Magnetfeldschutz oder wie?

  • :grb:


    Hallo Leuts,


    ich habe mich nun bereits desöfteren gefragt, welche Funktion
    diese Zwischenböden einiger Uhren haben.
    Genauer:
    Beispielsweise hat die Omega PO einen solchen offensichtlich, die Rolex Subm./SeaDweller aber nicht.


    Diese Böden sollen Magnetfelder (bis zu einem gewissen Grad) abschirmen und als Staubschutz wirken.


    Könnte man solche Böden als zusätzliches Qualitätsmerkmal betrachten?


    Während die Omega PO mit dem CoAxial-Triebwerk diesen zusätzlichen Schutz hat, hat die AquaTerra mit dem gleichen Kaliber keinen.


    Also erachtet Ihr sowas als sinnvoll oder weniger?


    Freue mich über alle sachdienlichen Infos.


    Gruss an alle.

  • Zitat

    Original von Frank0815


    Diese Böden sollen Magnetfelder (bis zu einem gewissen Grad) abschirmen und als Staubschutz wirken.


    Hi,


    ich kann mir irgendwie nur schwer vorstellen, dass die auch als Staubschutz dienen. Denn das hieße, dass die Dichtung am Gehäuseboden schon nicht mehr wirksam wäre, und dann hilft wohl auch kein zusätzlicher Deckel etwas; gerade bei Feuchtigkeit etc.


    Gruss
    ThomasL

  • :grb:
    Und wie wirkt sich also das Vorhandensein dieses Zwischenbodens beispielsweise bei der PO im Gegensatz zur AquaTerra des gleichen Herstellers nun aus? Theoretisch?
    Läuft die PO voraussichtlich dann länger ganggenau, weil weniger
    magnetisiert?


    Irgendein Motiv muss ein Hersteller doch haben, diese Zusatzmassnahme bei einem Modell anzuwenden, beim anderen aber nicht.


    Sehr suspekt :holly:


    Gruss an alle.

  • Laut meinem Wissensstand handelt es hierbei NUR um eine Gehäusebau-Maßnahme betreffend mehr antimagnetischer Wirkung. Den berühmten "Staubdeckel" kenne ich nur bei alten TUhren, die ja wirklich "windig offen" waren. Bei diesen wurde ja auch im 1.Deckel innen oft graviert (und dementsprechend oft geöffnet um herzuzeigen), daher der 2.-innere Deckel als Staubdeckel. :gut: Bei den Armbanduhren sollte ein Weicheisenkern, ODER auch ein Messing"innengehäuse" zur magnet. Abschirmung reichen- das Zifferblatt ist ja auch nur (meistens) aus Messing, und der Werkhaltering ebenfalls aus galv.(Nickel od. Chrom :grb: ) Messing. Und somit ist das "Antimagnetische Innengehäuse" fertig MIT dem ominösen "Zusatzdeckel"! Bei einer bekannten "Fliegeruhrmarke" wird auch gerne dieser Deckel DAZU verwendet, daß AUF diesem Deckel "Cal. B xxx " steht, und innen findet man dann ein sogenanntes "ETA-Ordinärio" Werk, denn durch solch eine Maßnahme will man den "zu enthusiastischen" Do-It-Your-Self- Uhrmacher vor dem Weiterarbeiten hindern und vor einer zu großen Enttäuschung zu bewahren :grb: :grb: :grb: :bgdev: Denn das ETA 956er verträgt u.U. einen Tomographen und geht trotzdem.... :lol: :lol: :lol: Frank: GRATULIERE zum 10000ten Geburtstag ! ;) :lol: :lol: :lol: :wink: :wink:

  • Danke mein Lieber, ich semmel fleissig weiter.... :G


    Zum Thema Magnetismus: Um eine Uhr zu magnetisieren muß sie natürlich auch erstmal einem entsprechend starken Magnetfeld ausgesetzt sein. Erstens sind moderne Uhren AFAIK nicht mehr sooooo empfindlich, wie Frühere. Außerdem wirkt sich eine Magnetisierung ja nicht so aus, daß die Uhr dann ein paar Sekunden ungenauer ist, bei einer magnetisierten Spiralfeder sprechen wir ja schnell von einigen Minuten pro Stunde! :eek:


    Da einen Qualitätsunterschied draus zu machen wäre auch übereilt. Schließlich ist ja auch eine Uhr, die 1000m wasserdicht ist nicht "besser" als eine Dresswatch, die nur 30m wasserdicht ist.


