100 Tage Praxistest Breitling Chronomat 47 GMT vs. Omega Speedmaster "Dark side of the moon"

  • Danke für die Verlinkung; interessanter Bericht; wirklich blamabel, dass es Omega beim ausgelieferten Modell nicht geschafft hat, die Zeiger genau zu setzen.


    Das Zeigerspiel bei der BREITLING ist kaum besser, siehe das Foto, bei dem alle Zeiger auf der "12" stehen. Für Uhren um EUR 9k für mich absolut indiskutabel, um nicht zu sagen: eine Frechheit! Genauso indiskutabel wie der gedrückte Boden, die unverschraubte Krone, die lediglich 5 bar Wasserdichtigkeit und das billige Textilband der OMEGA. Wobei eine Armbanduhr, die mit 5 bar angegeben ist, im Gegensatz zum Testbericht, imo ein Abwaschen mit Wasser und Seife schadlos überstehen muss.



    Zum Testbericht:
    Nett zu lesen, aber mit vielen Patzern, z. B.


    "Zunächst muss mit dem Mythos des "Einlaufen's" aufgeräumt werden. So etwas gibt es nicht, denn sonst würde eine COSC Zertifizierung wirklich überhaupt keinen Sinn ergeben. "
    Vor der Zertifizierung werden Uhrwerke freilich erstmal eingelaufen. Dass sich mechanische Teile aufeinander abstimmen, sprich einlaufen müssen, ist kein Mythos.


    "Im Verhältnis gesehen, ist sie quasi ähnlich wuchtig wie die größere Breitling. Wohlgemerkt reden wir hier nur von 2,75mm mehr Durchmesser und 1,95mm mehr Höhe. "
    Die genannten Werte sind bei Armbanduhren freilich Welten!


    "Am Gehäuse der Omega lassen sich völlig unerwartet, "leider" scharfe Kanten feststellen, wie der Fingernagel-Test an den Gehäuseflanken beweist."
    Liebhaber von Messern kennen den Trick, dass man an der Unterkante von Kaffeetassen (Keramik!) seine Stahlwaren unterwegs blitzschnell schärfen kann. OMEGA wollte hier lediglich blitzsaubere Kanten realisieren, die am Arm (wie es korrekt im Resumee heißt) keinerlei Probleme bereiten.


    "Der größte Vorteil des Keramik Gehäuses und der riesigen Saphirgläser ist die absolute Sicherheit vor allergischen Reaktionen auf der Haut. Mit diesem Modell braucht man vor Nickel, wie bei Edelstahluhren, keine Angst zu haben. Die perfekte Uhr für Menschen mit Nickel Allergie."
    Das sollte man dick unterstreichen. Einer der wirklich realen Vorteile dieser OMEGA!


    "Bei der Omega ist die Krone nicht verschraubbar und müsste sich somit leicht ziehen lassen, aber da taucht ein Problem auf, dass mich stutzig macht: Die Krone lässt sich nur sehr schwer ziehen und dies deshalb, weil zwischen Lünette und Krone kaum Platz für einen Fingernagel bleibt (Foto)."
    Stutzig machen? Dieses Problem besitzen SÄMTLICHE Uhren, deren Krone nicht verschraubbar ist.


    "Die schwarzen Indexe der Breitling tragen eher noch zur guten Ablesbarkeit bei,[...]"
    Aha! Sehr logisch bei schwarzen Indizes auf schwarzem Blatt :G ...


    "Obwohl also der Breitling Chronomat zusätzlich eine GMT Anzeige bietet, bleibt die Ablesbarkeit hervorragend. Breitling gelingt dies durch eine geschickt über den Indexen angeordnete 24 Stunden Einteilung und einen GMT Zeiger, der sich deutlich von den anderen abhebt. "
    Die BREITLING mißt knapp 3mm mehr im Durchmesser, kein Wunder, dass sie dadurch gut ablesbar ist.


    "Dazu fällt mit auch ein Erlebnis mit einem deutschen Automobilhersteller ein, dabei wurde von mir zur "Werksabholung" ein schief eingebautes Lenkrad bemängelt und das wollte der Hersteller nicht mal kostenlos korrigieren."
    Kurz OT: Bei SAAB (unter GM) kam dies auch ab und zu vor. Was macht SAAB heute doch gleich ;) ?


