Citizen Signature Grand Automatic

  • Nach längerer Recherche im Internet und nach reiflicher Überlegung hab ich heute bei einem US-Händler auf der Bucht zugeschlagen und mir eine Citizen Signature Automatic bestellt.
    Diese Uhr ist ja leider bei uns (noch) nicht erhältlich. Auch im Heimatland Japan sucht man diese Uhr vergebens. Lediglich auf der Website von Citizen in Hong Kong wird sie auch angeboten. Hier aber etwas teurer als in den USA.
    Die Verarbeitung soll ja erste Sahne sein und auch das neue Automatikwerk 9010 von Miyota, hier natürlich mit Citizen beschriftet, soll sehr gute Gangwerte bringen.
    Als Fan von japanischen Uhren gehobener Qualität bin ich gespannt, ob die positiven Berichte im www auch stimmen.
    Ich werde jedenfalls ausführlich berichten wenn ich das gute Stück in meinen Händen halte.
    Der Zoll wird sie ja als erstes sehen.

  • Sehr schöner Dresser mit coolen Details. Was soll das stück den kosten?

    Vielen Dank! :wink:
    Mit Zoll wird mich der Spaß ca. knapp über 600 Euronen kosten. Ich finde für so eine wohl sehr gut gemachte Uhr nicht zu viel.
    Der einzige kleine Nachteil: Die Uhr wird wahrscheinlich in China gefertigt, da auf der Gehäuserückseite und Zifferblatt "Japan Movt." steht.
    Das Werk wird in Japan hergestellt und einreguliert und in China eingeschalt.
    Nach Erhalt werde ich ausführliche Fotos posten und etwas später einen ersten Tragebericht schreiben, mit z.B. Gangverhalten.
    Ich hoffe, daß sich der Einkauf mit :lol: "NSA-Beteiligung" :lol: gelohnt haben wird.

  • so, seit Freitagmittag liegt meine Uhr beim Zoll. Jetzt muss ich nur noch tagelang :rolleyes: auf den Benachrichtigungszettel der Post warten, weil ohne geht nix.
    Da ging der gesamte Versandweg laut Sendungsverfolgungsnummer über knapp 4 Tage vonstatten und dann wird die :gaehn::kaffee: "deutsche Verwaltungsbremse" :gaehn: :kaffee: angezogen.
    Hab mal beim Zoll angerufen, nein, leider kann mir die Ware ohne den Zettel der Post nicht ausgehändigt werden. Obwohl ich ja alle Unterlagen zuhause hab, Ausweis, Rechnung etc. Ich hab auch garnicht nachgefragt, warum denn nicht. Ich befürchte, mit dieser Frage hätte ich den guten Mann überfordert. :grb:
    Ärgerlich :maul: , vor allem, wenn man wie ich, immer mal wieder mehrere Tage lang beruflich unterwegs ist und sich das Abholen dadurch noch weiter verzögert. :groll:

  • Nachdem ich ja mit Schrecken auf eine einwöchige Wartezeit eingestimmt wurde, erhielt ich heute die Benachrichtigung zur Abholung meiner Uhr beim Zoll.
    Kurz hin, Obulus bezahlt und ab damit!
    Das ganze hat keine 10 Minuten gedauert.
    Die Uhr zeigt sich in einem grossen, dunkelblauen Karton, darin die eigentliche Box mit Unterlagen wie Garantie und Anleitung.
    Nachdem ich die Plastikschutzfolien entfernt habe, hielt ich eine gut gemachte Automatikuhr in der Hand. Das Edelstahlband ist massiv, macht aber einen leicht holprigen Eindruck. Wie ich der Rückseite der Faltschliesse entnehmen kann, wurde das Band in China gefertigt. Das merkt man leider etwas. Die Schliesse erscheint sehr stabil und die einzelnen Bandglieder sind immerhin verschraubt.
    Leider ist die Krone nicht signiert, was man eigentlich bei so einer hochwertigen Uhr erwarten könnte. Sie lässt sich aber gut bedienen, ist nach aussen leicht konisch geformt, was das Herausziehen und Stellen erleichtert.
    Das Gehäuse stammt wahrscheinlich aus Japan, ist makellos gleichmässig satiniert und poliert. Die gebläuten Zeiger heben sich gut vom silbernen Zifferblatt ab.
    In der Preisklasse thermisch gebläute Zeiger zu erwarten glaube ich aber nicht, sie sind entweder blau bedruckt oder chemisch gefärbt.
    Das Datumsfenster ist eingerahmt.
    Das nächste wäre das Gangverhalten, zu dem ich aber noch nichts sagen kann. Dies folgt in einem weiteren Bericht.
    Ich bin die nächsten Tage beruflich kreuz und quer durch Europa unterwegs, da wird es sich zeigen, was diese Uhr leistet.




