Vorgeschichte:
Es fing alles damit an, dass ich mich Ende des letzten Jahres vor meiner Uhrenbox stehend wiederfand und nicht so recht wusste, was ich denn jetzt umschnallen sollte. Okay, der Bell & Ross Chrono-Diver geht eigentlich immer und ist ein höchst zuverlässiger Begleiter durch Dick und Dünn. Und auch der Heritage Chrono von Tudor ist ja eher unkompliziert. Die Seiko Navigator ist zum Tragen eigentlich fast (aber nur fast) zu schade und der Citizen-Quarzhobel... naja, der ist halt der Quarzhobel. Irgendwie wollte mich da nichts so recht "anspringen". 
Später am Tag kam mir dann die Idee, doch mal was in der Tauschbörse anzubieten. Also flugs den Heritage Chrono inseriert und geschaut, was geht. Heraus kam nach einem überaus netten Kontakt eine Omega Aqua Terra "Golf" (ja, die mit den grünen Indizes), die mir genau 2 Tage lang Spaß machte. Oder vielleicht auch 3. Jedenfalls war die Anfangseuphorie leider schnell verflogen - also wanderte die Omega gleich wieder in die Börse. Unter all den eintrudelnden Angeboten fand sich auch eine PN mit zwei dürren Zeilen:
"Hi, habe da eine JLC Exreme W-Alarm Compressor.
Interesse an einem Tausch?"
Hmmm, eine Master Compressor Extreme World mit Alarm? Ich hatte die mal im Schaufenster der JLC-Boutique in London gesehen, war aber irgendwie nicht auf meinem Zettel, viel lieber wäre mir der Master Compressor Extreme Chrono gewesen, von dem hier seit geraumer Zeit in schönster Wiederkehr geilste Bilder von Membern im JLC-Chapter gepostet wurden... 
Trotzdem, mal nach dem Preis fragen kann man ja. Und mal 'nen bißchen schlau machen auch. Auf youtube dann fand ich ein kleines Filmchen, in dem irgendein Uhrenverrückter die W-Alarm mal näher vorstellte, ohne großes Gelaber, sondern nur die Funktionen durchspielte, den Alarm erklingen ließ und die Uhr aus jedem Blickwinkel einfing. Es machte "BAAANGG!" Die 3 Minuten waren ruckzuck um. Nochmal anschauen. Und nochmal. In der Zwischenzeit war die Nachricht zum Preis eingetroffen: Nochmal "BAAANGG!!" Viel Geld, aber für die Uhr ein SUPER-Kurs! (Lounge eben! 
) Okay, ich war angefixt! Und wie! Aber was hieß das jetzt? Die Omega reichte (natürlich) nicht zum Tausch, wie auch?! Konsequenz: Die Bell & Ross musste auch gehen! 
Hrmpf - die hatte ich lieb gewonnen, aber was tut man nicht alles für einen Traum? Eben! Für die Omega hatte sich mittlerweile ein Käufer gefunden - aber die Bell & Ross blieb liegen wie Blei. Zwischendurch immer wieder zum JLC-Verkäufer Kontakt gehalten, unzählige PN's wechselten hin und her - doch: Halt! Da war doch neulich der Lounger, der mal was von "Upgrade auf Chrono" etc. pp. gesagt hatte? Dem netten Kollegen per PN kontaktiert, die Uhr angeboten und nach kurzem Handeln: Bingo, das bellende Ross ist verkauft! Die JLC kann kommen...! Yahoooohoooooo! 
Das ist jetzt rund 2 Wochen her und seitdem ist die JLC jeden Tag im Einsatz gewesen - ich konnte in der Zeit nicht nur so gut wie jeden Tag ein Wristshot-Foto posten, sondern auch jede Menge Erfahrungen mit dem Ührchen sammeln. Hier nun ein kurzer, unvollständiger und völlig subjektiver Review.
Ich erspare Euch Einzelheiten zu Werk & Co. - das kann man alles bei JLC nachlesen und da ist es auch viel besser beschrieben, als ich es je könnte. Mir geht es hier mehr um die weichen Faktoren, die subjektiven Eindrücke als um die Hardfacts.
Was natürlich zuerst auffällt ist das Gehäuse mit seiner enormen Größe: 46,3 mm im Durchmesser und eine Höhe von 16,5 mm hinterlassen Spuren auf dem Handgelenk! Aber trotz der Größe passt sie imho ganz hervorragend an den Arm!
Und sogar unter die Manschette - hier der Beweis:
Sie trägt sich auch ganz komfortabel, was auch daran liegen mag, dass sie trotz ihrer Größe nicht allzu schwer geraten ist. Das Gehäuse ist sowohl aus Edelstahl als auch Titan gefertigt, was ganz offensichtlich geholfen hat, das Gewicht zu reduzieren. Erwähnenswert ist sicherlich auch das "Shock Absorption System", welches das Uhrwerk vor Schlagwirkung u.ä. schützen soll und das auch in gleicher Form im Master Compressor Extreme Chrono zum Einsatz kommt.
Leider verfügt die W-Alarm ncht über die schöne goldene Plakette wie beispielsweise die MC Geographic oder die MC Memovox - hier wurde die Plakette durch eine Bodengravur mit dem "1000-Stunden Test"-Signee ersetzt:
Die Gravur ist nicht minder schön; mich hat jedoch erstaunt, dass die Gravur sehr scharfkantig ausgeführt ist und durchaus von "verletzender Schärfe" sein kann - da hätte ich mir doch ein paar "abgerundetere" Kanten gewünscht. Nunja.