    "Die deutlichen Geräusche des Aufzugs irritieren leider zum hochwertigen Gesamteindruck und führen letztlich zum Vertrauensverlust und einem Punkt weniger in der Wertung."
    Vertrauensverlust? Kompletter Unsinn. Erstaunlich jedoch der geräuschlose Rotor der BREILTING, sofern es denn stimmt.


    "Beide Uhren sind außer bei der Farbgebung grundverschieden, agieren aber miteinander auf Augenhöhe und sind für einen Kauf absolut zu empfehlen, ja sogar jeweils in der eigenen Klasse alternativlos. "
    Die OMEGA gänzt mit ihrem polierter Keramik wie eine Speckschwarte, das DLC der BREITLING wirkt eher anthrazit als schwarz. Eine hervorragende Alternative stellt bsp.-weise eine SINN U1000 S dar ;) .


    Dazu noch garniert mit Rechtschreibfehlern:
    "Einlaufen's"
    "Genauigkeit beim dem Tragen"
    "Als würde man die Hebel, zwar nach etwas Wiederstand, aber sehr direkt mit dem Finger berühren "
    "Die etwas leichtere Auslösung des Chronos geht mit einem etwas "holen Geräusch", einem Klacken einher. "



    Mal ehrlich: Den einzigen Vorteil dieser Uhren ggü. z. B. einer SINN U1000 S ( http://www.sinn.de/de/Modell/U1000_S.htm ) sehe ich in der langen Gangreserve von bis zu 60 Stunden. Die Gangwerte der hoch gepriesenen Manufakturwerke sind doch keinen Deut besser als modifizierte ETA-Werke. Ansonsten nur Nachteile ggü. der SINN, die 100 bar wasserdicht ist, deren Drücker bis zur Nenntiefe bedienbar sind und deren tiefschwarze Beschichtung mit 2.000 Vickers annähernd so unverwundbar wie Keramik ist.



    PS: Hatte ich schon erwähnt, dass ich eine SINN U1000 S besitze :G ?

  • Zu den Gangwerten & Einlaufen (wen es interessiert):

    Zitat

    Zunächst
    muss mit dem Mythos des "Einlaufen's" aufgeräumt werden. So etwas gibt
    es nicht, denn sonst würde eine COSC Zertifizierung wirklich überhaupt
    keinen Sinn ergeben.

    Falsch; mein Omega-Chronometer brauchte 9 Montage, um von >+10s/Tag auf ~0s/Tag zu kommen.
    Der Autor sollte man lieber an seiner Kommasetzung arbeiten ;)

  • Das mag ja alles sein, es ist und bleibt aber ein Stoff/Lederband mit Dornschließe und kein Stahlband.


    Beim "Stahlband" hätte OMEGA konsequenterweise auf Keramik setzen müssen wie beim Gehäuse. Dann wäre ein spiegelndes Band à la RADO dabei herausgekommen. Sicher auch nicht jedermanns Geschmack. OMEGA nutzte innerhalb der SWATCH Group im übrigen das Know-How von RADO zur Produktion der "Dark Side Of The Moon".


    Alltagstauglicher (wasserfest und hygienisch abwaschbar) und haltbarer als das Textiband wäre ein Kautschukband wie bei der BREITLING gewesen. Bei der BREITLING scheinen die Kautschukhälften sogar für einen zivilen Preis (angeblich EUR 50 laut Testbericht) austauschbar zu sein. Dass Kautschukbänder auch edel sein können, beweist HUBLOT ;) .

  • Die Krone lässt sich nur sehr schwer ziehen und dies deshalb, weil zwischen Lünette und Krone kaum Platz für einen Fingernagel bleibt (Foto)."
    Stutzig machen? Dieses Problem besitzen SÄMTLICHE Uhren, deren Krone nicht verschraubbar ist.


    Leider falsch, Breitling Navitimer hat keine derart überstehende Lünette und die Krone lässt sich wunderbar auch am Handgelenk ziehen. :wink: