Caliber 2500C 15 Sek. zu schnell: Trifft der Coaxial-Fluch nun auch meine SMP300?

  • Hallo!



    Nach gut einem Jahr Dauertragens und einer sich von +3 Sek. auf letzlich +0.5 Sek. pro Tag eingependelter Vorgang hat sich meine geliebte Seamaster SMP300 Coax. kuzfristig dazu entschlossen quasi über Nacht fortan um rund 15 Sekunden/Tag zu schnell zu laufen.


    Ich habe von Beginn an leichte Bedenken wegen der nicht immer guten Rückmeldungen bei den 2500er Coaxialwerken gehabt und deshalb seit dem Kauf der Uhr vor gut einem Jahr immer wieder mal in verschiedenen Foren ein Auge auf Berichte über defekte Coaxialkaliber geworfen.


    Ich meine herausgelesen zu haben, dass die Vorstufe zum Totalstillstand der Uhr oft eine plötzliche Beschläunigung, oftmals nach einem Jahr Tragezeit, sein kann. Das ist nun bei meinereiner der Fall.


    Die SMP ist derzeit beim Uhrmacher, und der offensichtlich doch einigermaßen OMEGA-erfahrene Werkstättenleiter hat so durch die Blume und andeutungsweise zu verstehen gegeben, dass man den Vorgang zwar in der eigenen Werkstätte korrigieren könnte, es aber besser sei dies OMEGA selbst erledigen zu lassen. Wird nun so gehandhabt.


    Ich habe den Eindruck, dass die 2500er-Serie bis einschließlich der C-Version nicht so ganz ausgereift ist/war.


    Mal die Fakten auf den Tisch gelegt:


    - Omega verlangt für das Coaxial-Zeug einiges mehr an Geld. Mit dem Argument der höheren Genauigkeit und längeren Wartungsintervallen gegenüber einer Ankerhemmung


    - Von den ursprünglich versprochenen 10 Jahren Wartungsintervall sind nun vielleicht noch die üblichen 5 Jahre verblieben


    - Die Wartung kann nur von OMEGA selbst, um mehr Geld und mit langen Wartezeiten verbunden durchgeführt werden


    - Die Verlässlichkeit der Werke hält sich möglicherweise sehr in Grenzen. Nix mit "set it and forget it"...


    - Die Hemmung der D-Version des 2500er Kalibers wurde drastisch geändert - wird wohl nicht grundlos passiert sein


    - man erfährt offensichtlich nach einer Reparatur einer Coaxial-Uhr von OMEGA nie was denn nun das Problem gewesen ist



    Ich habe mir die Omega nicht gekauft aufgrund einer uhrmacherischen Finesse wegen (diese wird einem da eher aufgezwungen) sondern in der Hoffnung, ein verlässliches Gebrauchschmuckstück für das Leben zu erwerben. Schade, scheint leider nicht zuzutreffen.
    Es ist schon klar, dass ein mechanisches Produkt Fehler aufweisen kann und der Eindruck der durch negative Berichte im Netz entsteht vielleicht nicht nicht immer stimmig ist. Leider ist die Menge an negativen Berichten über das besagte Uhren-Kaliber doch recht groß im Vergleich zu anderen Produkten.


    Meine erste Automatik-Uhr (die SMP300 ist meine zweite) war eine Orient-Taucheruhr um nicht mal 1/25tel des Preises der Omega und hat 10 mal so lange durchgehalten bei passabler Ganggenauigkeit. Man kauft sich mit einer mechanischen Uhr ja auch das Gefühl der Verlässlichkeit mit (zumindest wenn man viel Geld dafür auf den Tisch legt). Das Gefühl der Verlässlichkeit ist nun leider weg.


    Trotzdem wird diese Uhr meine einzige bleiben die mich in Zukunft begleitet. Und falls sie außerhalb der Garantie stehen bleiben sollte, verwende ich wieder mein Handy als Zeitmessgerät.



    A.

