Gescheite Drehmaschine für wenig Geld? Gesucht!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, die Überschrift sagt eigentlich alles: ich bin auf der Suche nach einer Drehmaschine für meine Werkstatt. Nicht zu groß, nicht zu klein. Habe mich schon ein wenig umgeschaut, aber die Geräte machen entweder keinen guten Eindruck, oder kosten richtig Geld. Hat hier schon einer Erfahrungen mit den etwas günstigeren Modellen, oder arbeitet hier jeder mit den guten großen Maschinen. Es sollte schon eine Tischdrehbank sein, die transportabel ist, aber bis 7-8 cm (Gehäusebau) spannen kann und dann nicht in die Knie geht, wenn Leistung abgefragt wird. Danke schon mal für Eure Erfahrungsberichte... :blume:

  • Hi hi,
    ich arbeite ab u zu in einer feinmechanischen Werkstatt u finde dass sich da jeder Euro bezahlt macht, was die Maschine mehr kostet.
    Vor allem sollte man echt auf eine gute/steife Unterkonstruktion bauen.
    Ein Freund von mir hat so eine Tischdrehmaschine u ich bekomme es nicht hin dort eine feine Oberfläche hinzubekommen.
    Selbst mit allen Kniffen die ich kenne.
    Was auch eine feine Sache ist, ist ein Multifixhalter für die Drehstähle.
    Somit muß man nicht immer neue Bleche druntelegen um den Stahl wieder mittig zu bekommen, wenn man ihn nachgeschliffen hat.
    Grüße, stefan

  • Also wenn du auch Gehäuse bearbeiten willst, dann verabschiede dich von dem Gedanken an eine mobile Tischdrehbank. Ich würde sogar behaupten das dafür auch eine Schaublin 70 fast noch zu klein dimensioniert ist. Also solltest du noch etwas grösser gehen in Richtung Schaublin 102. Wenn die nicht mit Gusssockel zu bekommen ist, könnte sie auch auf einer fetten Werkbank montiert werden (5cm dicke Vollholzplatte auf stabilen Lista Füssen. Und ggf. noch am Boden verschraubt.). Eine gute Weiler mit Spitzenhöhe in dem Bereich (Primus oder Matador) wäre natürlich auch eine gute Wahl. Zumal diese ihren Sockel mitbringen und man mit der Leit- und Zugspindel richtig feine Sachen machen kann, die der Uhrmacher üblicherweise nicht kennt (oder braucht).
    Beim Kauf unbedingt probedrehen oder Rückgabemöglichkeit vereinbaren. Wenn das Bett einer LZ Maschine verschlissen ist, und die Maschine konisch dreht wird es sonst teuer. Lass dich nicht von einer schönen Lackierung blenden. Wir haben eine Matador in der Firma, die aussieht wie geleckt, aber im vorderen Bereich auf 10cm zwei zehntel konisch dreht. Das lässt sich nur wieder beheben durch eine teure Werksrevision. Lohnt aber bei einer so alten Maschine nicht.
    Setz dich auch nicht unter Zeitdruck. Es tauchen immer mal gute Stücke auf. Ich hatte mir für zuhause auch immer eine Schaublin 70 o. 102 eingebildet. Nach langer Suche ist mir dann aber eine Mikron T90 mit Gusssockel (Anfang 1960er oder älter) aus einem kunststoffverarbeitenden Betrieb untergekommen. Entsprechend gut war natürlich der Zustand, weil kaum harte Metalle gedreht wurden. Sogar der von Haus aus unlackierte Guss war frei von Rost. 750kg Drehbank mit Sockel 380V Antrieb und stufenloses Getribe, und gute 200kg Spannmittel (unmengen an rohen und vorgedrehten Glockenzangen und Spannzangen, Vierbacken und Dreibackenfutter) und weiteres Zubehör (Hebelsupport, Schleifsupport, 2 Hebelreitstöcke, Lunette etc.) haben dann natürlich für eine blitzschnelle Entscheidung gesorgt.
    Und denk auch daran das du eventuell später Zubehör nachkaufen möchtest. Da nützt dir kein Exot für den nichts mehr zu bekommen ist. Mag er noch so billig sein. Ich hätte meine Mikron stehen lassen wenn nicht so viel Zubehör dabei gewesen wäre.
    Schnellwechselhalter (Multifix o.ä.) ist übrigens auch meine unbedingte Empfehlung. Das spart Zeit und wenn die Maschine beruflich genutzt wird natürlich Geld.
    Gruss
    Holger