Die ersten Gangwerte meines Navigator Chrono...

  • ... sind leider nicht die Wucht.


    Nun ist mein Geburtstag ein paar Tage vorbei und ich darf meinen schönen Chrono nun endlich tragen :)
    Nachdem er nun für 2 Tage an meinem Handgelenk lief, habe ich die ersten Gangwerte ermittelt:


    1. Tag: nach 12h +4sek, nach 24h +9 Sek. Da dachte ich mir erstmal noch laufen lassen....
    2. Tag: nach 12h + 1 Sek, nach 24h +3sek. ...erstmal große Freude....
    3. Tag (heute) nach 12h -4sek und jetzt nach 18h - 7 Sek !?!


    Ich kenn mich leider zu wenig aus um das richtig einzuschätzen. Mit einem Plusgang von bis 10 Sek könnte ich ja noch leben, aber -7 Sek nach 18h, das ist mir doch etwas zu viel...


    Ich hab sie ja gebraucht von einem Uhrenhändler gekauft (Siehe GO: Meine erste mechanische Uhr.....).


    Mit der GO-Zentrale hab ich Kontakt aufgenommen, zu Revi war die Uhr dort definitiv nicht - leider. Ich hab mir die Uhr nun nochmals mit der Lupe ganz genau angeschaut... Dort sind an einer Schraube des Bodes Kratzer zu sehen, weiterhin sind am Werkhaltering, direkt gegenüber des Schwanenhalses kleine Kratzer. Die habe ich beim Kauf übersehen....


    Anscheinend ist die Uhr wohl geöffnet worden.


    Jetzt mach ich mir wegen der Gangwerte natürlich Gedanken und habe Bedenken, dass mit der Uhr was nicht stimmen könnte...


    Ein Jahr Garantie hab ich ja.


    Soll ich sie nochmal zum Uhrmacher tragen und Sie regulieren lassen? Oder abwarten? Oder doch zur Revi?


    Vielen Dank schonmal für eure Antworten....

  • Wie alt ist denn die Uhr?
    Stabile Gangwerte hat sie im Regelfall erst dann, wenn sie voll aufgezogen ist. Das solltest Du also ggf. ein bisschen beobachten.


    Ich habe allerdings solche Gangwerte nicht erst einmal bei Uhren mit cal. 39 gesehen, da kann dann durchaus eine Revision fällig sein. Angesichts der dafür fälligen Preise bei GO, die im hohen 3stelligen €-Bereich liegen, würde ich gedanklich die Investition schon mal einplanen und mit dem VK klären, wer dafür aufkommt.


    Spuren an Schrauben bzw. auf dem Werk sind übrigens oft ein Zeichen dafür, dass jemand "außerhalb des Herstellers" seine Finger im Spiel hatte. Und meine Erfahrungen mit dgl. sind leider ausgesprochen schlecht, so dass ich bei sowas mittlerweile sehr hellhörig werde. Leider gibts zu viele Uhren auf dem Markt, an denen angebliche "Revisionen" (in der Regel durch Dritte) durchgeführt wurden, die aber den Zustand der Uhr eher verschlechtert haben.

  • Hallo Matteo,


    vielen Dank für die Antwort.


    Die Uhr ist laut Originalpapieren aus den Jahr 2000. Äusserlich ist der Zustand wirklich top. kaum Kratzer oder Tragespuren. Auch die Gläser sind kratzerfrei.


    Ich konnte den Händler sogar noch um 300 Eur runterhandeln und hab letzten Endes 3k bezahlt. Da dachte ich eigentlich, dass das für ne gut erhaltene GO ganz ok ist, zumal 1 Jahr Garantie/Gewährleistung auf die Uhr ist.


    Eine Revi hätte ich sowieso für die nächsten 1-2 Jahre eingeplant, aber eigentlich wollte ich noch warten bis zumindest das Jahr Garantie fast um ist.
    Ob der Händler eine Revi übernimmt, falls jetzt eine fällig sein sollte, weiss ich nicht. In den AGB ist es zumindest nicht explizit ausgeschlossen. Aber ärgerlich wär es schon ein bisschen. Da kauft man eine Uhr für 3k im Geschäft und muss sie erstmal zur Revi schaffen....


    Mal sehen wie die Werte in den nächsten Tage sind. Heute zumindest läuft sie auch nach, aber exakt so wie gestern. Vielleicht reicht ja erstmal regulieren aus.