  • sieht schön aus, vielleicht schreibst Du noch was zum Gangverhalten...;-)


    Sieht nicht nur gut aus, sondern trägt sich auch sehr angenehm. :gut: Ich hab sie ja erst seit ein paar Stunden, habe aber das Gefühl, nix am Armgelenk zu haben. Da muss ich aufpassen, nirgends gegenzukommen und mir ernste Kratzer :eek: zu holen! Das Kürzen des Bandes war mit einem exakt passendem Uhrmacherschraubendreher aufgrund der kleinen Schrauben etwas schwierig. Die Gewinde sassen teils recht stramm (China made) und ich musste aufpassen nicht abzurutschen und mir den Schraubenkopf zu ruinieren. Gut, ist ja auch kein Band einer Grand Seiko, wo alles butterweich verarbeitet ist.
    Aber für etwas mehr als 600€ kann ich mich bis jetzt nicht beschweren.
    Werde sie die nächsten 4 Tage tragen :lupe: und danach berichten, ob das Kaliber 9010 von Miyota auch hält was es verspricht.

  • Erstmal vielen Dank für Euer Interesse! :wink:
    Nachdem ich die letzten 4 Tage beruflich kreuz und quer durch Deutschland und Europa gedüst bin und mein neues Stück doch teilweise heftig bewegt wurde, leider auch mal hier und da versehentlich wo gegengekommen bin (Gott sei Dank ohne Kratzer), hier also meine ersten Erfahrungen:
    Die Uhr trägt sich sehr angenehm und ist durch das silberne Zifferblatt und die gebläuten Zeiger in allen Lichtsituationen gut abzulesen.
    Nachts schimmern die Zeiger und Indize leicht bläulich und auch bei Dunkelheit ist die Zeit immer klar zu erkennen.
    Das neue Kaliber 9010 (hier exklusiv als 9011) schlägt sich ganz gut und ist auch optisch für diese Preisklasse ein Hingucker.
    Die Gangwerte sind mit durchschnittlich +3 Sek./Tag ganz ordentlich.
    Das Werk wird, von aussen nur sichtbar wenn man seitlich unter den Rückdeckel schaut, von einem weissen Plastikring im Gehäuse gehalten.
    Das mag ich persönlich zwar nicht so gerne, aber der findet sich ja auch in wesentlich teureren Modellen aus der Schweiz.
    Fazit: Für knapp über 600€ eine gut gemachte Uhr vom weltgrössten Uhrenhersteller, der mit diesem Modell zeigt das man auch in Sachen Mechanik was kann, und nicht nur in Quarz. Vor allem hat sie nicht jeder, da ja leider bis jetzt nur in den USA und Hong Kong erhältlich. Ich habe mal bei Citizen in Hamburg nachgefragt, ob diese Linie vielleicht auch mal bei uns zu bekommen sein wird, aber eine Antwort steht leider noch aus.
    Bezüglich des Links einfach mal in der Bucht nach Citizen Signature Automatic suchen, da gibts einige Anbieter.
    Meine Bezugsquelle hiess diamondtime oder D-Time.