  • ...ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen, dass meine SMP 300 diesbezüglich keine Macken macht...und ich auch bislang nicht von einem "Fluch" des C_Kalibers, bzw. von reihenweisen Ausfällen gelesen habe...anfänglich gabs da wohl ein paar Ausfälle...aber mittlerweile hat Omega das aus meiner Sicht im Griff....aber natürlich, wo Mechanik im Spiell ist, da kann sich ja auch mal was verstellen / verändern...aber das betrifft nicht nur Omega, sonder alle Hersteller mechanischer Werke, ob hochwertig oder nicht...;)


    LG + ich drücke dir die Daumen, dass Omega das schnell wieder + perfekt in den Griff bekommt...:wink:

    Manche behaupten doch tatsächlich, die Mondlandung sei ein Fake - na gut, dann ist die Speedy eben ganz allein dort gelandet! :respekt:


  • Diese ganze Co-Axial Geschichte ist eher ein Marketinginstrument. Mehr auch nicht.
    Im Netz kann man dazu ein paar interessante Fakten finden.
    Du hattest mal eine Orient, da sind glaube ich Miyota Werke verbaut, so wie in einer Citizen.
    Was das Preis-Leistungsverhältnis angeht. Unschlagbar.
    Aber eine Omega ist halt ein Luxusprodukt, kein Mensch sollte erwarten dass der erhöhte Preis eine höhere Zuverlässigkeit garantiert.
    Du zahlst bei sowas vor allem die Marke und deren Image.


    Einen schönen Sonntag!
    Mick

  • :rolleyes:


    ...ja ja, und weil das "auch nur ein Marketinginstrument und nicht mehr ist", hat Omega die Garantie bei CoAx-Uhren um 1 Jahr auf 3 Jahre und die ganz neuen CoAx mit Si auf 4 Jahre verlängert... ;)


    LG :wink:

    Manche behaupten doch tatsächlich, die Mondlandung sei ein Fake - na gut, dann ist die Speedy eben ganz allein dort gelandet! :respekt:


  • Die oben angestellten Vermutungen sind alle ein bisschen weit hergeholt. Deine Uhr geht jetzt in einem Bereich, der nicht mehr 100%ig COSC-konform ist, aber für eine Automatikuhr durchaus im Bereich des vollkommen normalen. Da kann schon ein Anstoßen der Uhr Ursache gewesen sein. Den Untergang des Abendlandes daraus ableiten zu wollen halte ich für übertrieben. "Coaxial-Fluch" halt ich jedenfalls für Käse ... :wink:


    Wenn es Dich stört, schau mal bei einem Konzi vorbei, lasse sie auf eine Zeitwaage legen und ggf. einregulieren. Ob Coax nun besser oder schlechter ist als die olle Schweizer Ankerhemmung sei einmal dahin gestellt. Die Welt dürfte aber auch nicht untergehen, wenn bei einer Coax nach einem Jahr mal eine Reglage fällig ist. Daraus abzuleiten, das 2500 sei "nicht ausgereift" halte ich für sehr übertrieben.


    Davon abgesehen gilt das 2500C mittlerweile durchaus als bewährt, und es handelt sich ja auch keineswegs um ein vollkommen neues Kaliber, sondern eine Weiterentwicklung des bewährten 2892. Das ist zwar noch nie das nonplusultra der Uhrwerkkonstruktionen gewesen, aber funktioniert trotzdem in der Regel ordentlich. Anfängliche Probleme mit dem 2500er sollten in der C-Version mittlerweile behoben sein.

  • @ matteo:


    Ad 'Coaxial-Fluch':
    Der Titel des Fadens heischt ein wenig um Aufmersamkeit, geb' ich zu. Ist natürlich nicht derartig negativ gemeint.


    Ad 'Konzi':
    Wie ich ausgeführt habe, ist sie bereits dort. Und dieser hat mir zu verstehen gegeben, dass es beim 2500er-Kaliber in diesem Fall anzuraten sei, die Uhr zu Omega zu senden. Nicht weil sie (beim Konzi) eine Justage nicht selber durchführen könnten sondern, eben durch die Blume gesprochen, vielleicht ein kleines Problemchen zusätzlich bereinigt werden kann dort bei Omega.


    Stören täte mich der Vorgang von 15 Sek. nicht großartig, wenn da nicht ein eventuell vorhandenes Damoklesschwert namens 'plötzlicher Stopp' wäre. Etwas was bei genau diesem Werk schon mal auftreten kann.


    Die Zeitwaage hat meine eigene Messung bestätigt: Vorgang EXAKT und 15 Sek.


