Meine GMTs waren bei der Revision

  • Hallo zusammen und sorry für die wall-of-text…

    dies ist mein erster Beitrag hier im Forum, obwohl ich schon seit vielen Jahren Uhrenbegeistert bin. Aber bisher hab ich meine Uhren einfach nur getragen, hatte Spaß daran, und es gab keinen Grund für irgendwelche Fragen…
    Naja, wirklich beschweren kann ich mich auch nicht, aber nach der Revi zweier meiner Uhren beim Kölner Konzi hab ich nun ein paar Fragen, die ich hoffe hier beantwortet zu bekommen.

    Zum einen hatte ich meine Rolex GMT-Master (ich denke es ist eine 1675 ca. BJ 1971 mit Band 7835) und meine GMT-Master II von ca. 1996 bei der Revision. Beide Uhren waren noch in gutem Zustand, sodass keine Restauration notwendig war.
    Aber sie sind eben auch nicht zu Rolex nach Köln, da bei beiden Uhren die Tritium-Zifferblätter und Zeiger getauscht worden wären, ich aber die Uhren so original wie irgend möglich zurück haben wollte. Ich habe dann bei der Auftragsvergabe beim Konzi schriftlich vereinbart, dass Gehäuse und Bänder zu Rolex nach Köln gehen zur Aufarbeitung, die Werke aber beim Konzi aufgearbeitet werden.
    Nun habe ich die Uhren zurück und folgende Auffälligkeiten festgestellt:
    GMT-Master:
    Das originale Glas wurde getauscht; dies war zuvor flach gewesen und ist nun bombiert
    Der Sekundenzeiger sprang zumindest gestern beim ersten Stellen der Uhr bei Drehung der Krone gegen den Uhrzeigersinn ca. 10 Sek. zurück und bei Drehung mit dem Uhrzeigersinn wieder die 10 Sek vor… heute macht sie das nicht mehr… mhm, was war das?
    Der Gehäuseboden wurde poliert (da wo er eben vom Werk aus poliert sein soll), aber die Kratzer auf der geschliffenen Fläche in der Mitte wurden nicht überschliffen (insb. bei der GMT II s.u.)
    Ein Federstift bei der Befestigung des Armbands am Gehäuse war nicht eingerastet… naja…
    Den Lieferschein für die Überholung der Gehäuse bei Rolex soll ich wohl noch bekommen, war aber trotz mehrfacher Ankündigung bei der Abholung nicht auffindbar…

    GMT-Master II:
    Ist soweit alles OK (Glas wurde ebenfalls getauscht und ist nun mit kleinem Rolex-Krönchen auf der 6) bis auf den Gehäuseboden, der immer noch verkratzt ist, dort wo er geschliffen sein sollte.

    Zusammengefasst stört mich am meisten, dass das Kunststoffglas der GMT-Master nicht mehr original ist und die Uhr aufgrund der Bombierung des Glases nun eine andere Optik hat. Natürlich ist das Glas wesentlich klarer und die Ablesbarkeit aufgrund der Bombierung besser. Nun ist es eh zu spät, aber die Frage ist: MUSS das Glas zwingend gewechselt werden um die Dichtigkeit wieder zu gewährleisten; wird dies beim Auspressen gar „zerstört“? Wird das Material nach 40+ Jahren so spröde, das ein Wechsel ohnehin vorgenommen werden sollte/ muss?
    Nicht wirklich wichtig, da ich die Uhren nie verkaufen werde; schmälert ein neues Glas mit anderer Optik den Sammlerwert?
    Ich weiß noch nicht so recht, ob mir die neue Optik gefällt, aber ich bin ja froh, dass sie wenigstens ihre Pfoten von der Lünette gelassen haben; die wollten sie nämlich auch tauschen da sie ja „schon so gebleicht“ ist… Da kann ich echt nur den Kopf schütteln…
    Ich würde aber auch sagen; die Schliffe und polierten Bereiche sind gut, aber wie neu sehen sie nicht aus… Ist wohl der Handarbeit geschuldet…
    Zum Boden: Ist das so normal? Ich könnte mir vorstellen, dass entweder Rolex die Bearbeitung (Schliff) des Bodens ablehnt, weil der dusselige Aufkleber entfernt wurde und das gegen die Rolex-Vorstellungen einer originalen Uhr verstößt oder, dass der Konzi den Boden wieder verkratzt hat… Wobei die Kratzer so lang und deutlich sind, die müssten sich dann eigentlich auf der polierten Fläche fortsetzen, was sie nicht tun. Und ich bin mir nicht sicher, ob der Boden bereits so verkratzt war, als ich die Uhren abgegeben habe…

