Offshore Stahlband - Erfahrungen?

  • naja, den positiven reaktionen kann ich mich eher nicht anschließen. hatte in den letzten jahren 2x eine offshore jeweils mit leder/rubber- und mit stahlband und habe oft von stahl wieder auf leder bzw. rubber gewechselt. das stahlband schaut toll aus keine frage, aber es lässt sich imo nicht optimal anpassen. zusätzlich ist sehr (zu) dick und die schließe ist bei mir bei beiden bändern, die ich hatte, oft auf einer seite aufgegangen.


    fazit: optik super, tragekomfort nicht super

  • naja, den positiven reaktionen kann ich mich eher nicht anschließen. hatte in den letzten jahren 2x eine offshore jeweils mit leder/rubber- und mit stahlband und habe oft von stahl wieder auf leder bzw. rubber gewechselt. das stahlband schaut toll aus keine frage, aber es lässt sich imo nicht optimal anpassen. zusätzlich ist sehr (zu) dick und die schließe ist bei mir bei beiden bändern, die ich hatte, oft auf einer seite aufgegangen.


    fazit: optik super, tragekomfort nicht super


    Vielen Dank für den Hinweis. :gut: Darf ich fragen, welchen Umfang Dein Handgelenk hat? Das mit der Schliesse ist natürlich ein Unding, mal sehen, ob das auch nioch anderen Kollegen hier passiert ist... :grb:

  • Tut hier jetzt zwar wenig zur Sache, aber ich finde die Stahlbänder und Schließen all dieser Uhren einfach unsäglich. Was anderes fällt mir gerade nicht ein. Wen man sich mal vorstellt, dass die Uhren den Gegenwert eines Kleinwagens (!) darstellen, und was man an ein Auto alles für Anforderungen stellt, und dann sieht man sich mal das Armband einer Luxusuhr an ... einfach absolut traurig. :( Und dann wird immer von der Qualität der Armbänder geschwärmt. Das ist doch gar nix! Sowas kostet keine 20 € in der Herstellung. Die Uhrenhersteller könnten mal ein paar Kröten und etwas Hirnschmalz in die Entwicklung zeitgemäßer Armbänder und Schließen investieren. :rolleyes:


    Ich finde, wenn das mehr Leute ständig bemängeln würden, anstatt von Gliederarmbändern zu schwärmen, die nix kosten, würde sich vielleicht mal was tun. :G Sorry, das musste ich jetzt loswerden, auch wenn es nicht die Frage des Threadstarters war ;)

  • Vielen Dank für den Hinweis. :gut: Darf ich fragen, welchen Umfang Dein Handgelenk hat? Das mit der Schliesse ist natürlich ein Unding, mal sehen, ob das auch nioch anderen Kollegen hier passiert ist... :grb:


    Ich habe die Uhr mit dem Stahlband über Jahre getragen. Das Band ist deshalb so dick, damit es das Gewicht der Uhr optimal verteilt.


    Das Schließe ist schwergängig aber schließt wie ein Safe. Ich mag es so wie es ist. Teuer ja, sogar sauteuer.

  • Tut hier jetzt zwar wenig zur Sache, aber ich finde die Stahlbänder und Schließen all dieser Uhren einfach unsäglich. Was anderes fällt mir gerade nicht ein. Wen man sich mal vorstellt, dass die Uhren den Gegenwert eines Kleinwagens (!) darstellen, und was man an ein Auto alles für Anforderungen stellt, und dann sieht man sich mal das Armband einer Luxusuhr an ... einfach absolut traurig. :( Und dann wird immer von der Qualität der Armbänder geschwärmt. Das ist doch gar nix! Sowas kostet keine 20 € in der Herstellung. Die Uhrenhersteller könnten mal ein paar Kröten und etwas Hirnschmalz in die Entwicklung zeitgemäßer Armbänder und Schließen investieren. :rolleyes:


    Ich finde, wenn das mehr Leute ständig bemängeln würden, anstatt von Gliederarmbändern zu schwärmen, die nix kosten, würde sich vielleicht mal was tun. :G Sorry, das musste ich jetzt loswerden, auch wenn es nicht die Frage des Threadstarters war ;)


    Also die Stahlbänder, die ich habe und die in der oberen Preisklasse spielen (AP Royal Oak, Nautilus und Rolex Deepsea) haben bestimmt mehr als 20 EUR in der Herstellung gekostet... :bgdev: Das Band von der Royal Oak ist ein Kunstwerk und im Sportbereich habe ich noch keines gesehen, welches mit dem der Deepsea samt Verschuss mithalten kann (JLC eingeschlossen, da wird immer so von den Bandern der MS-/NS-Serie geschwärmt)...