    Gruss,


    Hannes

  • mach nicht erst einmal nicht verrückt, sondern erfreue dich an deiner 1. mechanischen uhr.
    du hast sie dazu auch noch günstig geschossen und sie scheint in einem sehr guten und gepflegten zustand zu sein.
    die kratzer würde ich erst einmal nicht überbewerten.


    meine gmt hat sich übrigens erst nach 8 jahren im anschluss an eine rvision eingependelt. und die ersten 8
    jahren hatte ich genauso viel freude an ihr wie jetzt, wo sie geradezu brilliant läuft.


    also: erfreue dich an dieser uhr, sie ist es wert, geehrt zu werden.


    gruss


    ls

    • Offizieller Beitrag

    Lass die Uhr mal auf die Zeitwaage legen ;) und dann entscheide was werden soll !


    Hat sie Lagefehler ab zur Revi !


    Wenn du Kratzer am Werk hast bzw an den Boden-Schrauben war ein "Fachmann " an der Uhr aber kein Uhrmacher ;)


    Dein "Verkäufer " wird wohl kaum eine Revi auf seine Kosten machen , die aber fällig ist nach 12 Jahren !



    Wenn die Uhr nach Glashütte soll ......



    GO wird dir schreiben beim Kostenvoranschlag Boden und Werkschrauben verdrückt - Fremdeingriff ? Gehäuse wurde fremdüberarbeitet .......
    Notwendig ist eine Vollrevision Level 3
    :( oder so !


    Das macht untern Strich etwa 705 Eu !


    ABER du hast dann ne neue Uhr !

  • Hallo,


    danke erstmal für eure Antworten.


    Das da jemand "fremdes" am Werk gewesen zu sein scheint, ist natürlich nicht so schön.
    Eine Revi habe ich prinzipiell schon eingeplant gehabt, aber allerdings nicht gleich nach dem Kauf!!!
    Die Sache die mich so ein bisschen wurmt ist, dass ich vielleicht zu viel für die Uhr bezahlt hab. Gekauft hätte ich sie wahrscheinlich so oder so. Ich hätte den Händler dann vielleicht aber um mehr als nur 300eur runtergehandelt...


    Jetzt aber nochmal eine Frage an die Profis...
    Wieviel Nachgang ist rein technisch gesehen vertretbar? Ich mein jetzt nicht damit, dass es einen persönlich stört wenn die Uhr nachgeht...


    Und was soll ich nun machen??? Jetzt zu Revi? Oder doch erst in einem Jahr?


    Vielen Dank für eure Hilfe!


    Gruß,


    Hannes

  • Diese Zahlen von -1 bis +4 finde ich ganz sinnvoll. Aber eigentlich ist jeder Nachgang schlecht.


    Ich würde noch mal wiederholen was oben schon geraten wurde: lass sie auf die Zeitwaage legen und aufgrund der Werte entscheiden ob sie ein Fall für die Revision ist. Wenn ja, dann bringt alles drumherum Gerede nichts.


    Und wenn dir die Uhr wirklich zusagt, du bereits 300 rausgehandelt hast... mei ich würde die Revision machen lassen und mich über eine dann quasi neue Uhr freuen. Bei 12 Jahren Alter war das einzuplanen.


    Aufgrund der Gewährleistung und weil die Werte außerhalb der Chronometer-Zertifizierung liegen (wenn sie denn zertifiziert ist) - und das bei Auslieferung, also ganz klar Gewährleistung - müsstest du auch den Uhrenhändler in die Pflicht nehmen können. Aber wozu, das fragt sich.. vielleicht eine Beteiligung wenn die Werte die Notwendigkeit einer Revision verlangen. Oder Rückabwicklung.

  • Mit Revisionskosten wird die Uhr deutlich zu teuer, von Unwägbarkeiten bei der Revision und wohl einigen Monaten Wartezeit bei GO einmal ganz abgesehen. Die Uhr hat in meinen Augen einiges Potenzial, die Freude am Kauf nachträglich zu trüben. Erst recht gilt dies, wenn sie getragen werden soll und keine Alternativen vorhanden sind, mit denen man die Wartezeit für eine Revision überbrücken könnte. Eine Uhr zu kaufen und gleich wieder zur Revision zu schicken, muss man schon "mögen" ... Und nach 12 Jahren ist eine Revision nun einmal im Regelfall "dran". Und wer weiß schon, was bei dem früheren Eingriff gemacht wurde?! Einen Grund muss es ja gegeben haben, die Uhr zu öffnen.


    Hätte ich eine solche Uhr erworben, würde ich mit Blick auf eigene negative Erfahrungen zusehen, dass ich diese Uhr ganz schnell wieder los werde. Leider scheint ja Fernabsatzgesetz hier nicht zum Tragen zu kommen, also wird man es ausverhandeln müssen, oder eben eine andere Lösung finden. Was ich ausschließen würde: Dass der Verkäufer jetzt oder später die Kosten für eine Hersteller-Revision komplett übernimmt, das dürfte in keine Kalkulation dieser Welt passen. Dann nimmt er die Uhr vermutlich eher zurück.