    Da dies quasi über Nacht passiert ist und das eine Eigenheit des 2500er Werkes zu sein scheint (und eventuell, so auch Berichten zufolge, einen Totalstopp nach sich ziehen kann) macht man sich schon grundsätzlichere Gedanken über die Ausgereiftheit der Technologie.


    Ad 'anfängliche Probleme mit dem 2500 C Werk':


    Man findet so nebenbei auch die Vermutung, dass hier kriechendes Öl verantwortlich sein könnte. Und eine weitere Vermutung, dass deshalb bei der Nachfolgeversion 2500 D ein extra Rädchen bei der Hemmung dazugekommen ist. 'Triaxial' sozusagen gegenüber bisher 'Coaxial'.
    Und irgendwo eine unbestätigte Information dass eventuell beim 2500 C (nicht A) von Omega bei Garantiereparaturen ein Rädchen der Hemmung getauscht wird. Alles natürlich unbestätigt...


    Ad 'Untergang des Abendlandes':


    :) Na, das wird ja dann hoffentlich nicht der Fall sein wenn irgendein in Massenproduktion gefertigtes Uhrwerk irgendwo irgendwann nicht ganz genau geht.
    Und die Uhr ist mir mittlerweile wie man hier lesen kann ein wenig ans Herz gewachsen. Und wird sicher nicht wieder aufgrund einer Imperfektheit welcher Art auch immer abgegeben.


    A.

  • Hmmm.... da sind mir ein bisschen viel Vermutungen angesichts einer in meinen Augen "Ganggenauigkeits-Lappalie" ... nichts genaues weiß man nicht und so wird wohl eine kleine Reglage oder neues Öl auf der Hemmung das Problem vermutlich beseitigen können.


    Ich find´s halt immer ein bisschen übertrieben, wenn mal eine Uhr plötzlich außerhalb der COSC läuft, gleich von einem Fehler, Problem oder gar "Fluch" zu sprechen. Erst recht, wenn es sonst nur Gerüchte, Vemrutungen, Hörensagen o.ä. dazu gibt. Das 3313 hatte bekanntermaßen ein "Problem", es blieb gern mal stehen. Wenn ein 2500c, mit dem ich nur beste Erfahrungen gemacht hab, mal 15 sec vorläuft, fehlt mir die Einsicht in die "Dramatik der Ereignisse". Das auch noch mit Coaxial verbinden zu wollen finde ich etwas zu viel Dramaturgie ;):wink:

  • Nun, ich muss Analogus voll und ganz Recht geben. 15 Sekunden Gangabweichung sind für eine solche Uhr absolut nicht hinnehmbar. :motz:

    Und ganz nüchtern betrachtet ist das 2500 in der Tat doch nichts anderes als ein einziger Marketing-Gag. :lupe:


    Durch die aufgepflanzte Coaxial Hemmung wurde aus dem simplen ETA 2892-A2 (aka Omega 1120) Fremdwerk ein Omega "Hauswerk". In Wahrheit bedeutet das 2500 aber keinen wirklichen Fortschritt gegenüber dem 1120. Die Co-Axial Hemmung ist entgegen der Verlautbarungen nicht wartungsfrei, die Service-Intervalle haben sich nicht verlängert und die Ganggenauigkeit hat sich auch kein bisschen verbessert. Allein die Evolutionsstufen A-D und die Reduktion der Schwingungszahl von anfänglich 28.800 auf 25.200 A/h zeigen doch, dass sich Omega mit der Co-Ax Hemmung ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt hat. Die Erhöhung der Garantie auf 3 Jahre ist doch eher als Reaktion auf den drohenden Imageverlust aufgrund der Probleme der Version A zu verstehen. Denn für das völlig ausgereifte, simple und seit über 40 Jahren fast unverändert verbaute 1861 gibt Omega schließlich auch nur 2 Jahre Garantie. Nicht weil es weniger zuverlässig ist-ganz im Gegenteil- sondern weil es Omega bei dem Werk nicht nötig hat.


    Außerdem hat das 2500 keine herkömmliche Feinregulage über Rückerhebel, stattdessen muss der Gang über zwei winzige Unruhschrauben justiert werden, was praktisch nur mit einem speziellen Regulierschlüssel möglich ist. Die ungängige Schwingungszahl von 25.200 A/h wird auf vielen älteren Zeitwaagen gar nicht erst angezeigt. Die korrekte Wartung einer Coaxial Hemmung ist deutlich komplizierter als bei einer herkömmlichen Ankerhemmung, ein Tropfen Öl an der falschen Stelle und die Unruh stellt den Betrieb ein. Eine Revision muss also zwangsweise bei Omega dgf. werden, wohingegen ein 1120 von jedem Uhrmacherlehrling gewartet werden kann. Wie sich diese Zwangsbindung preislich niederschlägt brauche ich wohl nicht zu erwähnen.


