Jaeger LeCoultre E-Boutique

  • Moin,


    Ich wundere mich dass das Thema der E-Boutique hier noch nicht diskutiert wurde gerade weil ja JLC ein 'Partner' der WL ist.
    Wie sind die Meinungen zum Direktvertrieb?
    M.M.n. ein Affront gegen jeden Konzessionär der diese Marke über Jahrzehnte lang im Portfolio hat(te?)


    Für mich auch verwunderlich dass man dieses 'Experiment' im Richemont Konglomerat ausgerechnet mit JLC versucht.
    Bei OP und IWC , Cartier setzt die Konzernspitze ja konsequent auf direkte Distribution durch Boutiquen, da hat man ja wenigstens noch die Möglichkeit direkt 'am Kunden ' zu arbeiten.


    Gerade die Historie von JLC und das einzigartige Portfolio an Kalibern ist doch 'online' überhaupt nicht zu transportieren

  • Ich finde die Idee mit der E-Boutique gut. Dahin geht die Reise in Zukunft, und die Konzis werden immer mehr das Nachsehen haben, auch weil die grossen Marken ihre eigenen Boutiquen etablieren.


    Ob es in Deutschland funktioniert, JLC Uhren so zu verkaufen, wage ich zu bezweifeln, so wie ich die Kultur hier kennengelernt habe. Aber ich habe vorher in USA gelebt, und die Amis haben unbesehen Uhren gekauft, ein Foto hat gereicht, schon kam die Paypal Bezahlung und ich habe die Uhr versendet. Das funktioniert einwandfrei dort kann ich mir vorstellen.

  • BMW wird ihre Produkte online anbieten, Mercedes denkt auch darüber nach.


    Warum soll nicht auch JLC ihre Uhren hier anbieten?


    Ich finde den direkten Kontakt zu den Herstellern viel angenehmer.


    Vom Wegfall von Arbeitsplätzen reden wir hier ja nicht, was sicherlich sehr schade ist.

  • BMW wird ihre Produkte online anbieten, Mercedes denkt auch darüber nach.


    Daran sieht man wie emotionslos das Thema Auto mittlerweile behandelt wird ;)


    Wenn man schon ein paar hundert €uros vom Verkaufsmuli des Händlers berechnet bekommt für die Konfiguration eines Angebotes und sieht wieviel Marge der Händler an den Kisten hat, so denke ich ist das der Weg der Zukunft in der Branche.
    Der Opa kann sich dann seinen Passat vom Enkel in nullkommanix konfigurieren lassen und direkt einen Termin zur Werksabholung ausmachen.
    Die Niederlassungen und Händler werden in Zukunft nur noch zur Instandhaltung / Wartung taugen .


    Bei den Luxusaccessoires sehe ich die Lage aber anders.
    Wenn dort das Thema 'Emotion' nicht gepflegt wird und Luxusuhren/Schmuck demnächst wie Staubsaugerbeutel aus dem Netz bestellt werden kippt das Thema beim Kunden.


    Den

    Zitat

    direkten Kontakt zu den Herstellern

    ist doch online überhaupt nicht zu bewerkstelligen.
    Das geschieht doch völlig anonym. Ich habe höchstens mal eine Trulla aus einem sächsischen Call Center an der Strippe die mir zu technischen Fragen 'nüscht sochen konn'

  • Ich will jetzt nicht zu sehr vom Thema ankommen, aber kippt das Thema Uhr als Luxusgut nicht derweil hier in D?


    In Märkten, die gesättigt sind, reicht einfach ein Direktvertrieb. Warum den Gewinn dann nicht selber einstecken?




    Und der zukünftige Opa wird zu Fuß gehen. Der braucht kein Auto mehr. Der kauft alles online und lässt sich die Ware mit DHL anliefern.


    Ih selber kaufe schon Möbel und Neufahrzeuge online. Warum, weil der Einzelhandel es verpasst hat, den Kunden als Kunden zu behandeln.