    Wer sich im Einflußbereich sehr starker Magnetfelder bewegt, trägt entweder keine Uhr oder besorgt sich eben eine, die dieses Feature ausdrücklich besitzt. :grb:

  • Zitat

    Original von Frank Valentin



    Wer sich im Einflußbereich sehr starker Magnetfelder bewegt, trägt entweder keine Uhr oder besorgt sich eben eine, die dieses Feature ausdrücklich besitzt. :grb:



    Und da diese Features nur bedingt tauglich sind, was zivile Armbanduhren angeht, sollte man überhaupt keine Uhren in solchen Räumlichkeiten tragen......zumindest was mech. Uhren angeht. Reine Geldverschwendung.


    Gruß Andreas





  • :gut: :gut: :gut:

  • Frank Valentin:


    Meiner Erfahrung nach sind speziell Quartzuhren mit laufender Sekunde sehr empfindlich gegenüber Magnetfeldern.
    Ich habe da so eine Induktionstaschenlampe. Ein völlig blödes Teil, welches nach ewigem Schütteln ca. 2 Minuten Funzelglühen erzeugt.
    Also praktisch zur Beleuchtung untauglich hoch zwei :bash:


    Aber: Bewegst Du eine Quartzuhr langsam über der Spule, kannst Du das Zeigerwerk "fernsteuern" d.h. kommt völlig aus der Spur.


    Am empfindlichsten reagiert bisher meine Seiko Kinetic (neues Modell)
    , dicht gefolgt von ner Traser mit Ronda715 (Totales Sekundenzeigerschwingen). Normale Seiko Chronos bedürfen anschliessend eines neuen Zeigerreset.
    G-Shox (auch meine "Antimagnetic" - nicht Gaussmann) bleibt stehen solange im Einfluss dieses Magnetfeldes. (Die Digitalfunktionen laufen alle problemlos weiter)
    Mit meinen HQ-Quartzern wollte ich das bisher noch nicht versuchen :G


    Wie gesagt: Ist nun kein "Pocket-Kernspin" oder so. Eine 9,90EUR LED Lampe aus´m Conrad.


    Gruss an alle.


    Edit: Enttäuschung natürlich bei der Traser besonders gross, da die doch mit erhöhter Magnetfeldresistenz werben.

    Achtung! Das Sammeln von Uhren birgt ein nicht zu unterschätzendes Suchtpotential.

    Einmal editiert, zuletzt von Frank0815 ()

  • Zitat

    Original von Frank Valentin
    :gut: Absolut meine Meinung! Wobei auch Quarzuhren gegenüber starken Magnetfeldern nicht uneingeschränkt unempfindlich sein sollen... :grb:



    Von Quarzuhren war ja nicht die Rede, aber Quarzuhren sind von Hause aus schon magnetisch, daher ist es die größte Kundenverarsche überhaupt schon den Propagandamund dahingehend aufzumachen und Kunden zu suggerieren, das diese Uhren antimagnetisch sind bzw. gegen Magnetismus geschützt sind.....


    Das ist das wie mit dem wasserdichten Uhrgehäuse, welches zwar Wasser hineinlässt aber nicht mehr raus....


    Fazit: Die Uhr ist wasserdicht.