    Immer gut ablesbar

    auch nachts

    optisch gut (Bild aus dem www.)

    abgelegt
    Ich hoffe das Euch der kurze Bericht gefallen hat und Danke fürs Nachlesen! :blume:

  • Nachdem ich die Uhr jetzt einige Tage getragen habe, muss ich sagen das ich den Kauf nicht bereut habe.
    Sie läuft absolut gleichmässig mit einem durchschnittlichen Vorgang von 3 Sek./Tag.
    Selbst in Japan (wo ich inzwischen beruflich war) erregte die Uhr bei einem grossen Citizen Händler einiges Interesse. Denn hier fehlt an Mechanik von Citizen auch eine sehr gute, dennoch preiswerte Alternative.
    Es gibt dort nur ganz billig oder mit der The Citizen Automatic, ähnlich einer GS, ganz teuer.
    Das Miyota mit der Kaliberserie 9 ganz klar Richtung ETA schaut ist eindeutig.
    Diese Werkreihe läuft genauso zuverlässig wie die eidgenössische Produktion.
    Und ist wahrscheinlich etwas preiswerter.
    Jedenfalls habe ich damit (im Moment. Als Uhrenfreak weiss man das ja nie so genau) eine gute Alltagsuhr gefunden.

  • Ich war mal wieder beruflich in Japan, genau gesagt in Tokio. Da ich schon sehr lange mit einer The Citizen Automatic geliebäugelt habe, griff ich die Gelegenheit beim Schopf, fuhr zum Händler Yodobashi, welcher in Tokio eine eigene Filiale extra nur für Uhren unterhält, um mir diese Uhr nun einmal näher anzuschauen.
    Man merkt das Tokio die Hauptstadt ist, hier gibt´s jede Referenz einer japanischen Uhr zu kaufen. Außerdem sind die englischen Sprachkenntnisse einiger Verkäufer erstaunlich gut.
    Also ließ ich mir eine The Citizen Automatic mit schwarzem Zifferblatt zeigen und konnte sie mal in meine Hände nehmen und näher betrachten.
    Sie ist wirklich sehr gut verarbeitet, vor allem das ZB besticht durch seinen Glanz und die perfekt verarbeiteten Stundenindexe und der Zeiger.
    Mir fiel jedoch auf, daß die Uhr relativ leicht ist. Und obwohl das Band sehr gut gemacht ist, außerdem auch verschraubt, bemerkte ich aber nur einen leichten Unterschied zu meiner Citizen Signature Automatic. Auch bei dieser The Citizen machte das Band einen leicht klapprigen Eindruck. Und das, obgleich die gesamte Uhr im Vergleich zur Signature Automatic ausschließlich in Japan produziert wird.
    Ob das auch beim Band der Fall ist? Nach meiner Begutachtung bin ich mir da nicht mehr so sicher. Die gesamte Haptik machte auf mich keinen sehr hochwertigen Eindruck.
    Leicht enttäuscht übergab ich dem Verkäufer wieder die Uhr, bedankte mich artig und verließ das Geschäft.
    Ich kann also jedem raten, der mit dem Gedanken spielt, sich eine The Citizen Automatic in Japan zu bestellen, sich dies genau zu überlegen.
    Ich habe im direkten Vergleich zu meiner Signature Automatic keinen erheblichen Unterschied feststellen können, die Bänder wirkten ähnlich verarbeitet, selbst das Citizen Kaliber 0910, welches in der The Citizen seine Arbeit verrichtet, unterscheidet sich eigentlich nur durch die Feinreglage mithilfe einer Excenterschraube. Beim Kaliber 9011 gibt´s nur einen einfachen Rückerzeiger und einen Werkhaltering aus Plastik.
    Die Verzierungen sind bei beiden Werken identisch, auch der gesamte Aufbau ist fast gleich.
    So hab ich also Geld gespart, denn immerhin kostet eine The Citizen Automatic in Japan fast 1700,- Euro, dazu dann noch der Zoll bei der Einfuhr.
    Citizen bietet zwar eine 10jährige Garantie, dazu sind die ersten 2 Revisionen kostenlos. Aber als Kunde in Deutschland kämen natürlich noch die Versand- und Versicherungsgebühren hinzu.
    Da ist eine Signature Automatic mit gut 600,- Euro direkt ein Schnäppchen. Und die kann jeder gute Uhrmacher überholen.
    Bilder kann ich leider aus Copyright-Gründen nicht einstellen, da ich keine eigenen Fotos besitze.
    Aber wer Interesse hat, im Netz gibt es sehr gute Aufnahmen der The Citizen Automatic.