    In den Staaten ist es derweil noch anders. Das wir der Kunde online als auch beim Einzelhandel gewürdigt.

  • Hallo


    Ich muss Jan völlig Recht geben!


    Ein Verkauf übers Internet passt vielleicht zu Swatch - aber mit Sicherheit nicht zu JLC!!!!


    Für mich gehört zum Kauf einer hochwertigen Uhr einfach die Emution mit dazu.
    Die Uhr möchte ich beim Juwelier abholen. Am besten noch verbunden mit einen verlängerten Wochenende.
    Aber auf keinen Fall will ich die Uhr vom Postboten überreicht bekommen...


    Die ganze Zeit waren die Juweliere ja noch gut genug.
    Jetzt kann man sich ja deren Marge einsparen.
    Am besten ist natürlich, wenn man übers Internet bestellt, und bei Problemen den
    örtlichen Konzi aufsucht, der es dann richten soll (kostenlos versteht sich ;) )


    Gruß
    Andreas

  • In dem Versuch, sich als Hersteller noch mehr Marge reinzurudern, indem man die verschiedenen Vertriebskanäle ausschaltet oder umgeht, sind schon manche umgekommen. Bei mir hat die Panerai-Boutique in MUC bis in die Steinzeit versch***en: Die haben mir mehrere -bestellte- Uhren nicht gegeben und einem dahergelaufenen Kunden (Bekannter von mir) die Uhr direkt an den Arm verkauft, als der durch Zufall da reingetappt ist...


    Egal- ich gehe zu meinem Konzi oder kauf die Uhr online beim Grauen. Zumal bei den meisten Hersteller-Boutiquen nur die eine Marke geführt wird und dies noch dazu zu Listenpreisen. Spätestens beim Verkauf einer solchen Uhr wird bei vielen das grausige Erwachen kommen. "Was, minus 60% bei einer 2 Jahre alten Uhr???" "Ja, schau her, die gibts für minus 40% als Neu-Uhr!"

  • Bei so einer Traditionsmarke wie JLC kann ich mir so was schwer vorstellen.
    Wenn ich mir eine Uhr um mehrere K's von Euros zulegen möchte, dann will ich die auch anprobieren und :lupe:
    Wir wissen wie täuschend die Bilder wirken können.

  • Ich denke, der Aufwand beim Hersteller einen Verkaufsmandanten für Deutschland im System einzurichten ist sicher überschaubar, daher ist das Risiko fast zu vernachlässigen. Und wenn die nur 10 Uhren im Jahr verkaufen...so what: es sind 10 Uhren mehr mit voller Marge.


    Da die Konzis vermutlich auch in Zukunft weiter ausdünnen stellt sich für den Interessenten dann tatsächlich noch die Frage: Soll ich ein paar hundert Kilometer zu Wempe fahren (wo ich eh keinen "Hauspreis" bekomme) oder lasse ich sie mir lieber gleich nach Hause liefern. Hab ja das 14tägige Rückgaberecht.


    Und überhaupt....jetzt kann keiner behaupten, dass der Zeitraum von Bestellung bis zum Ankommen des Paketes frei jeglicher Emotionen ist :)


    stere


  • Daran sieht man wie emotionslos das Thema Auto mittlerweile behandelt wird ;)


    Wenn man schon ein paar hundert €uros vom Verkaufsmuli des Händlers berechnet bekommt für die Konfiguration eines Angebotes und sieht wieviel Marge der Händler an den Kisten hat, so denke ich ist das der Weg der Zukunft in der Branche.


    Ich will dir ja nichts vorwerfen, aber mir scheint du hast nicht wirklich viel Ahnung vom Automobilgewerbe.
    Welcher Händler verlangt Geld für ein Angebot? Und unser Job besteht bei weitem nicht nur aus ein paar klicks am Computer.
    Ich kann dir sagen die Händlermargen (vorallem im Vergleich zur Uhrenindustrie) sind relativ mickrig, ohne Bonus durch erreichen von Verkaufszielen geht da nicht viel. .

