Ist Rolex-Stahl weich / weicher ?

  • Mojn Leute,


    habe die Suchfunktion benutzt, nichts gefunden!


    Also: ... Ich bin dazu übergegangen, die GMT Master II auch mal ab und an zu tragen und stelle fest, dass sie unglaublich kratzempfindlich ist.
    Bin keine PTM aber trotzdem brauche ich keine Kratzer.
    Die Schliesse ... naja, habe wohl einen Granit-Schreibtisch :rolleyes: .. aber die 9-Uhr Seite hat eine kleine Vertiefung und 2 Kratzer, die man nicht mit Cape-Cod wegkriegt, bin mir aber keiner Feindberührung bewusst.


    Also habe ich mir mal die anderen Wecker angesehen, die ich wesentlich intensiver trage, wie TAG-Heuer oder Sinn und siehe da - nichts dergleichen! Sinn okay - aber TAG-Heuer sind auch ähnlich, eine alte SE/L (komplett poliert) und eine Aquaracer Calibre 5, 500 m - nichts ! Mikrokratzer, aber nichts, was mich stört.


    Folglich frage ich mich, ob Rolex evtl. einen Stahl nimmt, der weicher ist als der von anderen Herstellern.


    Habt Ihr ähnliche Erfahrungen oder habe ich Paranoia ?

  • Rolex benutzt eigentlich einen härteren Stahl. Nach der Umstellung in den späten 80ern wurde 904er Stahl verwendet, soweit ich das in Erinnerung habe.


    Ich denke, die meisten Leute sollten sich aber mal locker machen, da wird so ein Theater wegen jedem Kratzer auf deren Uhren veranstaltet, das ist grenzwertig lächerlich, zumindest sehe ich das so, und ich habe auch alle möglichen Kratzer in meinen Uhren, aber ich verwende und verschwende keinen Gedanken daran. Die Uhren sind Gebrauchsgegenstände.

    • Offizieller Beitrag

    Der Stahl 904L, den Rolex benutzt, ist ein wenig härter als Stahl 316L:


    904L: ca. 490 Vickers


    316L: ca. 400 Vickers


    "Rolex Stahl" lässt sich aber zu einem tieferen Hochglanz polieren, weshalb auch die kleinsten Kratzer schnell zu sehen sind.... weicher als Stahl 316L ist der Stahl aber nicht.


    Den Stahl 904L benutzt Rolex seit der Submariner Date Referenz 168000 (jedoch nur für die Gehäuse).... das erste BAND aus Stahl 904L kam mit der Deepsea 116660.

  • Also da muss ich dem Bleifuss schon zustimmen..... :gut:


    Die 116710 bekommt nur vom Anschauen schon Kratzer. So edel dass sie aussieht, so empfindlich ist sie auch. :lupe:


    Habe die ganz gleiche Erfahrung gemacht.


    Was ja auch verständlich ist. Polierte Mittelglieder ( völlig unzweckmäßig ) verkratzen halt schnell, außerdem ist die Schliesse feiner satinierte, da geht das mit den Schrammeln halt schneller.
    Allein das schön ein Grund für mich , mich nach den alten Uhren umzuschauen.


  • Danke für die Hinweise - eigentlich logisch, hätte ich selber drauf kommen sollen.


    Also, mein Eindruck ist wohl richtig, der Rolex-Stahl ist weicher. Tag Heuer geizt mit den Vickers-Angaben, habe eben was in einem Ami-Forum gesehen, von 800 - 1.000 war da die Rede. Sinn wird angegeben mit 1.200 - 1.500 - es gibt Quellen da findet man 1.800 bis 2.000.


    Es ist klar, dass man weichen Stahl besser hochglänzend polieren kann. Dann frage ich mich allerdings, warum Rolex keinen harten Stahl auf Hochglanz poliert. Die machen doch sonst einen Riesenzenober um ihre Geschichten, Feder etc., dann könnten die das doch sicherlich auch hinkriegen.


    Allerdings bräuchten die dann bei den Revisionen nicht mehr so teuer zu polieren.

  • Also mir persönlich sind die komplett satiniert Modelle auch lieber, :gut: bei der GMT II oder YM
    reicht oft schon der Pullover aus um Spuren zu hinterlassen, :( andererseits ist es wie Elmar sagt, :gut:
    es ist eben ein Gebrauchsgegenstand und da passiert dies einfach! ;)


    Gruß


    Kurt :wink:

    • Offizieller Beitrag

    Also, mein Eindruck ist wohl richtig, der Rolex-Stahl ist weicher.


    Nein, Dein Eindruck ist nicht richtig...


    Lese mal die Zeilen wieder:


  • Moooment...


    Klar ist der Sinnstahl härter - ist ja auch ein was ganz anderes! Wir reden hier vom Unterschied zwischen Edelstahl und normalem, rostenden, da liegen WELTEN dazwischen. Insbesondere kannst du normalen Stahl eben auch härten und somit gegen oberflächliche Einflüsse widerstandsfähiger machen. Edelstahl ist von Natur aus nicht so leistungsfähig, eignet sich aber eben für bestimmte Anwendungsgebiete (Lebensmittelindustrie, Chirurgie) deutlich besser, weil er nicht oder nur sehr langsam rostet. Sinn, und ich vermute dann auch mal TAG, beschichten den Stahl, damit er nicht rostet. Dadurch hast du aber natürlich auch keine normale Stahloberfläche mehr.