    Ich wäre froh wenn meine P.O. "nur" ein 1120 hätte, denn auf diesen Coax Schnickschnack kann ich persönlich gerne verzichten. Trotzdem ist die P.O. mit 2500 Werk eine faszinierende Uhr... aber eher aufgrund ihres Äußeren und weniger wegen ihrer Innereien.


    ;)

  • :rolleyes:


    ...ja ja, und weil das "auch nur ein Marketinginstrument und nicht mehr ist", hat Omega die Garantie bei CoAx-Uhren um 1 Jahr auf 3 Jahre und die ganz neuen CoAx mit Si auf 4 Jahre verlängert... ;)


    LG :wink:


    Das ist natürlich nochmals ein Trick.
    Man federt dadurch die Unzufriedenheit eventuell enttäuschter Kunden ab.
    Wenn ein 2500er Werk im Eimer ist kriegt der Kunde ein neues. Diese Kosten sind im Verkaufspreis einkalkuliert.
    Ein Coax 2500 ist bestimmt nicht zuverlässiger oder ganggenauer als das gute alte 1120er Kaliber das früher in der SMP tickte.
    Ich hab nix gegen Omega,trage selber eine Ploprof 1200 mit 8500er Werk, eine wunderbare Uhr.


    Grüsse Mick

  • ...trage selber eine Ploprof 1200 mit 8500er Werk, eine wunderbare Uhr.


    Grüsse Mick


    ...na da, kann ich dir mal vorbehaltlos zustimmen :gut:....ansonsten, klar hat Omega Probleme mit CoAx gehabt (imho mittlerweile ausgeräumt).....haben wir ja schon desöfteren hier in der WL diskutiert...aus meiner Sicht bleibt aber eine besondere technische Leistung und auch ein besonderer "Mut", Bewährtes noch weiter verbessern zu wollen, vielleicht auch mit "außergewöhnlichen" Methoden / Ideen...;)...und den Weg dann auch konsequent und top weiterzugehen...siehe 8500 / 9300....


    Ach ja, hier mal etwas zur "Omega-Sicht-der-Dinge" (für die dies noch nicht kennen), wenn schon das Thema "Marketing" angesprochen ist...;)


    http://www.omegawatches.com/de…aking/co-axial/technology


    LG :wink:

    Manche behaupten doch tatsächlich, die Mondlandung sei ein Fake - na gut, dann ist die Speedy eben ganz allein dort gelandet! :respekt:


  • [...] In Wahrheit bedeutet das 2500 aber keinen wirklichen Fortschritt gegenüber dem 1120. [...] die Ganggenauigkeit hat sich auch kein bisschen verbessert. [...]



    Das kann ich leider bestätigen! Meine 2531.80 mit 1120 läuft seit dem ersten Tag, wie meine Breitling Superocean und Navitimer mit perfekten +1 Sek/24h. Meine Deluxe-Speedys mit ca. +4-5 Sek/24h.


    Meine 2011er 2201.50 und 2209.50 hingegen bekomme ich mit Ach und Krach bei nächtlicher Ablage auf der Flanke auf +4-5 Sek/24h, bei Ablage auf der Krone sind's schon +6-7 Sek/24h! :bash: :motz:

    Suche blaue Omega SMP 2220.80 ("Craig-Bond"), 2531.80 ("Brosnan-Bond") und sw./w. PO 2201.50

    in neuem/neuwertigem Zustand im Fullset.

    !!!Zahle bei entsprechenden Angeboten Höchstpreise!!!

  • Die PO mit dem 2500C war eine meiner genauesten Uhren ... über Tage ohne messbare Abweichung.


    Ein paar Sekunden Abweichung pro Tag an Coaxial fest machen zu wollen trifft nicht des Pudels Kern. Sinn von Coaxial soll letztlich auch nicht das Erhöhen der absoluten Ganggenauigkeit sein. Die ist mit der Schweizer Ankerhemmung de facto ausgereizt, deutlich genauer ist eine rein mechnische Armbanduhr nicht zu bauen.


