Welcher Unterschied zwischen Tudor und Rolex?

  • Hallo Freunde,


    der Peter (diesel) hat ja in einem anderen Fred u.a. auch eine Tudor vorgestellt. ;)


    Mir ist bekannt, dass die Tudor etwas günstiger ist als eine Rolex.


    Was und wo ist eigentlich der Unterschied zwischen diesen beiden Uhrenmarken?


    " Die Verarbeitung? die Materialen? " :grb:


    Wäre schön, wenn ihr da etwas Licht ins dunkle bringen könntet...... :gut:


    Danke Euch.....

  • Die Materialien, Optik, Haptik und Verarbeitung sind m.E. auf gleichem sehr hohen
    Niveau, wie ich gerade an meiner neuen Tudor Black feststellen konnte


    Verbaut Tudor auch diesen Edelstahl L904L ?


    ... den grössten Aufpreis zahlst Du für den Namen und die Kronen auf Gehäuse, Aufzugskrone und Band. Der Name bestimmt den Preis.

  • genau.


    Zum Beispiel das Oysterband für die 14060M:


    Rolex Referenz: 93150
    Kosten: 1000 Euro


    Tudor Referen: 78500
    Kosten: 590 Euro



    Habe beide Bänder bei mir. Es sind bis auf die Prägungen in der Schließe und eine etwas anders gebohrte Schließe bzw. Biegung des Bügels die gleichen Armbänder.


    Die Unterschiede an der Schließe fallen nur auf, wenn man beide Bänder nebeneinander legt.


    Ich finde den Rolex Aufschlag von 40% schon richtig heftig!

  • Klar... oder würdest Du Dich als Rolex Träger mit diesem Tudor-Pöbel in einen Topf werfen lassen ? :D


    Aber meine Frage war durchaus ernstgemeint - Verbaut Tudor auch diesen Edelstahl L904L ? Weiss das jemand ob die BB oder die anderen neuen Modelle aus dem Stähl sind ?

  • Der Unterschied liegt nicht in der Qualität der Uhr, sondern im Markenwert.


    Rolex ist DIE Uhrenmarke - und das lässt sie sich bezahlen


    Tudor ist die Zweitmarke, bei der Du Rolexqualität (....ja ich weiss die Manufakturkaliber....) bekommt, aber weniger zahlst.

  • Tudor verwendet nach allem was ich im Web gefunden habe nur den schnöden 316 L Stahl und nicht den mysteriösen Rolex-Spezialstahl 904 ;) ... wobei sich, wenn man sich ein wenig damit beschäftigt, beide Stähle nicht wirklich gravierend unterscheiden. Es sind im Grunde 0-8-15 Edelstähle, die sich besonders gut polieren lassen und natürlich auch relativ salzwasserbeständig sind. Im R-L-X darf man das natürlich nicht schreiben, dann fliegt man dort sofort raus. :D


    Grundlegende Unterschiede gibts nur beim Werk und natürlich bei den Logos. Da ich beides hatte, würde ich die Verarbeitungsqualität auf identischem Niveau sehen. Warum sollte es da auch Abstriche geben - Rolex ist sehr ordentlich, trotzdem geht auch noch mehr. Witzigerweise hatte meine Milgauss zwei, nein eigentlich 3 kleine Makel (unsauber lackierter Zeiger, ein Index mit nicht perfekter Farbe und anfänglich miserable Gangwerte, die später aber super gut wurden9. Meine Tudor war rundherum perfekt. Beide waren nach wenigen Monaten langweilig und wurden wieder verkauft. Insofern waren bei mir die Unterschiede marginal, eine 2, die andere 3 Monate Verweilzeit, das ist beides unterdurchschnittlich :bgdev:


    Zu den Stahlsorten -> http://de.wikipedia.org/wiki/R…toffe_und_Zusammensetzung

  • Abgesehen von diesen Fakten gibt es noch den Unterschied, das fast jeder auf der Welt beim Wort


    Taucheruhr


    seit Kindheitstagen an eine Rolex Submariner denkt.


    Ähnliches trifft auf andere Modelle zu.


    Könnte man jetzt unter Marke verbuchen, oder Marketing, ist aber auf jeden Fall ein sehr gewichtiger Faktor.


    Klar sind andere Uhren auch gut, aber hier geht es ja nicht um Felgen, sondern um die Memories. ;)

  • Da schreiben ja wieder Einige als wäre Tudor noch immer die kleine hässliche Schwester von Rolex, die bei Aldi klaut.


    Die Zeiten von Rolex-Bauteilen mit eingeschalten ETA´s sind längst vorbei!


    Spätestens mit dem Heritage Chrono hat Tudor den Absprung geschafft und sich mit wertigen und sehr schönen Modellen am Markt etabliert. Mit der neuen Advisor, der Pelagos, der Claire de Rose und nicht zuletzt mit der BlackBay liefert Tudor was Viele suchen: Umwerfendes Design, top Verarbeitung, Qualitätswerke und das Ganze zu einen mehr als fairen Preis.