    Ich habe für die Revi übrigens 680€ (GMT-Master II) und 780€ (GMT-Master) bezahlt, was deutlich teuer ist als eine Revi nur beim Konzi, aber der Preis erschien mir im Vergleich zu der Revi bei Rolex mit Zifferblatt-Tausch als echtes Schnäppchen… ;)


    Vielen Dank für eure Antworten.

  • Hallo Namenloser!
    Nachdem ich mich jetzt 2 mal durch den Text Moloch gekämpft habe, bleiben doch erstmal ein paar Fragen offen. Kann sein das ich ein bisschen auf der Leitung stehe, aber...
    1. Die Uhren waren zuerst in Köln und dann beim Konzi, richtig?
    2. Die Gehäuse sind bei beiden Uhren in Köln bearbeitet worden?
    3. Die Uhren sind dann an den Konzi zurück, dieser hat dann eine Werkrevision durchgeführt?
    4. Die Gläser sind also beim Konzi getauscht worden?
    5. Welche Unterlagen hast Du aus Köln bzw. welche vom Konzi erhalten?
    6. Sind das die ersten Revisionen die durchgeführt wurden?
    So das waren jetzt fast genauso viele Fragen wie Text, sehen wir mal weiter...


    Grüsse Jan

    Unter den Blinden ist der Einäugige Pirat!


    Da sprach der alte Häuptling der Indianer:
    Wild ist der Westen, schwer ist der Beruf


    Grüsse Jan aka " Der Niveaulounger "


  • Hi Jan,


    :) ...ja, sorry für den vielen Text...


    Die Uhren hab ich beim Konzi in Köln abgegeben umd gesagt: Bitte Gehäuse und Bänder direkt bei Rolex machen lassen. So ist das auch geschehen; mittlerweile habe ich die Lieferscheine von Rolex. Es ging alles dort hin bis auf die Werke und Blätter.


    Auf den Lieferscheine steht auch: Glas bei der 1675 ersetzt, aber nicht bei der 16710. Bei beiden steht: Wasserdichtigkeit hergestellt (Tubus, Krone, Dichtung etc.). D.h. sie hatten also in jeden Fall die Gehäuseböden...
    Vom Konzi hab ich "nur" eine einfache Rechnung, da stehen noch nicht mal die Nummern der Uhren drauf und keine Einzelpreise, ist mir aber auch nicht wichtig.
    Rolex hat also das Glas der 1675 getauscht und der Konzi hat die Werke überholt und dann den Zusammenbau mit den bei Rolex überholten Gehäusen gemacht.


    Das mit dem Sekundenzeiger weiss ich mittlerweile, soll bei diesem Werk normal sein.


    Das war bei beiden Uhren jedenfalls das erste Mal, dass sie eine Revision erfahren haben.


    Ach ja; kann man anhand der Gehäusenummer das Baujahr herausbekommen?


    Danke&Gruß,


    Matthias

  • Ach ja, ob das Glas der 1675 nun wirklich flach war oder nur leicht bombiert, ich kann es nicht genau sagen. Jedenfalls ist die Optik nun deutlich anders zu vorher.
    Das Band ist ein 7836 20; konnte ich vorhin nicht genau entziffern. :)


    Und: Das Glas der 16710 (Band 78360 20) wurde offenbar nicht gewechselt; die Krone ist mir wohl nie aufgefallen...


    Gruß,
    Matthias

  • Ich würde sagen das bei der 1675 das Glas aus Dichtigkeitsgründen gewechselt wurde....hast Du Dir die alten Teile nicht aushändigen lassen?
    Mit etwas Glück läßt sich noch ein gut erhaltenes oder NOS Glas für die Uhr finden........sollte ein Cyclop 116 sein.


    Der Konzi muss sich auch absichern wenn er Uhren revisioniert........soll heißen dazu gehört eine WD Prüfung.