  • Nachdem ich nun die genannte Citizen Signature Automatic 1 Jahr lang getragen habe und die Uhr immer einen regelmäßigen Gang von ca. +3 Sek./Tag aufwies, erschrack ich umsomehr, als sie vor kurzem plötzlich einen extremen Vorgang zeigte. :eek:
    Zunächst überprüfte ich die Uhr mit Hilfe ines kleinen Kompass auf Magnetismus. Wie jeder weiß, kann dies ein Grund für einen plötzlichen starken Vorgang sein.
    Aber Fehlanzeige. Die Kompassnadel rührte sich nicht ein bischen.


    Dann fiel mir auf, dass, nachdem ich die Uhr über Nacht abgelegt hatte, der Gang sich wieder normalisiert hatte.
    Aber nach kurzem Tragen rannte sie wieder wie verrückt vor.


    Dann wollte ich es genau wissen und legte sie auf meine elektronische Zeitwaage. :lupe:
    Das Resultat war erschreckend: ein Vorgang von über 400 Sek./Tag bei einer Amplitude von über 375 Grad! :eek:
    Dann der weitere Test. Abgelegt über Nacht zeigte sie ein absolut normales Gangbild von +3 Sek./Tag und einer Amplitude zwischen 265 und 300 Grad.
    Dann zog ich sie testhalber manuell voll auf und legte sie an. Schon nach kurzer Zeit fiel mir ein extremer Vorgang auf.
    Die Zeitwaage zeigte die gleichen, erschreckenden Werte wie zuvor.


    Meine Vermutung ist, dass sich die Spirale bei Vollaufzug überschlägt und daher das abstruse Gangbild auf meiner Zeitwaage.
    Ich habe sie zu Citizen nach Hamburg geschickt und bin mal auf deren Resultat gespannt.


    Schon enttäuschend. Nach einem Jahr so ein Fehler. Da zeigts sich mal wieder, dass auch die Japaner nicht unbedingt die perfektesten "Preußen" sind und es auch dort "Montagsprodukte" gibt. :motz:

  • Voller Freude erhielt ich gestern meine Signature Automatic vom Citizen Service Center aus Hamburg zurück. :jump:
    Es hat mich schon gewundert :grb: , daß innerhalb von nur 1 Woche eine Automatik-Uhr analysiert, repariert und kontrolliert werden kann.
    Mit Spannung legte ich sie an, so weit, so gut.
    Das Gangverhalten war auch in den ersten Stunden normal.
    Doch plötzlich bemerkte ich wieder nach längerem Tragen einen erheblichen Vorgang. :(
    Zur Kontrolle legte ich sie wieder auf meine Zeitwaage.
    Das Resultat sah genauso aus wie vor dem Einsenden. Vorgang von über 700 Sek./Tag, Amplitude von über 375 Grad und ein leicht hörbares, doppeltes Tic-Tac.
    Also höchstwahrscheinlich ein zeitweises Prellen der Unruh und aufgrund des abstrusen Gangbildes auf dem Monitor auch noch ein Schleifen der Unruhfeder.


    Schade das dies beim Citizen Service Center wohl nicht bemerkt wurde.
    Obwohl die Uhr als "repariert" zurückgesandt wurde.


    Schon enttäuschend das bei der europäischen Citizen Servicestelle wohl mit der "heissen Nadel" gestrickt wird und eine hochwertige Uhr genauso behandelt wird wie eine auf dem deutschen Markt erhältliche, preiswerte Massenuhr.
    Frei nach dem Motto, wegschmeissen und neu kaufen weil billiger.


    Ich habe in einem Schreiben an Citizen meiner Enttäuschung Luft gemacht :motz: und die Uhr erneut zurückgesandt.
    Hoffentlich nimmt man sich jetzt ein bischen mehr Zeit um den Fehler zu finden! :maul:

  • Nachdem ich die Uhr erneut zu Citizen nach HH geschickt habe und Fotos vom Monitor meiner Zeitwaage mitgesandt habe, bestätigte man meinen Verdacht des Prellens der Unruh aus unbekanntem Grund.
    Die Uhr bekommt darum ein komplett neues Werk und soll 4 Wochen dauern.
    Das ganze geht auf Garantie, da mir die Uhr beim ersten Mal als repariert zurückgeschickt wurde.