Nochmal Cousteau - diesmal aber die einzig Wahre...

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Uhrenfreunde,


    der Februar ist generell ein eher ruhiger Monat - man sortiert noch die Neuheiten des Januars aus Genf und wartet gleichzeitig auf das, was Basel denn im März zu bieten hat. Nach einen kleinen Schluss-Spurt zum Jahresende, habe ich die Zeit genutzt, mal wieder etwas zu sortieren und die "Investitionsplanung" für das kommende Jahr überdenken. Eine Entscheidung war dabei, die Neuanschaffungen eher früh als spät anzugehen - gerade vor dem Hintergrund der hektischen Preiserhöhungen der vergangenen 2 Jahre zahlt sich Geduld selten aus :rolleyes: und außerdem hat man so mehr davon. Die zweite Frage war: Was wäre denn überhaupt noch spannend? Nach Jahren des exzessiven Einkaufens ist das gar nicht so einfach zu beantworten. Bei den Üblichen Verdächtigen aus Schaffhausen sind die Lücken inzwischen klein - zwei kurzfristig realistische Ziele (3536 Titan, Doppel) sind schon länger ein eher zähes Spiel, ohne dass ein erfolgreicher Abschluss absehbar ist. Dann gäbe es noch 1-2 Traumuhren, die bewahre ich mir aber auf, bis ich alt bin und man sich echte finanzielle Dummheiten erlauben kann (bzw. es eh nicht mehr drauf ankommt :opa: ). Das gleiche gilt dann auch für Traumkomplikationen aus anderen Häusern. Was bleibt dann noch?


    Ein Streifzug durch die Box ergab, dass sich neben Themen wie "IWC" oder "Moderne TU" noch ein dritter Faden erkennen lies: Nämlich moderne Interpretationen von Klassikern. Darunter fielen Uhren wie die BP, die 3227, eine 5001, aber ebenso eine Speedy, Patrimony, GMT oder Memovox. Und eigentlich ist das kein schlechtes Thema: Uhren, die sich in der Vergangenheit als glorreiche Wegbereiter hervorgetan haben, in einem modernen, alltagstauglichen Gewand. Nun gibt es hier unterschiedliche Ansätze, eher evolutionär wie bei der Moonwatch oder der GMT oder die Wiederbelebung nach Jahrzehnten wie bei einer Großen Fliegeruhr. Und auch nicht jede dieser modernen Interpretationen stösst auf allgemeines Wohlgefallen, wie wir ja in der Diskussion um die IWC Vintage Collection gemerkt haben.


    Einige wenige Modelle ragen aber über jeden Zweifel erhaben heraus - leider meist auch preislich - und dominieren die Wahrnehmung ihrer jeweiligen Hersteller. Die eine ist die Royal Oak (wie gerade wieder in Genf zu beobachten), die andere die Blancpain Fifty Fathoms. Die RO durchlief seit ihrer Lancierung 1972 eine 40jährige Evolution, wie ein 911er des Uhrenbaus. Die FF hatte dagegen eine etwas bewegtere Geschichte, die gut 20 Jahre vorher begann. Nun bin ich weder Taucher noch ein übergroßer Experte für die Glaubenskriege zum Thema "wer hat's erfunden". Dankenswerter Weise gibt es hierzu hinreichend Literatur, verwiesen sei deshalb an die schreibende Zunft,


    z.B. Klassik Uhren
    http://www.watchtime.net/hefta…hp?pdf=KU_2004_02_012.pdf


    oder Uhren Magazin
    http://www.watchtime.net/hefta…hp?pdf=UM_2010_06_062.pdf.


    Der Relaunch der Fifty Fathoms im traditionnellen Gewand geschah in mehreren Stufen, mit wilder Lünette, mit limitierten Serien und dann mit dem eigentlichen Modell im Jahr 2007. Ein bisschen erinnert die FF Automatique an die Große Fliegeruhr: Mit breiter Brust präsentiert, historisch auf großem Fuß und im Kern das Statement, die "ultimative" Taucher-/Fliegeruhr zu sein. Was sich dann natürlich auch ganz besonders im Preis niederschlägt, an dem Normalbürger wenig Freude finden. Aber: Auch das haben wir öfters diskutiert, Qualität und (finanzieller) Werterhalt geht nicht immer einher und gerade RO, FF (und auch die GF) sind schöne Beispiele für bittere Momente beim Gang durch die Konzi-Tür - oder: die Chance für den Gebraucht-Käufer, über der eigenen finanziellen Liga zu spielen.