    Rolex will eben die klassische Stahloberfläche, und da haben die das Maximum an Festigkeit und Härte was es so im normalen Edelstahlbereich gibt ausgewählt.



    Für Stöße ist ein weicherer Stahl übrigens etwas besser, das Werk bekommt dann weniger ab. Aber Kratzer kommen halt drauf, man muss sich eben vergegenwärtigen dass man hier immer noch nur von Edelstahl spricht, da gibt es leider Grenzen. Jeder Werkstoff hat Vor- und Nachteile, sonst wärs ja zu einfach.

  • Für das Verkratzen von Stahl ist jedoch nicht die Vickers Skala relevant. Sie bezieht sich auf eine andere Art der Belastung des Werkstoffs .


    Für die Kratzfestigkeit ist die sogenannte "Mohshärte" relevant.

  • Für das Verkratzen von Stahl ist jedoch nicht die Vickers Skala relevant. Sie bezieht sich auf eine andere Art der Belastung des Werkstoffs .


    Für die Kratzfestigkeit ist die sogenannte "Mohshärte" relevant.


    Die Mohsskala ist halt die greifbarste Variante, da Materialien gegeneinander verglichen werden. Härte bleibt aber Härte - der Widerstand einer Materialoberfläche gegen lokale plastische Verformung durch einen härteren Prüfkörper. Die Skalen sind gegeneinander umrechenbar und unterscheiden sich nur in der Prüfmethode. Heutzutage setzt man Rockwell, Vickers und Brinell ein, da Mohs viel zu ungenau ist um das richtig wissenschaftlich zu nutzen.
    Insbesondere bei Metallen gilt das, obgleich Mohs in der Geologie/Mineralogie noch Anwendung findet; deswegen wird Saphirglas auch damit gegen andere Materialien "gegengerechnet". In der Geologie gehts aber eben auch nicht um technisches Versagen. Im Ingenieurswesen bringen dich diese Angaben nicht wirklich weiter, übrigens ist aber die Härte nach Vickers auch in der Mohstabelle mit vermerkt.

  • Also mir persönlich sind die komplett satiniert Modelle auch lieber, :gut: bei der GMT II oder YM
    reicht oft schon der Pullover aus um Spuren zu hinterlassen, :( andererseits ist es wie Elmar sagt, :gut:
    es ist eben ein Gebrauchsgegenstand und da passiert dies einfach! ;)


    Gruß


    Kurt :wink:


    Kurt, ich hatte das geschrieben mit dem Gebrauchsgegenstand, Elmar wird mir aber dazu sofort zustimmen, wir sehen uns paarmal die Woche und labern uns den Kopp kaputt über unsere Uhren...


    Meine Meinung ist nachwievor, die Leute sollten sich mal locker machen. Sinn tegimentiert den Stahl, was in grösserer Härte resultiert. Bei Tag Heuer weiss ich es nicht. Ich kann es nicht nachvollziehen, warum sich die Leute über jeden Kratzer so aufregen, aber ich muss es auch nicht nachvollziehen. Ich hätte dann keine Freude mehr an den Tickern.... Mein Auto hat doch auch Steinschlag auf der Motorhaube, und das juckt mich auch nicht. :bgdev:

  • [quote='upss',index.php?page=Thread&postID=2745842#post2745842]


    ...
    Meine Meinung ist nachwievor, die Leute sollten sich mal locker machen. Sinn tegimentiert den Stahl, was in grösserer Härte resultiert. Bei Tag Heuer weiss ich es nicht. Ich kann es nicht nachvollziehen, warum sich die Leute über jeden Kratzer so aufregen, aber ich muss es auch nicht nachvollziehen. Ich hätte dann keine Freude mehr an den Tickern.... Mein Auto hat doch auch Steinschlag auf der Motorhaube, und das juckt mich auch nicht. :bgdev:


    Ich kann bei mir keine grosse Aufregung feststellen - nur Verwunderung und technisch unwissendes Grübeln.
    Wenn man eine Vertiefung an der Seite hat, die aussieht, als hätte jemand versucht, da einen Nagel reinzuhauen, so denke ich, dass Überlegungen dazu durchaus legitim sein sollten.


    @ face & Elmar


    Danke, ich versuche, das mal zu verstehen ;) !

  • Für das Verkratzen von Stahl ist jedoch nicht die Vickers Skala relevant. Sie bezieht sich auf eine andere Art der Belastung des Werkstoffs .


    Für die Kratzfestigkeit ist die sogenannte "Mohshärte" relevant.

    Das ist einfach falsch.
    Die Mohshärte fußt auf einer falschen Theorie. Die Idee, dass ein weicherer
    Gegenstand einen härteren nicht abrasiv beschädigen kann, ist falsch.
    Härteprüfungen nach Vickers und Rockwell sind heutzutage gängig, um Zerspanbarkeit von Werkstoffen zu beurteilen. Und ein Krater ist nichts weiter als zerspantes + platisch verformtes Material :lupe:




    @Bo: Hat die 116710 schon den neuen Stahl oder nicht?


    Ergebenst, David