    Das man alles bestimmt noch verbessern kann, steht ausser Frage... :wink:


    Edit: Die Bänder von Blancpain und Vacheron habe ich auch schon gehabt, aber auch nichts vom anderen Stern)

  • Eben. Ich sehe das so: das von der Deepsea ist nach 100 Jahren ohne grundlegende Änderung mal ein Lichtblick. Endlich mal dachte jemand mit - allein deshalb liebe ich meine DS. So ähnlich, wie bei den Fahrrädern: nach 100 Jahren am Gummimantel schleifenden Fahrraddynamos (extrem blöd und ungünstig), hatte jemand mal nachgedacht und vor ein paar Jahren den Nabendynamo entwickelt.


    Bitte nicht falsch verstehen. Ich ärgere mich manchmal nur über völlig anachronistische Dinge im Alltag, die von Verkäufern seit Jahrzehnten angepriesen werden und wofür man auch noch absolut abgehobene Preise zahlen soll. ;) Und wenn jeden Tag ein paar Kunden mehr das bewusst wird und sie meckern, fangen Hersteller irgendwann an, nachzudenken.


    Obwohl, die Uhren kosten ja nur 10-20 K€! Ob da noch Spielraum für innovative Stahlbänder ist??? :lol::bgdev:

  • Aufpassen, das Band der Offshore wurde kürzlich modernisiert, und zwar die Schließe, die funktioniert nun wie die der RO bzw ROC, also mit Federdruckknöpfen auf beiden Seiten. Die alte Schließe rastet einfach nur ein und wird durch eine Klappe noch gesichert, diese rastet auch nur ein. Öffnen tut man sie indem man einfach anreißt. Ich habe noch das alte Band, es tut seinen Dienst aber besonders technisch herausragend ist es nicht. Vor allem die fehlende Feinverstellung ist aergerlich. Und die Themes Offshores mit Stahlband kosten mittlerweile knapp 23k.....

  • Mit Verlaub, aber Du verkennst vollkommen, was alles zu einem Produktpreis gehört.


    Bei ner 13.600 Euro teuren 15400 gehen schon mal 2171,43 € Steuern an Vater Staat. Bleiben noch 11428,57 Euro. Händler im Luxuswareneinzelhandel haben gut und gerne eine Marge um 45% bis an die 50% und brauchen auch die für den Unterhalt der Geschäfte, des Personals und natürlich wird auch mal Discount gegeben. Treffen wir uns in der Mitte bei 47%, bleiben als Händler EK noch 6057,14 Euro.


    Das heißt, AP müsste ne 15400 zu knapp über 6k zum Händler bringen. Davon muss aber noch internationale Logistik zu was vermutlich um 5%, Rückstellungen für Gewährleistungen um 3%, Umlage von Entwicklungskosten und die Vorfinanzierung dieser um 18% bezahlt werden. Damit die Kundschaft nicht meckert, muss man noch in Qualitätsprüfung investieren, 3% sind schnell weg. Dann will der Hersteller noch einen guten Gewinn machen, 16% vor Steuern sind da nicht unrealistisch. Und die aufwändigen Prospekte, Broschüren, Kataloge, Marketingmaterial für Händler, Messeauftritte, Werbebotschafter usw. müssen davon auch noch bezahlt werden. Jedem Deppen, der die Uhr dann eh nicht kauft, einen in der Herstellung gut 10-15 Euro teuren Katalog in Mehrfarbhochglanzdruck in die Hand zu drücken, schlägt ins Konto. Verschlingt mal gut und gerne 25-30%. Treffen wir uns auch hier in der Mitte bei 27,5%.
    Bleiben noch 1590 Euro für die Herstellung der Uhr. Davon muss Material bezahlt werden und alles produziert werden. Jetzt wiegt allein der Rotor gut 21,5g in 22k Gold, macht alleine gut 530 Euro Materialwert. Stahl fürs Gehäuse und Band vielleicht 2 Euro, das kost nix.


    Also sind nicht mal 1300 Euro für die eigentliche Herstellung der Uhr übrig, wovon Personal, Lohnnebenkosten, Abschreibungen für Maschinen, laufenden Unterhalt für Maschinen, Kaufteile, anderweitiges Material, Produktionsgebäude, Versicherungen dafür, Verwaltung usw. bezahlt werden müssen. Wenn man mal ganz realistisch betrachtet, wie viel Wertschöpfung bei einer echten Manufaktur im eigenen Haus vollbracht wird, die weit die Herstellung immer noch händisch ist und wie aufwändig (!) viele Produkte sind, dann ist das nicht viel Geld.