    Gruß Andreas

  • Zitat

    Original von Frank Valentin
    :gut: Absolut meine Meinung! Wobei auch Quarzuhren gegenüber starken Magnetfeldern nicht uneingeschränkt unempfindlich sein sollen... :grb:



    Hallo Frank :verneig: :verneig: :wink: !!!! Stimmt absolut, NUR muß man unterscheiden, ob der Magnetismus "von aussen" die Uhr nur beeinträchtigt, solange er anliegt, oder ob der Magnetismus die Uhr dauerhaft beeinträchtigt :grb:. Da Quartzuhren-wie Andreas ( :wink: :wink: :wink: ) schon richtig anspricht- ohnedies (eigentlich) dauerhaft unter Magnetismus stehen (der Schrittschaltmotor/=Rotor ist ein runder Magnet und sein geringer Magnetismus bemessen zur Uhrwerksgröße würde bei einer mech.Uhr katastophale Folgen haben... :schock: :schock: ) ,sind Quartzuhren NUR gefährdet, wenn ihnen ein Magnetismus "von aussen" in die Quere käme. Kundin reklamierte 3mal eine Gold/Goldband Baume & Mercier Hampton Milleis wegen "unmotivierten Falschgehens" :bash: :bash: :bash: , und im schon zermürbten Gespräch kam heraus, daß die Kundin die Uhr in eine Schale VOLL Perlenketten legte, und einige Ketten hatten Magnetschließen :schock: :schock: Bei einer mech. Uhr wär's leicht gewesen: 1x magnetisiert- stillstand für immer, Fehler leicht feststellbar. NUR bei Quartzuhren Feststellung praktisch unmöglich, nur durch pers. Gespräch mit dem Kunden betreffend der Tragegewohnheiten. Wir Uhrmacher können mit einer Magnetspule OHNE Innenkern (altes Entmagnetisiergerät ;) ) eine Quartzuhr zum "Rennen"bringen- bei teuren modernen Quartzuhrenmessgeräten der sogenannte "Schnell-Lauf-Test", und hat keine nachhaltigen Schäden am Werk! ;) ;) ;)


    Fazit: Quartzuhren "rebellieren" nur solange der Magnetismus von Aussen anliegt, mech. Uhren eher nicht... :bgdev: :bgdev: :bgdev: die stehen dann :( :( :( ausser sie haben das tolle "Innengehäuse" :jump: :jump: :jump: :jump:


  • drücker, ein wirklich lehrreicher post, danke!
    mittlerweile habe ich gelernt, VOR dem lesen einige augentropfen einzuwerfen, so gehts leichter... ;)

    Grüße - Gerd... :wink:


    Sascha, Unvergessen!:blume:


    Kein Instagram, kein Facebook. Kein TikTok, kein anderes Gedöns, das ist ja wie ein Gefängnisausbruch! Herrlich!

  • Die ganzen Magnetfeldschutzmumpitz halt ich eh für ne Geschichte die man sich sparen kann. Wer ist schon solch einem Magnetfeld ausgeliefert, dass dies Sinnvoll wäre zu haben? Der Dreher an seiner Drehmaschine? Ein RTA? Der Baggerfahrer aufm Schrotplatz mit seinem Magnetbommel? :lol:
    Ich halts einfach für nen Gag den die Welt so nötig braucht wie Paris Hilton ;)

    „Die Jugend wäre eine schönere Zeit, wenn sie erst später im Leben käme.“


    Charlie Chaplin


    knarf1.jpg

  • Naja. Ursprünglich hatte mich einfach der Sinn oder Unsinn dieser
    Zwischenböden in einigen Uhrenmodellen interessiert :grb:


    Die "Staubfalle" ist mir plausibel :gut:


    Die Essenz dieses Freds: Die Dinger sind grossteils sinnlos bzw. Sichtschutz über gewöhnlichen Kalibern um die Enttäuschung von Do-It-Yourself Bastlern zu mildern.
    Evtl. Marketing-Gag ? Overengineering?


    So das richtige Licht ist mir hierüber noch nicht aufgegangen :kerze:


    Immerhin gibt´s ja aktuell von Rolex in diese Richtung wieder Aktivität.


    Gruss an alle.