    Besonders schlechte oder besonders gute Gangwerte haben mit Coaxial nichts zu tun. Aber die vermeintlichen Vorteile (geringerer Verschleiß/längere Revisionsintervalle) kann man wohl in der Praxis bisher flächendeckend noch nicht erkennen ... Zu einer Coaxial-Verdammnis gibts mMn aber auch keinen Grund. Dass nur Omega Coaxial richtig warten kann - wie oben erwähnt - ist allerdings sicherlich im Sinne von Omega, nicht jedoch im Sinne des Kunden. Einen besonderen Grund Coaxial zu kaufen oder nicht zu kaufen kann ich aber nicht erkennen. Auch bei Uhren mit "klassischer" Hemmung gibts bisweilen Probleme, niemand würde auf die Idee kommen, die Hemmung deshalb infrage zu stellen.

  • Nabend.


    Bei meinem erster Co-Axial Kauf (SMP300) hatte ich Probleme mit der Uhr. Das scheinbar "häufiger" auftretende stehenbleiben bei noch ausreichend vorhandener Gangreserve. Die Uhr wurde eingeschickt und lief danach völlig problemfrei innerhalb der Chronometernorm. Die Uhr habe ich später bei einem Tauschgeschäft abgegeben.


    Meine zweite Co-Axial Omega mit 2500er Kaliber ist eine PO. Die blieb direkt am ersten Tag, oder beser gesagt in der ersten Nacht hängen. Ich kann aber auch nicht beschwören das sie komplett aufgezogen war. Danach gab es nie mehr Probleme. Die Uhr läuft innerhalb der Chronometernorm.


    Es bleibt natürlich ein fader Beigeschmack wenn 2 von 2 Uhren mit Kaliber 2500 nicht gänzlich problemfrei waren, selbst wenn sie im Nachhinein problemfrei laufen. Keine Probleme hatte ich bisher mit dem 7750 und mit dem 3130. Das sind aber bekanntermaßen auch echte Traktoren. Ich glaube aber nicht der das 2500er im Schnitt mehr Probleme macht als andere Kaliber. Omega wird eben häufig gekauft und somit gibt es auch viele potentielle Probleme.


    Also, nur Mut.


    Björn

  • Ebenso 'Nabend :)


    Das Verhalten, das Du beschreibst BJOERN2, genau das fürchte ich bei meinereiner.



    Die GANGABWEICHUNG an sich wäre ja, wie ausgeführt, nicht das Problem. Abgesehen davon ist ja die GENAUIGKEIT das Problem (ruckartig von 0,5 auf 15 Sek/Tag). Und zusätzlich bzw. insbesondere das drohende Stehenblieben. Das offensichtlich schon eine ganze Menge an Kunden erlebt haben dürfte. Berichte, dass z.B. 3 von 3 Uhren (mit 2500er Werk) im Besitz defekt waren sind mehr als einmal in Foren zu finden.


    Ich habe mir mal so die Omega-(Werbe)-Sicht durchgelesen und kann hier teilweise leider nur etwas gequält lachen. Warum?



    1) Omega erklärt, dass bei einer Ankerhemmung eine perfekte Schmierung unerlässlich ist. Aha, und beim 2500er nicht? Gerade Coax-Werke sind extrem sensitiv auf richtige Schmierung. Kann man auch der Serviceanleitung entnehmen.


    2) Omega erklärt, dass Coax-Werke ‚höhere mechanische Effizienz‘ aufweisen. Und wie wirkt sich das nun aus? Mehr Gangreserve? Das 1120er soll 44 Stunden, das 2500er 48 haben. Nun gut. Tickt ja auch langsamer.
    Ansonsten wäre eine ‚Effizienz der Verlässlichkeit‘ wohl wünschenswerter.
    Wie viele Umfragen gibt es eigentlich zu stehengebliebenen 1120er-Werken? Zu 2500er-Umfragen siehe u.a. die beiden Links unten.


    3) Omega sagt etwas von ‚längeren Wartungsintervallen‘, vergisst aber dazuzusagen wie lange denn nun.
    10 Jahre war meine erste Info eines Omegahändlers, 5 Jahre sind die Zahlen die empfohlen werden von Uhrmachern. Da wären wir beim 1120er-Werk. Mit dem Unterschied, dass man ein 2500er um ein Vielfaches an Geld zu Omega einsenden muss.


