IWC-Logo appliziert und oben an der 12 im Stundenkranz. Die 3303 hat ein gedrucktes Logo unterhalb der 12 Uhr-Doppel-Index.



    - Das Band der 3303 hat deutlich erhabene Mittelglieder, während diese bei der 3003/1832 organischer und etwas flacher integriert sind:



    Die 3303 ist auch eine "echte" Quarzuhr und hat deshalb ein spürbar flacheres Gehäuse, damit versuchte IWC auf die Kritik an der hoch aufbauenden "Jumbo" zu reagieren.


    Bei der 3003/1832 ist das Gehäuse dagegen so gestaltet, dass sowohl ein Quarzwerk (Cal. 2405) als auch ein Automatikwerk (Cal. 8541 ES) Platz finden. Entsprechend oft wurde hier auch getauscht - früher von Automatik auf Quarz, heute zurück von Quarz auf Automatik. Das ist bei der 3303 nicht möglich, auch wenn mancher Verkäufer etwas anderes behauptet.


    Weiterhin viel Freude beim "Quarzen",
    Christian

    • Offizieller Beitrag

    ...


    ... auch ein schöner Klassiker :wink: - dieses Modell stammt aus den Anfangsjahren des Automatik-Zeitalters, also Ende der 50er/Anfang der 60er Jahre. Vermutlich dürfte es eine Ref. 347 A sein:



    (c) IWC / http://www.iwcforum.com/Catalogs/1957/0000010.jpg


    Diese Uhren erkennt man nur am Gehäuse, da man unterschiedliche Varianten für das Zifferblatt und Zeigerspiel auswählen konnte. Deine Variante hatte tatsächlich auch im Original Leuchtpunkte auf dem Blatt. Die Krone dürfte unsigniert sein (also kein Fisch), da diese Uhren durch den einfachen Druckboden noch nicht wasserdicht waren (aber immerhin gegen Magnetfelder geschützt). Die Varianten ohne Datum waren damals etwas die "Sparbrötchen", da die deutlich fortschrittlicheren Modelle mit Datum auch bedeutend teurer waren (und zwar ca. 50%!). Dieses Modell kostete z.B. 1956 in Deutschland 735 Mark in 18k Gold.


    Heute sind die Modelle ohne Datum dagegen durchaus beliebt, denn damals gab es beim Kal. 852 noch keine Schnellschaltung des Datums - wenn man die Uhr nicht regelmäßig trägt, ist das Einstellen dann kein Spaß ;) ...


    Gruß,
    Christian

    • Offizieller Beitrag

    ... für diese Uhren gibt es praktisch keine Marktpreise, da sie einfach zu selten angeboten werden - aktuell findest Du z.B. nur eine einzige in Bi-Color weltweit (für 3,2k). Ich würde denken, dass man die in der gefragten Stahl-Variante nicht mehr unter 3k bekommt, wobei Zustand und Zubehör immer eine große Rolle spielen.


    Die 3003 sind in der Regel noch teurer, da hier immer eine gewisse Phantasie durch die Möglichkeit zur Umwandlung in eine Automatik besteht. Das ist zwar inzwischen horrend teuer, aber lohnt sich eben doch oft, weil eine gute 1832 schnell 8-11k kosten kann.


    Am Ende ist es bei diesen Uhren aber wesentlich problematischer ein gutes Exemplar zu finden - wenn man lange genug gesucht hat, ist einem der Preis dann irgendwann nicht mehr so wichtig...


    Gruß,
    Christian