Vom Bordchronometer zur "Dark Knight"
Als Zenith, endlich wieder auf den richtigen Weg, die Serie Pilot neu auflegte wurde ich gleich hellhörig. Eine schöne Flieger fehlt mir in der Sammlung. Da kann man ja durchaus mal auf der Homepage stöbern, was so angeboten wird.
Ein 08-15 Flieger sollte es auch nicht werden. Der Pilot Chrono gefällt. Ein Standard Dreizeiger kommt ohnehin nicht in Frage. Davon sind schon genug unterwegs. Fast jede brauchbare Marke bietet mehr oder minder schöne Fliegeruhren an. Umso schöner wenn ein Pionier der Borduhrfabrikation sich auf historische Modelle besinnt und diese neu auflegt.
1865 bis 2013
Als Fabrique des Billodes im Jahre 1865 gegründet, führten die Gründer der Manufaktur bereits seit 1900 Bordchronometer im Portfolio.
Die Marke Zenith
Mit Umwandlung in eine AG im Jahr 1911 wurde die Marke Zenith geboren, die etwa seit 1918 auch Armbanduhren herstellt.
Meilensteine der Marke Zenith waren seither das 1948 präsentierte Präzisionskaliber 135 und das erste automatische Chronographenwerk der Welt, das 1969 vorgestellte Kaliber „El Primero“. 2005 fertigte Zenith den kompliziertesten Armband-Wecker der Welt, die Zenith Grande Class Traveller Répétition Minutes.
Mit der Übernahme in den französischen Konzern Louis Vuitton Moët Hennessy kam 2001 Thierry Nataf als Präsident, General- und Artdirektor zu Zenith. Nataf konnte sich mit seinen Vorstellungen zu Uhren aus dem Hause Zenith jedoch nur bis 2009 bei der LVMH Konzernspitze durchsetzten. Den Steuerknüppel als CEO übernahm Jean-Frederic Dufour unter dessen Leitung Zenith sich auf alt Bewährtes besinnt. Jedoch nicht das tumbe, starre pochen auf Traditionen ist das Credo der Manufaktur. Neuinterpretationen von Klassikern werden in Angriff genommen. Die Umsetzung ist meiner Meinung nach ein voller Erfolg.
Montre d'Aéronef Type 20 GMT
Von der modernen Stratos/Stratos Flyback Rainbow in der El Primero Kollektion über die eleganten Dreizeiger-Uhren aus der Serie Captain, die 2012 vorgestellte Zenith Pilot Big Date Special, Pilot Doublematik bis hin zur Montre d'Aéronef Type 20 GMT: Jede Uhr ein Treffer. Besonders gefreut habe ich mich über die Zenith Pilot Montre d’Aéronef Type 20 GMT Red Baron.
Benannt nach Manfred Freiherr von Richthofen der im Ersten Weltenbrand die höchste Zahl von Luftsiegen erzielte, die von einem einzelnen Piloten erreicht wurde. Den Vulgo „Der Rote Baron“ erhielt von Richthofen, der einen Großteil seiner Einsätze in mehr oder weniger rot gestrichenen Flugzeugen des „Flying Circus“ flog, erst nach dem Krieg.
Die 48 mm des DLC-beschichteten Titanmodells „Baron Rouge“ fallen recht markant aus. Trotz der Größe ist sie angenehm zu tragen. Ein Handschmeichler will und kann sie nicht sein. Immerhin: Durch die schwarze Beschichtung wirkt sie kleiner als z.B. eine PAM 305 oder 372.
Ein weiterer Pluspunkt im Vergleich zum Prototyp: Die mattschwarze Lünette und die mattschwarze kannelierte und verschraubte Krone stehen der Baron Rouge deutlich besser zu Gesicht als die ursprünglich vorgesehenen glänzenden Bauteile.
Im Innern tickt das automatische Manufakturkaliber Elite 693. Über den Drücker bei der Zehn kann der GMT Zeiger auf der 24 Stundenskala verstellt werden. Direkt daneben findet sich die Plakette mit dem Aufdruck „Limited Edition XXX/500.
Ein mattschwarzes Blatt und die weiße SuperLuminova Leuchtmasse tragen zur optimalen Ablesbarkeit der Baron Rouge bei.
Take it all in all: Meiner Meinung nach ist die neue Pilot Montre d’Aéronef Type 20 GMT ein würdiger und edler Nachkomme der ersten Fliegeruhren von Zenith.
Hier noch ein paar Impressionen zur Baron Rouge.
In Anlehnung an eines der wenigen Überbleibsel von Richthofens Fliegerkombi habe ich mal eine braunes Vintagstrap montiert.