    Die FF hatte ich schon länger auf dem Schirm, inzwischen haben sich vor Ort sogar wieder 3 Konzis angesiedelt (das war nicht immer so). Optisch besticht die Uhr durch ein brilliante Verarbeitung, insbesondere Blatt und Drehreif können hier überzeugen - auch nachts. Klein ist sie nicht, ich bin allerdings in den letzten Jahren auch nicht geschrumpft :rolleyes:


    Kein Selbstgänger ist dagegen die Bandwahl - das beginnt mit den Schrauben, die man gerne mit einem so lächerlich überteuerten Bandwechselset angehen kann, oder aber mit dem berühmten 95 Cent 0,9mm Inbus-Schlüssel. Ein wundervolles Beispiel für Preisdifferenzierung im Luxusbereich. Das Stahlband ist super verarbeitet, monströs bepreist (obwohl offenbar einmal im Preis gesenkt), hat aber einige Nachteile: Es fehlt die Feinverstellung, die Bandglieder zum Spielen sind teurer als die Drogen der verantwortlichen Produktmanager und die Schließe überfordert meine motorischen Fähigkeiten. Bleibt das Canvas-Band: Ich finde es zwar am Anstoss etwas zu dünne (die Hörner stehen leicht spitzig hervor) und die Dornschließe ist auch keine Offenbarung, aber optisch und vom Tragekomfort her passt es für mich am besten. Also wurde flugs der Markt sondiert, der aktuelle Kurs lag bei rund 2 AT : 1 FF, die Box konnte diese Abgänge verkraften - uns so wurde sie mein: Eine Ikone im Gewand der Moderne, die Blancpain Fifty Fathoms Automatique. Schöner Zustand, das 5-Tage-Werk läuft sehr zufriedenstellend - und ein ganz interessantes Detail: Obwohl die Uhr bereits aus dem fünften Produktionsjahr stammt, hat die Seriennummer gerade erst die 2000 erreicht. Im Schnitt geht also pro Tag nur eine FF über den Tisch, das Verhältnis zu den Subs dürfte also weit jenseits von 1:100 liegen - trotz ihrer Bekanntheit eine sehr seltene Uhr. Was man auch im Netz merkt, wo es nicht gar so viele Live-Berichte gibt. Auf einen besonders aufschlussreichen meines "Nachbars" Henrik (der ja auch in der WL die BP-Fahne hoch hält) sei an dieser Stelle verwiesen:


    http://blancpain.watchprosite.…pi-4775378/ti-727573/s-0/


    Auch lässt sich die FF nicht so leicht fotografisch in Szene setzen, immer spiegelt und glänzt irgendwas und das (nicht doppelt entspiegelte) Saphirglas macht es dem Amateur auch nicht leichter. Ich muss es nochmal bei Gelegenheit mit Sonne und Lichtbox versuchen, für den Moment muss es so gehen ;) :












    Nun habe ich dann endlich auch eine Uhr, die der gute Cousteau wirklich getragen hat:
    http://www.blancpain.com/sites…tres_du_Brassus_03_EN.pdf


    Mein größter Triumph über das Meer seit erfolgreichem Erreichen des Seepferdchens :G :meistertaucher:


    Gruß,
    Christian

    • Offizieller Beitrag

    :D - ein leichtes Grinsen hält auch nach ein paar Tagen noch an...


    ... und ein Highlight der Uhr habe ich noch vergessen - die Box: Das Pelicase hat vermutlich eine höhere Wasserdichtigkeit als manche meiner Uhren :



    Ich hatte kurz überlegt, das Ding so als neuen Akkuschrauber durchzumogeln, aber das (nicht unberechtigte) Grundmisstrauen der besten Ehefrau von allen ("Was ist das schon wieder für ein Paket?") hätte mich vermutlich schonungslos entlarvt...


    Ein ganz praktisches Detail ist die integrierte Reisebox, das können sich gerne noch ein paar Anbieter mehr abschauen.


    Gruß,
    Christian

    • Offizieller Beitrag

    ... so, jetzt hat mich aber der Ehrgeiz nochmal gepackt, die FF etwas besser auf Fotos zu bannen - kann ja nicht sein, so eine Uhr nur auf schrägen Schnappschüssen zu haben. Licht war zwar leider immer noch nicht perfekt, aber nun kommt es der wahren Schönheit schon mal wesentlich näher. Und damit sich das auch lohnt, gleich mal ein ganzer Schwung Bilder ;) :












    ... ich hab noch ein paar mehr, aber wollen wir die Modem-User mal nicht überfordern ;)


    Gruß,
    Christian

  • glückwunsch zu der uhr



    das teil ist der absolute hammer
    und was du jetzt noch brauchst ist das stahlband ;)




    meinen herzl. glückwunsch :blume::blume:




    und so sieht sowas mit stahlband aus :gut:



    @ sami und maik
    :rolleyes::rolleyes: selbeeeeeeer schuld
    :bgdev:

    [align=center] :danielmuc:


    Nix!!!
    :danielmuc:
    Ich lebe zwar über meine Verhältnisse, aber immer noch unter meinem Niveau....
    .. und yes sir i am a diver-holic


    :leicafan:
    [align=center]