    4) Omega schreibt etwas von ‚längerer herausragender chronometrischer Leistungsstärke‘. Abgesehen davon dass mich die Formulierung eher an eine Beschreibung eines YPS-Gimmicks erinnert, was heißt das nun.
    Schon möglich, dass die Uhr nach 5 Jahren noch genauer gehen kann als eine mit Ankerhemmung. Nun meine und die so einiger Anderer aber nicht. Und diejenigen deren Werk komplett stehengeblieben ist haben eher auch nur wenig davon.
    Z.B.
    http://forums.watchuseek.com/f…0-reliability-115655.html
    http://forums.watchuseek.com/f…0-reliability-503723.html


    5) Daniels, der Erfinder (ganz selbst hat er das Coaxial-Werk nicht erfunden) war der Meinung, die Nachfrage ‚werde drastisch steigen‘ nach Coax-Werken wenn sich die Vorteile herumgesprochen haben.
    Ich vermute, dass war zur Zeit knapp vor der Quarzkrise. Leider sehe nicht nur ich keine nennenswerten Vorteile aus Kundensicht. Hut ab trotz alledem vor Hrn. Daniels, einer der letzten die eine Uhr komplett mit eigenen Händen erzeugen konnten.


    Trotzdem. Wenn ich DIE ultragenaue Uhr will, kauf‘ ich mir eine Quarz-Funkuhr.
    Wenn eine mechanische Uhr mit echten 10 Jahren Wartungsintervallen haben will, kauf‘ ich mir was? Ein Coax-2500er wohl nicht.
    Wenn ich eine verlässliche Uhr haben will, kauf‘ ich mir was?
    Wenn ich eine einfach zu regulierende Uhr haben will, was?
    Wenn ich eine kosteneffiziente mechanische Uhr haben will, was?


    Bitte nicht falsch verstehen. Mir sind, nachdem ich ein mechanisches Werk besitze, die Eigenheiten und Gründe ein solches zu erstehen klar.


    Abgesehen von Profanitäten wie simple Marken-Angeberei gäbe es da noch die ‚Lyrik der Mechanik‘, deren Eleganz, die Verneigung vor der Kunst der Technik ohne elektrischen Strom, das Gefühl etwas von Dauer und Konstanz in den Händen zu halten und die Eleganz und Perfektion des Gehäuses. Das hat durchaus Gegenwert.
    Man sag ja: ‚Zuverlässig wie ein schweizer Uhrwerk‘. Trifft das auf das 2500er zu?


    A.


    PS: Ich bin nicht wütend auf Omega. Dafür war ich zu gefasst auf genau die Art Probleme vor dem Kauf. Leider. Nur hinter dem Berg halten möchte ich diese auch nicht.

  • zu 2) das beruht allein auf der geringeren Schwingungsfrequenz (25.500 statt 28.800) und resultiert somit eher aus Not, denn Tugend. Man kam wohl mit 28.800 beim Coax nicht klar und hat deshalb die Schwingfrequenz verringert.


    zu 3) Dort sehe ich das einzige sinnvolle Ziel, welches Omega hätte mit Coax erreichen können. Bisher kann ich da allerdings keinen echten Fortschritt erkennen, wenn dann Revisionen auch noch aufwändiger und teuerer sind, macht es gleich noch weniger Sinn. Eine flächenhaft spürbare Verlängerung der Revisionsintervalle ist mangels langjähriger Verbreitung von Coaxial aber bisher auch nicht so richtig prüffähig.


    Aber wie schon gesagt, von der plötzlichen Gangabweichung eines speziellen Werkes gleich auf ernstere Probleme schließen zu wollen halte ich für übertrieben. Habe so etwas auch schon bei anderen Werken mit "klassischer" Hemmung erlebt. Und letztlich gibts bisweilen auch bei absoluten "Traktoren" mitunter mal ein Problem. Von extremen Lagenfehlern bei einem Union 26, Aufzugsschaden am IWC 80110 über sporadisches Stehenbleiben beim ETA 2824-2 und beim Omega 3313 hab ich schon zuviele solche "Problemchen" erlebt, als dass ich sie an einer bestimmten Werkkonstruktion festmachen würde.