  • Ich will dir ja nichts vorwerfen, aber mir scheint du hast nicht wirklich viel Ahnung vom Automobilgewerbe.
    Welcher Händler verlangt Geld für ein Angebot?


    Ist eine Kostenstelle eines Audi Händlers im Angebot (Konfigurationskosten) nach dem Anruf wurde diese sofort gestrichen


    Ich kann dir sagen die Händlermargen (vorallem im Vergleich zur Uhrenindustrie) sind relativ mickrig, ohne Bonus durch erreichen von Verkaufszielen geht da nicht viel


    ..deshalb schrieb ich ja

    Zitat

    Die Niederlassungen und Händler werden in Zukunft nur noch zur Instandhaltung / Wartung taugen .


    Bei den niedrigen Margen und der immer weiter vorantreibenden Ausdünnung der freien Händler und Vorgaben der Händlerverkaufsräume ist das wohl das Ziel der Industrie ;)


    Aber wie gesagt, Ich habe keine Ahnung , bin nur Kunde :G

  • In dem Fall sorry für das Missverständnis.


    Also Konfigurationskosten hab ich ehrlich noch nie gesehen und ich bin auch schon oft genug Kunde gewesen, das hätte ich dann aber auch beanstandet :lol:


    Das mit den Margen habe ich umgekehrt verstanden im Zusammenhang mit dem 1. Satz. Allerdings ist es so das viele Kunden trotzdem noch eine Beratung brauchen, bei manchen Kunden geht das auch mal 3h bis man das Fahrzeug zusammengestellt hat. Ich selbst bräuchte auch keinen Verkaufsberater, aber die viele Leute sind halt doch nicht so auf dem laufenden. Bei einem Premium Fahrzeug mit einer riesen Auswahl an Optionen und Gadgets wird es deshalb meiner Meinung nach auch weiterhin einen direkten Ansprechpartner brauchen. Bei einem System wie bei den Japanern wo es einfach 3 Varianten gibt und dann noch den met. Lack als Option sehe ich sowas eher.
    Allein von der Instandhaltung kann ein Händler auch nicht leben - auf kurz oder lang läuft es einfach darauf raus das nur die Grossen überleben, wie in den meisten Branchen. Das ist allerdings auch nicht im Sinne des Kunden. Wenn ich jetzt schon sehe das ich Kunden haben die sich beschweren weil sie geschlagenen 20!! Minuten zu uns fahren müssen.


    Um zur JLC E-Boutique was zu sagen - für mich ist das Interessante am Online Kauf der Preisvorteil, ist der nicht gegeben gehe ich lieber zum Konzi, probiere an und habe dabei ein nettes Gespräch.

  • Ob JLC den Händlern auf die Füsse mit einer E-Boutique tritt ist reine Spekulation. Ich habe auch schon solche Konzepte erlebt, bei der derjenige Händler in dessen Bereich der Endverbraucher beliefert wird eine Bonifikation bekam. Aber ob und wie JLC das unter dem Strich macht ist reine Spekulation.
    Man sollte glaube ich noch einen Aspekt sehen, nämlich das es Menschen gibt die zum einen keine Hofierung beim Konzi nötig haben und die einfach eine Uhr zur Benutzung benötigen, und zum anderen es auch Menschen gibt die Morgens um 6 Uhr zur Arbeit fahren und abends um 20 Uhr wieder nachhause kommen. Wann soll man denn da shoppen gehen können?
    Ich finde auch der online Kauf hat auch abgesehen von günstigen Preisen seine Berechtigung. Zeitersparnis und falls die gelieferte Ware nicht gefällt bessere Rückgabekonditionen.
    Fakt ist, Online Handel ist ein Wachstumsmarkt, und wer Wachstumsmärkte verpasst den gibt es bald nicht mehr.