    Will man was edleres, muss man eben mehr Geld ausgeben. Von übler Abzocke sind Uhrenhersteller aber noch weit entfernt.


    Ich habe jahrelang nichts anderes gemacht, als Preise zu kalkulieren. Zwar in einer anderen Branche, aber durchaus nicht unverwandt und teilweise auch in direkten Projekten mit Uhrenherstellern. Die goldene Nase, die alle immer unterstellen, wenn sie mit einer 80 € Swatch vergleichen, verdienen sich Hersteller von Luxusuhren wahrlich nicht.

  • Max, Dein Beitrag beleuchtet ziemlich ausführlich, wie der Preis für Luxusuhren zustande kommt. Ich bezweifle nicht, dass Deine Zahlen (im Großen und Ganzen) realistisch sein können, zumindest für bestimmte Marken.


    Dennoch: ich würde das Pferd - und das ist wichtig - von hinten aufzäumen. Eine Luxusuhr kostet - das ist kein Geheimnis, auch wenn sich die Hersteller selbst hierbei bedeckt halten - in der Herstellung im Schnitt etwa 5-7% des Listenpreises. Das kann bei einzelnen Herstellern (evtl. AP oder "Nischenherstellern" wie Parmigiani?) vielleicht etwas höher liegen. Meine Aussagen waren allerdings nicht primär nur auf letztere bezogen, sondern auf Luxusuhrenhersteller allgemein, sprich auch Rolex, Omega, Panerai usw. Mir ist klar, dass Rolex im Vergleich zu Panerai ein Großserienhersteller ist, man nicht alles über einen Kamm scheren kann usw. Allerdings dürfte man mit 5-7 % Herstellungskosten bei diesen Herstellern nicht so falsch liegen.


    Alles, was nach der Herstellung an Kosten noch draufkommt, ist nicht "gottgegeben". Da wird sehr viel mitfinanziert, was im Grunde nicht unbedingt in der Form notwendig wäre. :bgdev: Ich z.B. bin höchst seltenst bei einem Konzi. Ich hatte, habe und will gar keine Hochglanzmagazine / -prospekte oder was auch immer und kaufe viele Uhren oft ohne sie jemals anprobiert zu haben als junge gebrauchte. :G Für mich könnte sich jeder Hersteller einen grossen Teil des Marketings schenken. Mir ist klar, dass das extrem ist. Es soll nur illustrieren, dass die Kosten NACH den reinen Herstellungskosten nicht einfach zu kalkulieren sind, und von Hersteller zu Hersteller ziemlich unterschiedlich ausfallen können.


    Das ist aber auch gar nicht wichtig. Wichtig ist nur folgendes: Die Wachstumsraten bei Luxusuhren sind durchgehend sehr hoch, und die Margen ebenfalls. Auch für die Hersteller. Wenn die Herstellungskoten sowieso lediglich 5-7 % ausmachen, warum schafft es kaum ein Uhrenhersteller in Jahrzehnten, das Stahlband auch nur irgendwie vernünftig verstellbar zu machen? Das könnte den Endverkaufspreis nicht sooo weit nach oben treiben, dass es bei 20 K€ und jährlich 5% Preiserhöhung überhaupt auffallen würde! Es könnte aber wirklich mal neue Kunden ansprechen. Warum schaffen sie es trotzdem nicht? Weil die Kunden sich auch im Jahr 2013 noch mit den immergleichen, unzulänglichen zufrieden geben. Dafür sorgt der Konzi schon, indem er einem einredet, wie hochwertig verarbeitet das Stück Stahl doch wäre. Und den meisten Kunden fehlt einfach das technische Verständnis und die Vorstellung, was möglich wäre, wenn ... und sie glauben es gern. Und damit schenken sich die Hersteller das einfach und die jährliche Preiserhöhung findet trotzdem statt - was der Marge zugute kommt ;)


    Ach so ja: manchmal ändert sich ja doch was, siehe DS von Rolex. Und wir haben ja jetzt auch 2014.

  • Ach, speziell bei Rolex malst Du aber schon etwas schwarz. Wenn ich mir das Band meiner Datejust anschaue mit massiver Schließe, Easylink, Feinverstellung usw. dann hat sich schon gewaltig was getan, nicht nur bei der DeepSea.