    Das wahrscheinlichste was er anbieten wird: er kümmert sich um die Gangwerte. Mit etwas Pech wird lediglich die Hemmung neu geölt, die Uhr läuft dann noch ein, zwei Jahre halbwegs ordentlich. Eine Komplettrevision kann man trotzdem nicht unbegrenzt aufschieben.


    Was die Gangwerte betrifft, die oben genannte Spanne (-1/+3) wäre für ein Kaliber 39 schon nahe an "perfekt". Ansonsten muss jeder selbst entscheiden, womit er leben kann, und womit nicht. In dieser Preisklasse wäre ich aber geneigt, Abweichungen außerhalb der Chronometer-Norm (im Groben -4/+6 sec/d) nicht mehr allzu toll zu finden.


    Aber was man dem ts jetzt raten kann :grb: ... auf jeden Fall müsste die Uhr eigentlich schleunigst auf eine Zeitwaage. Danach entscheiden, wie es weiter geht ...

  • Ich denke,dass -7Sek. noch akzeptabel sind,zumal die GO schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat.Das 39-er Kaliber ist eigentlich einer der zuverlässigsten Werke überhaupt,einzig,womit man Probleme haben könnte,ist das verbaute Dubois-Depraz Chrono-Modul.Ich würd´s erstmal die Uhr auf die Zeitwaage legen,wie schon andere Lounger hier erwähnt hat.Grüße und gute Gangwerte,Niko

  • Du hast am ersten Tag +9, am zweiten +3 und am dritten Tag -9 sec. (hochgerechnet) Abweichung.
    Das klingt für mich für eine 12 Jahre alte Uhr die noch nie eine Revision gesehen hat recht gut.
    Ich denke da liegt keine Reklamationsgrund vor.


    Freue dich doch einfach an der tollen Uhr, beobachte ab und zu die Abweichung
    und wenn es Dir dann tatsächlich zu viel sein sollte gibts Du Sie halt zur Revision.
    Praktisch ist der Nachgang eh nicht von Bedeutung.


    Viel Spass mit der tollen Uhr !

  • Heute hab ich die Uhr mal auf die Zeitwaage legen lassen und die Ergebnisse sprechen eindeutig dafür, dass mit der Uhr was nicht stimmt. Da waren ganz schöne Abweichungen zwischen den einzelnen Lagen und ausserdem läuft die Uhr nun 15-20 sek. pro 24h zu langsam!


    Der Verkäufer in dem Uhrengeschäft meinte, dass eine GO auf keinen Fall mehr als 10 sek. nachgehen dürfte und deshalb ein eindeutiger Reklamationsgrund vorliegt!


    Er hat mir nun folgende Optionen angeboten:
    1. ) Reparatur der Uhr bei dem Haus- und Hof Uhrmacher des Geschäftes
    2. ) Einschicken der Uhr zu GO, allerdings mit einer Beteiligung meinerseits
    3. ) Rückabwicklung des Kaufes.


    Nr. 1 scheidet für mich aus. Wer weiss wer die Uhr dann reapariert. Das ist mir irgendwie zu heiß...
    Nr. 2. wäre eine echte Option für mich, falls ich max 50% der Revikosten übernehmen müsste. Dann wäre die Uhr wie neu :jump: Allerdings muss das noch mit dem Chef geklärt werden....
    Nr. 3 wäre meine Notlösung falls die Uhr doch nicht zu GO geht....


    Mal sehen, morgen bekomme ich Bescheid wie es weitergehen wird..... Ich würd ja die Uhr gerne behalten und hoffe, dass wir uns mit der Revi bei GO einigen können.


    Gruss,


    Hannes

  • Sehr nett,das er Dir die 3 Alternativen bietet.
    Punkt 1 käme für mich nicht in Frage.
    Punkt 2 ausgehend von 50%Revikostenbeteiligung auch nicht,denn dann wäre meine Grenze was das PLV angeht überschritten
    Also bleibt nur Punkt 3,und dann könntest Du dich in aller Ruhe auf die erneute Jagd machen,wobei ich sagen muss,das es bei mir schon immer ein Problem darstellt,eine neue(gebrauchte) Errungenschaft in den Händen zu halten,und das erste was ich feststelle sind Unregelmässigkeiten,und in der Folge Reparaturen(was natürlich immer vorkommen kann),dann hat der Gegenstand schon sehr viel von seinem anfänglichem Glanz verloren,und insofern könnte ich mich leicht trennen...My 2 cents


    LG Festus :wink:

  • Gib das Teil zurück, mit der wirst Du nicht mehr froh. Wahrscheinlich hat sein Haus und Hofuhrmacher die Schrammen verursacht. Das wird nur noch verschlimmbessert. Gerade GOist ein Vorbild an Ganggenauigkeit. Bedenke auch, dass beim Grauhändler bei einigen GO Modellen bis zu 30% off drin sind, für nagelneue Uhren.

