Wiesmann insolvent!

  • das sehe ich ähnlich.
    Ich kenne zwar das eigentliche Problem bei Wiesmann nicht, was die Probleme bereitet hat. Aber wie Du schon sagst, die Big Player spielen jetzt ihre Milliarden-Investionen in Know-How und Technologie voll aus und lassen sie, ob nun von jedem Kunden gewollt oder nicht, in die neuen Top-Modelle und in der Breite voll einfliessen. Da kann einfach ein kleiner Hersteller nicht mehr mithalten.
    Aber ob Wiesman deshalb pleite gegangen ist, da fehlen mir die Insider-Kenntnisse.


    Schade drum, ein klasse Nischenprodukt :)

  • Persönlich muss ich sagen dass ich [...] den arroganten Fatzkes und hier insbesondere dem arroganten Schweizer Importeur diese Pleite - ganz schadenfroh - so richtig gönne...

    Ich kann von den WIESMANN-Leuten auf der IAA 2011 exakt Gegenteiliges berichten: Die waren alles andere als arrogant. Das waren sehr aufgeschlossene, technikbegeisterte Petrolheads.


    Der Reiz bei WIESMANN war die für einen Kleinserienhersteller gute Verarbeitungsqualität, die tollen BMW M Motoren und die Individualisierungsmöglichkeit der Autos. Das Retrodesign war sicher nicht jedermanns Sache. Aber es gibt auch erfolgreiche Firmen, die sich auf die Entweihung tatsächlicher Oldtimer durch Einbau zeitgemäßer, alltagstauglicher Technik verschrieben haben. Man kann trefflich darüber streiten, was nun mehr Sakrileg ist.


    Ich vermute, dass der stylische Neubau nicht unerheblich an der Pleite beteiligt ist. Vielleicht war man auch im Ausland nicht präsent genug. Als exotischer Hersteller im Luxussegment muss man heute auch arabische Länder usw. auf dem Bildschirm haben. Dort wird das Geld verdient, in Hartz4-Deutschland durch die auseinandergehende Schere zwischen Superreich und Armut zu Lasten des Mittelstands immer weniger.

  • Frank, genau da liegt der Ansatz, ein grosser Konzern wie BMW könnte auch dabei helfen, dass die Autos eine stärkere Präsenz im Ausland entwickeln. Das wäre ein Schlüssel zum Erfolg.


    Nordrheinwestphalen, insbesondere das Ruhrgebiet, es geht praktisch schon in Köln los, entwickelt sich immer strukturschwächer, grosse Firmen sterben ab, die Mittelschicht verreckt, der Staat tut alles dafür, dass die Mittelschicht verreckt. Firmengründungen werden dermassen behindert vom Staat, dass die Leute schnell wieder schliessen, oftmals dann im benachbarten Ausland erfolgreich sind, ich kenne genug solche Stories. Dass unter solchen Bedingungen eine grosse Hartz4 Gesellschaft entsteht, ist nicht von der Hand zu weisen. Schade ist es allemal. Aber, der Staat kann bei der Hartz4 Bevölkerungsschicht seinen ausserordentlichen Kontrollwahn perfekt ausleben. Die haben keine Wahl und müssen das hinnehmen.

  • Ich habe ein Faible für kleine Marken, die tolle und emotionale Produkte
    schaffen.
    Darum ist es schade um Wiesmann! Und es ist eine Katastrophe für die
    Mitarbeiter, die bei Wiesmann Herzblut investiert haben, wie man es sonst
    in kaum einer Automobilproduktion findet.
    Die Fahrzeuge sind sehr eigenständig, aber absolut klasse!


    Dass hier BMW et. al. einsteigen glaube ich eher weniger. Wahrscheinlicher
    ist da schon das Engagement eines privaten Investors oder einer Gruppe von
    Privatleuten, wie es das auch in der Uhrenbranche gibt.
    Das wäre Wiesmann wirklich nur zu wünschen!


    Beste Grüße!