    Ich verstehe aber, wo Dein Gedanke hin geht. Es gibt ja auch einige Uhrenhersteller, die genau dieses Modell beliefern woll(t)en, z.B. Sinn. Letztere sind aber scheinbar mangels Erfolg eben doch wieder in Teilen davon abgekehrt und unterhalten "Depots" statt Fachhändler. Auch sind die Preise bei Sinn längst nicht mehr das, was sie mal waren und inzwischen eben doch in manchem Fall erstaunlich nah an der Konkurrenz mit konventionellem Vertriebsmodell.
    Die Foren, in denen wir hier unterwegs sind, repräsentieren einfach nicht den durchschnittlichen Kunden. Auch bei absoluten Luxusmarken wie AP, Patek, Vacheron usw. läuft ohne die einigermaßen sachkundige Hilfe des Händlers vor Ort einfach wenig. Ich kenne nicht wenige, die nicht denken "Oh, ich will ne Royal Oak", sondern denken, dass sie mal wieder ne Uhr kaufen könnten und dann zum Händler des Vertrauens pilgern, um sich mal vorführen zu lassen, was es gibt. Jüngst kam ein Kumpel nach so ner Aktion mit nem Patek Jahreskalender wieder nach Hause und ich würde jede Wette eingehen, dass das für den Juwelier nichts besonderes war.
    Ich kann auch auf das Erlebnis des Kaufs beim Konzi verzichten, verstehe aber jeden, der das toll findet und für den das dazu gehört. Es kostet nur eben einen Haufen Geld. Oder die Boxen und das Zubehör zu den Uhren. Wenn ich mir manche Box anschaue, dann will ich gar nicht wissen, wie viele Hunderter vom Kaufpreis ich nur allein für Box und Zubehör hingelegt habe, was dann eh nur im Schrank vergammelt und nie wieder angesehen wird. Könnte ich auch drauf verzichten, eine Verpackung im Stile einer Swatch oder dem Seiko-Pappkarton würde mir vollkommen reichen. Aber auch hier wieder: Natürlich gehört für viele die hochwertige Verpackung zum hochwertigen Produkt....


    Aber zurück zum Thema Stahlbänder: Die aktuellen AP-Bänder finde ich nun wirklich nicht schlecht. Ganz im Gegenteil, die sind der Knaller schlechthin, was Qualität und Tragekomfort angeht. Zumindest für meinen Geschmack.
    Schlimmer, als vielleicht für den Endpreis unerwartet wenig Innovation und Qualität finde ich bei Bändern Lösungen, die nicht durchdacht sind. Bei den IWC- und Omega-Stahlbändern kann man das Band z.B. nicht verkehrt herum biegen (ich hoffe, man versteht was ich meine), so dass sich die Bandglieder gegenseitig verkratzen. Das ist toll und warum Rolex das bis heute nicht hinbekommt und das Band von alleine verkratzt, verstehe ich nicht. Aber dann hört Omega auch mal wieder auf zu denken und designt dafür die Schließe der aktuellen Stahlbänder so, dass sie das jeweils letzte Bandglied unschön verschrammen. Sowas finde ich wirklich schlimm. Es besser zu machen, hätte nichts gekostet. Null Komma garnix, man hätte nur mal Nachdenken müssen.

  • Ich stimme Dir völlig zu. Das sind die Dinge, die ich auch nicht verstehe. Auch den Tragekomfort finde ich bei vielen Uhren unerwartet schlecht. OK, ab einer gewissen Größe - v.a. die, die momentan angesagt ist - ist es nicht mehr so leicht, den Tragekomfort zu garantieren. Aber verbessern könnte man ihn sicher ... man müsste sich halt was einfallen lassen. Und v.a. mit den Bändern anfangen. :bgdev:

  • Aufpassen, das Band der Offshore wurde kürzlich modernisiert, und zwar die Schließe, die funktioniert nun wie die der RO bzw ROC, also mit Federdruckknöpfen auf beiden Seiten. Die alte Schließe rastet einfach nur ein und wird durch eine Klappe noch gesichert, diese rastet auch nur ein. Öffnen tut man sie indem man einfach anreißt. Ich habe noch das alte Band, es tut seinen Dienst aber besonders technisch herausragend ist es nicht. Vor allem die fehlende Feinverstellung ist aergerlich. Und die Themes Offshores mit Stahlband kosten mittlerweile knapp 23k.....


    Danke für den Hinweis Peter... :gut:


    Sehe ich das richtig, dass das hier also das alte Band ist?