  • Na ein Grund zum Dramatisieren ist das Ergebnis sicher nicht, sondern nur das bereits vermutete bestätigt sich: eine Revision ist nötig.


    Angesichts der Warterei darauf und da der VK sicherlich kaum mehr als die Hälfte der Kosten dafür übernimmt (wenn überhaupt), käme für mich nur Rückabwicklung infrage. Das wird sonst keine glückliche Geschichte, sondern eine neverending story, die sich durchaus noch ein halbes Jahr hinziehen kann, bis man eine perfekte "tragefähige" Uhr hat.


    Und dann hat die Geschichte doch auch was Positives: man hat was gelernt und kann sich neu auf die Suche begeben. Nach der Uhr ist auch vor der Uhr! :)

  • Vielen Dank erstmal für die Antworten,


    tja, die ganze Sache ist eigentlich schon ärgerlich :bash:


    Da will man sich zum Runden 30er mal was schönes gönnen und dann hat man solche Probleme damit! Und die erste Freude ist dann ganz schnell verflogen :(


    Ich bin auch schon am überlegen ob das Einschicken zur Revi so eine gute Idee ist. Die Uhr ist dann zwar fast wie neu, aber es dauert halt bis man sie wieder hat.
    Wenn mir die Uhr nicht so gut gefallen würde, hätt ich sie gleich zurückgegeben.


    Das Problem ist halt, dass ich eigentlich nicht mehr als 3 - 3.5k ausgeben wollte. Da war ich eigentlich echt froh, dass ich den Chrono zufällig im Schaufenster hab stehen sehen........
    Denn einen GO-Chrono für 3.5k zu finden ist nicht so leicht.


    Aber am wenigsten Ärger hab ich wohl, wenn ich die Uhr zurückgebe.
    Dann hol ich mir halt eine schöne Omega, z.B. ne Speedmaster mit Glasboden. Das Werk sieht ja auch sehr hübsch aus...


    Oder habt ihr andere Ideen was man sich für 3 - 3.5k für einen Chrono holen kann?


    Gruss,


    Hannes

  • Du könntest einen Navigator von mir übernehmen... ;)


    Es ist allerdings das Dreizeigerautomatikmodell, welches gerade ausgelaufen ist.
    Dafür habe ich es erst vor einem Jahr (neu, beim Konzi) gekauft, kaum getragen und es
    hat noch gute 2 Jahre Garantie (Wempekauf, die geben immer ein zusätzliches Jahr).
    Glasboden und Kaliber 100... :lupe:


    Schau einfach mal in den einschlägigen GO-Threads hier unter meinem Usernamen, habe mehrfach
    Bilder gepostet. Das gute Stück liegt gerade im Schließfach, wo es ohnehin die meiste Zeit verbringt.
    Ich werde leider nicht wirklich warm mit dem Gerät.


    Wenn du Interesse hast melde dich.


    Selbstverständlich entrichte ich einen Obulus an das Forum wenn das Gerät den Besitzer wechselt.
    Ich möchte wirklich nicht strategisch den SC umgehen !
    Ich habe nur keine Lust 1937 Fotos zu versenden und mir dir Finger wund zu schreiben, für Deals die
    dann eh nicht zustande kommen...
    Eigentlich muss die Uhr auch nicht weg...
    Sie frisst ja kein Brot, wird nicht billiger und ist erzschön !
    Ich trage nur derzeit lieber kleinere Uhren...

  • Hallo,


    @ Mark: Vielen Dank für das Angebot, wirklich sehr interressant! Ich hab echt schon enrsthaft überlegt..... :gut:


    Aber ich fürchte das hat sich leider erledigt.
    Ich hab heut nochmal mit dem Händler telefoniert. Er hat das mit dem Geschäftsinhaber besprochen. Eine Rückabwicklung ist leider nicht möglich, nur eine Inzahlungnahme zum vollen Preis und ich müsste mir dort dann ne neue Uhr aussuchen. Aber zur Zeit sind dort keine die mir so recht gefallen wollen (zumindest nicht in meiner Preisklasse).


    Die andere Möglichkeit ist, dass sich der Händler mit 50% an einer Revision bei GO beteiligt.
    Die Sache mit dem Hausuhrmacher gibt's natürlich auch noch, scheidet aber aus.


    Somit werd ich mich wohl für die Revision bei GO entscheiden. Da ich die Uhr in den nächsten 1-2 Jahren eh zu Revi hätte bringen müssen, ist das ne halbwegs vernünftige Lösung! Ich hoffe nur, dass sich dort dann keine großen Überraschungen zeigen...


    Gruß,


    Hannes