    Sascha

  • Ich glaube, das mit den Investoren ist eben auch das Problem. Die haben nicht die Reichweite eines Konzerns. Es gibt ja einen grossen Investor bei Wiesmann, der hat ja ordentlich was da drinstecken, und vielleicht wird er letzten Endes weitermachen. Aber die Reichweite eines grossen Konzerns würde der Marke Wiessmann enorm weiterhelfen, da bin ich von überzeugt, ich sehe das aus meinem Blickwinkel als Sanierer, da müssen Leute ran, die diese Firma global platzieren können. Deutschland als Abnehmermarkt ist zu klein, es ist im übrigen im globalen Verständnis für fast alles zu klein.

  • Frank, genau da liegt der Ansatz, ein grosser Konzern wie BMW könnte auch dabei helfen, dass die Autos eine stärkere Präsenz im Ausland entwickeln. Das wäre ein Schlüssel zum Erfolg.

    Es gibt auch kleine Nischenanbieter, die international erfolgreich sind - siehe z. B. Donkervoort aus den NL. Da braucht es keine BMW-Group. WIESMANN hätte ohnehin Probleme mit den neuen BMW-Aggregaten bekommen. BMW ist bekanntlich auf dem Turbo-Trip und ein aufgeladener Motor passt imo nicht zu einem Retro-Roadster - wobei man hierüber trefflich streiten kann.


    Dass unter solchen Bedingungen eine grosse Hartz4 Gesellschaft entsteht, ist nicht von der Hand zu weisen. Schade ist es allemal. Aber, der Staat kann bei der Hartz4 Bevölkerungsschicht seinen ausserordentlichen Kontrollwahn perfekt ausleben. Die haben keine Wahl und müssen das hinnehmen.

    Schröder war im Grunde der beste SPD-Kanzler, den sich die CDU wünschen konnte. Er hat mit seiner Agenda 2010 und Hartz4 praktisch die Spirale nach unten losgetreten, d. h. Lohndumping, Zerfall der Betriebsräte, Wegfall des Mittelstandes und das Heranzüchten von Langzeitarbeitslosen, die als sogenannte "Aufstocker" nicht mehr in der Arbeitslosenstatistik auftauchen, aber bis zum Renteneintritt am Steuertropf nuckeln. Mit der Rente folgt dann die Altersarmut und - ja wieder das Nuckeln am Steuertropf. Der einzige der davon profitiert, sind die Großkonzerne, die Festangestellte entlassen, um sie anschließend wieder, subventioniert vom Staat, als Billiglöhner einzustellen. Deutschland ist weltweit bei prekären Beschäftigungsverhältnissen mit an der Spitze! Unseren Politikern ist es egal, deren Diäten & Pensionen sind gesichert. Die stellen sich hin und prahlen mit der tollen Arbeitslosenstatistik. Dabei wissen sie selbst am besten, dass diese so seriös ist wie die Auszeichnung zum "gelben Engel" des ADAC ;) . Gestern war der Depp Schröder übrigens bei Beckmann in der Talkshow. Der hat noch immer nix begriffen :bash: . So viel zum kleinen Polit-Exkurs :G .

  • Das mit dem Unterschied zwischen dem Gerhard und der Angie oder zwischen SPD Und CDU sehe ich schon lange nicht mehr... Die Mitteparteien versuchen doch schlicht nur die Macht an sich zu reissen und diese bei sich zu behalten! Und aus dem Grund werden die Programme sowohl de SPD als auch der CDU immer uniformer - und deshalb auch funzt die grosse Koalition... Dass dabei die breite Mittelstandsschicht auf der Strecke bleibt - interessiert dabei weder die Einen noch die Anderen.


    Und einer der Gründe weshalb in CH diese dusslige Initiative letztlich überhaupt erst angenommen wurde - liegt genau im selben Umstand begründet... Es gibt auch in der vermeintlich so reichen Schweiz einfach zu viele Mittelständler welche Angst haben dass sie in Zukunft ihren jetzigen Wohlstand nicht mehr halten können... So gesehen hat IMHO die Annahme dieser Initiative wenig mit Fremdenfeindlichkeit und viel mit diffusen Verlustängsten zu tun!


    Bin mal gespannt wo wir hier noch landen werden...

    If everything seems OK - You're just not going fast enough!!! And - Don't drive & fly like hell - unless you want to get there...
    R.I.P. to Stiwi & Volker... Your legacy will not be forgotten - and your spirit will remain with us!!! Patrouille Swiss - FOREVER!!!