  • Das Alter der Uhren hab ich mittlerweile auch heraus gefunden. Der Gehäuse-Nr. nach ist die 1675 BJ '72 und die 16710 wahrscheinlich BJ Anfang '96.


    Die Laserkrone ist auf der 6 bei meiner 16710 (aber nur mit der Lupe zu erkennen). Und sofern die Uhr bei der Revi kein neues Glas bekommen hat, ist es noch das originale Glas.

  • Auf dem original verbauten Glas der 16710 aus 96 ist definitiv keine Laserkrone, das Glas ist also getauscht worden. Du müsstest doch auf jeden Fall ein Grantiekärtchen erhalten haben, wobei ich mir bei der Vorgehensweise da auch nicht sicher bin.
    A propos Vorgehensweise :G Warum einfach wenns auch schwer geht, scheint hier das Motto gewesen zu sein :G Deine Absicht das Tritium zu erhalten in allen Ehren, aber das hättest Du auch wesentlich problemloser haben können. Wenn Du magst schreib mir mal ne PN dann gebe ich Dir mal die Infos.


    Grüsse Jan

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    Grüsse Jan aka " Der Niveaulounger "


  • Jo, hättest du auch von einem gescheiten Uhrmacher in der Nähe komplett richten
    lassen können. Gehäuse und Bänder macht Köln nicht immer allzu gut, das hätte
    mich in dem Fall nicht zum Einsenden veranlasst.


    Das nächste Mal such dir einen Uhrmacher der alles macht. Eine Rolex ist nun wirklich
    keine hochkomplizierte Uhr, derjenige sollte nur ein Händchen fürs Aufarbeiten haben,
    da streut die Qualität extremst und Ersatzteile bekommen können.


    Übrigens kannst du deine Uhren im Zweifelsfall via Köln nach Genf senden lassen,
    dann bleibt das Tritiumzeug drin. Diesen Umweg bietet Rolex explizit an wenn man es
    wünscht.

  • Auf dem Lieferschein für die 16710 steht nicht drauf, dass das Glas getauscht wurde. Aber die Krone auf der 6 ist definitiv drauf, also ist es wohl doch neu. Und ich nehme auch an, dass Rolex die Lünette getauscht hat, sie sieht nämlich etwas anders aus als vorher (der Stahlring glänzt etwas mehr). Ausserdem ist sie absolut Kratzerfrei, was meine alte m.e. nicht war. Sei's drum...


    Von Rolex hab ich natürlich keine Garantiekarte, worauf auch. Die hatten ja nur die Gehäuse. Und vom Konzi gibt es 1 Jahr Garantie auf die Revi, das war's.
    Das Einsenden über Köln nach Genf hat man mir (leider) nicht angeboten, aber ich wollte die Aufarbeitung der Schliffe und Polituren bei Rolex und nicht bei einem vermeintlich noch so guten Uhrmacher... Wer sollte es besser können als der Hersteller selbst?


    Wenn's das nächste Mal einfacher geht, bin ich natürlich für Hinweise dankbar...! :)


    Ich warte dann mal auf Post, Jan. ;)


    Grüße,
    Matthias

    • Offizieller Beitrag

    Was da genau passiert ist, kann man nur schwierig sagen, zumal Du Dich selber nicht daran erinnnerst, ob der Gehäuseboden die Kratzer schon vorher hatte...


    Bei Rolex Köln würde ich aber denken, dass sie nach einer Gehaüseaufarbeitung die Uhr so nicht stehen lassen würde..


    Was mich mehr ärgern würde, ist der nicht ordentlich eingerastete Federsteg... das hätte ins Auge gehen und eventuell eine weitere Revi bedeuten können, wenn sich die Uhr beim Tragen vom Handgelenk löst und auf den Boden fällt.......

  • Auf dem Lieferschein für die 16710 steht nicht drauf, dass das Glas getauscht wurde. Aber die Krone auf der 6 ist definitiv drauf, also ist es wohl doch neu.


    Jetzt wollte ich doch gerade schreiben dass dann aber auch ein "S" in der Laserkrone sichtbar sein muss:
    http://www.oysterinfo.de/ge/detailinfos/sicherheit/index.php


    und danach habe ich in einem anderen Forum gelesen dass seit Ende 2013 das Service "S" im Glas abgeschafft wurde aber es noch Restbestände gibt.


    Nur zur Info falls es jemand interessiert.