Auf dem Bild oben sieht man übrigens auch sehr gut die beiden Drücker für das wirklich geniale Bandwechselsystem. Damit hat man wirklich in Sekundenschnelle das alte Band raus und das neue Band draufmontiert - ein Reifenwechsel in der Formel 1 kann da nicht schneller gehen. (Ich war wirklich drauf und dran mein Bandwechselwerkzeug zu verklappen - aber man hat ja dann doch noch ein bis zwei andere Uhren... 
) Mittlerweile hab ich auch noch das eine oder andere Band bestellt, so dass hier demnächst Panerai-ähnliche Strapsorgien gefeiert werden können. Hier kann man das System mit den beiden Drückern auch nochmal schön sehen:
Das Ziffernblatt der W-Alarm hat mich nicht auf den ersten Blick überzeugt. Ich fand es eigentlich viel zu unruhig, mit dem Weltzeitring und den ganzen Städtenamen, dem Ausschnitt für die Weckzeit und den ganzen Zahlen drunter... Je länger ich mich aber mit der Uhr beschäftigt habe, desto besser gefiel es mir.
Sehr gut hingegen haben mir die roten Akzente auf dem ZB gefallen. Es gibt sie ja noch als limitierte Valentino Rossi-Edition mit gelben Farbakzenten (wer's mag) und als Tide-of-Times mit blauem ZB. Das Rot macht sich meiner bescheidenen Meinung nach sehr gut, sowohl zum Anzug als auch Casual:
Wenn mann dann noch einen Boxenstop zum Bandwechsel einlegt, ist man mit der Uhr eigentlich immer und zu jeder Gelegenheit gut angezogen!
Besonders gefallen hat mir die rote Krone, die zum einfachen verstellen des Ringes in beide Richtungen mit den Städtenamen dient. Keine Ahnung wie die Jungs bei JLC den dicht bekommen haben (immerhin 100m), im Gegensatz zu den anderen beiden Kronen muss hier vorher nichts gelöst, sondern kann direkt bedient werden.
Die Kronen auf der rechten Seite der Uhr verfügen über den recht simpel zu bedienenden Kompressions-Mechanismus, der der gesamten Uhrenlinie den Namen gab. Auf den Kronen ist im geschlossenen (also wasserdichten) Zustand ein weißer Pfeil, im offenen Zustand ein roter Pfeil. Beide Kronen lassen sich mit einer halben Umdrehung öffnen und wieder schließen. Die Krone auf 2 Uhr dient zum Aufzug des Weckerwerks, im gezogenen Zustand verstellt man mit ihr das Datum (gegen den Uhrzeigersinn) oder die Weckzeit (mit dem Uhrzeigersinn), die sich übrigens sehr genau einstellen lässt. Dazu aber später mehr. Sie ist zudem mit "Alarm" und "Date" signiert - meine Kamera hat das allerdings nicht einfangen können. 
Die Krone auf 4 Uhr dient zum Aufzug des Uhrwerks und im gezogenen Zustand zur Einstellung der Uhrzeit. Apropos Gangverhalten: Die Uhr läuft bisher gut 8-10 Sekunden am Tag nach - but I don't care! Lass ich dann bei der nächsten Revi mal genauer justieren...
Der Alarm dauert bei voll-aufgezogenem Schlagwerk rund 30 Sekunden und ist klanglich mit nichts zu vergleichen, was ich bisher gehört habe. Kein Schnarren, kein Brummen - einfach ein glockenhelles Klingeln, das einen sanft aus den Träumen holt und langsam (aber sicher!) ins Diesseits zurückgleiten lässt. Wer will, der findet bei youtube entsprechende Videos dazu... Auch die Einstellung des Alarms kann man sehr genau (+/- 2-3 Minuten) vornehmen, man benötigt dazu nur gutes Licht, denn die Minutenskala in 5-Minuten-Schritten ist doch etwas klein geraten. Scharf geschaltet wird der Alarm mittels des Drückers oberhalb der roten Krone (nein, das ist kein Kronenschutz ) - der Drücker unterhalb der roten Krone bewegt sich dann ein Stück aus dem Gehäuse raus und kann zum Stoppen des Alarms dann wieder hineingedrückt werden. Sehr simpel, sehr praktikabel.
Im Großen und Ganzen ist das eine wirklich großartige, dank des genialen Bandwechselmechanismus' sehr verwandlungsfähige Uhr, die man sowohl dressig als auch casual tragen kann und die zudem auch noch komplett unterbewertet ist. Für mich ein echter Keeper mit dem Zeug zur Exit-Watch. Denn mehr Uhr braucht kein Mensch.
Wenn man mich fragen würde, was man eventuell besser machen könnte, dann würde ich über die scharfkantige Bodengravur nachdenken (nicht jeder möchte sich mit seiner Uhr das Handgelenk rasieren ) und vll. nochmal etwas an der Größe schrauben: 45 mm hätten es meiner Meinung nach eigentlich auch getan.
Soweit von meiner Seite - Ergänzungen sind jederzeit willkommen!
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, es war nur der EWC 
, möge sie lange anhalten! 
Glückwunsch 