    Daher passt meiner Meinung nach die Bezeichnung von Tudor als billige Zweitmarkte von Rolex seit einiger Zeit nicht mehr.


    Wie immer wird auf den Preis abgestellt. Ich glaube bei einer Luxusuhren lässt sich der Preis nicht einfach bloß am Material festmachen. Dann müsstest du auch Fragen warum eine steinharte Ocean so "billig" ist oder der Patek Philippe Nautilus Chronograph, der auch bloß aus Stahl gefertigt ist, eigentlich 31.000 € kostet.


    Keiner hier würde bereit sein über 7.000€ für eine TUDOR auszugeben. Bei Rolex dagegen fragen die Kunden noch höflich an ob sie ihr Geld da lassen dürfen um eine ROLEX Submariner zu erwerben.


    Für Luxusgüter lässt sich nun mal kein sozialverträglicher, transparenter auf Material- und Personalkosten basierender Einheitspreis festlegen. Das will auch keiner denn ein wesentlicher Bestandteil bei der Kalkulation ist schlicht: DIE MARKE!


  • Ich hätt's nicht besser schreiben können! :gut:


    Tudor hat sich extrem gemausert und die Black Bay ist jeden Cent wert, den sie kostet.


    Gruß,


    Oliver


  • :gut: +1

  • Tudor verwendet nach allem was ich im Web gefunden habe nur den schnöden 316 L Stahl und nicht den mysteriösen Rolex-Spezialstahl 904 ;) ... wobei sich, wenn man sich ein wenig damit beschäftigt, beide Stähle nicht wirklich gravierend unterscheiden. Es sind im Grunde 0-8-15 Edelstähle, die sich besonders gut polieren lassen und natürlich auch relativ salzwasserbeständig sind. Im R-L-X darf man das natürlich nicht schreiben, dann fliegt man dort sofort raus. :D


    [...]


    Zu den Stahlsorten -> http://de.wikipedia.org/wiki/R…toffe_und_Zusammensetzung


    Genau! Der 904 L (Werkstoff-Nr. 1.4539) ist kein Rolex Spezialstahl. Der ist genauso "schnöde" wie ein 316 L (Werkstoff-Nr. 1.4404). Die Legierung ist ein wenig anders. Der Preis ist in etwa gleich. Der 1.4539 ein paar cent teurer. Ich denke derzeit liegt der Preis für gewaltzen Stabstahl so um die 5 Eur pro Kilo.
    Wie beschrieben. Es sind 0-8-15 Edelstähle.


    Ändert natürlich nix an der perfekten Verarbeitung der Uhren bei Rolex und Tudor.... Die Wertschöpfung bei beiden Marken ist allerdings exorbitant. Wir wollen das ja so.... :G

  • Danke für die Info bezügl. des Stahls. Also hat sich nichts am Werkstoff getan bei Tudor. Ich hatte fast vermutet, dass man die Heritage Serie mit den Rolex-Werkstoffen aufwertet.


    Es ging ja in der Ausgangsfrage um die Unterschiede zwischen den Uhren beider Hersteller. Der Werkstoff sollte da nicht unerheblich sein ;)


    Rolex ist hier einer der wenigen Hersteller, wenn ich mich recht erinnere, war Rolex sogar der erste Hersteller, der seine Uhren aus dieser Stahl-Legierung fertigte. Alleine das zeigt schon den Unterschied zwischen den beiden Marken und wie sie von der Rolex S.A. positioniert werden.


    Tudor greift immer auf bestehende Techniken und Komponenten zurück. Es werden keine neuen Dinge entwickelt. Dies kann man auf das Design aber auch auf die Technik übertragen.


    Rolex ist innovativer. Es werden neue Dinge entwickelt. Das hat seinen Preis.


    Ich persönlich mag keinen aufgewärmten Kaffee sondern ziehe frischen vor. Orginale waren mir schon immer lieber.


    Was die Frage nach den Uhrwerken angeht, so muss ich gestehen, dass ich nicht mehr auf dem laufenden bin. Von daher kann ich nur über den Stand der Dinge vor 6 Jahren beim ETA Valjoux 7750 (für den damaligen Chrono) berichten.


    Tudor kaufte immer die höchste Qualitätsstufe ein. Es wurden bestimmte Komponenten gewechselt, z.b. die Hebel für die Drücker. ETA baute hier Drücker aus Kunststoff ein - Tudor wechselte sie gegen welche aus Metall. Dies geschah aber nur bei den letzten Chrono-Serien. Der Big-Block hatte noch die Konststoff-Drücker.


    Die Werke wurden ordentlich einreguliert. Meine Tudor steht den Rolex Uhren nicht nach. Auf aufwändige Finessierungen wurde verzichtet.


    Ich könnte jetzt noch ein wenig im Netz suchen - das hier nur aus dem Gedächtnis heraus.