Welche Ausstattung benötigt man?

  • Okay - ein Frage an die Profis / ambitionierten Halbprofessionellen / Mutigen:


    Laßt uns doch mal zusammen stellen, welche Ausstattung notwendig und/oder sinnvoll ist ... was benötigt man für die Basisarbeiten, insbesondere zur optischen "Korrektur" und Verschönerung, also Polieren, Satinieren, Bürsten, u.s.w.


    Wir brauchen Input :)



    Danke! :gut:


  • aus der Hüfte geschossen:


    - Satz Schraubendreher (wichtig)
    - Packung Rodico (wichtig)
    - Gehäuseöffner
    - Uhrmacherlupen (ich benutze 3x 4x 5x 7x 10x, braucht ihr nicht alle ;)) (wichtig)
    - Werkhalter (wichtig)
    - 10er Kasten/ Montageschale zum Ablegen von Teilen
    - Kornzangen (wichtig!!!)
    - Werkzeug zum Bandkürzen
    - Federstegwerkzeug (wichtig)



    Zur optischen Bearbeitung wäre wohl eine professionelle Poliemaschine das
    Nonplusultra. Kostet aber auch etwas mehr und muss man erstmal bekommen.
    Dazu dann verschiedene Aufsätze zum Schleifen, Poliern, Abglänzen sowie
    Poliermittel und Schleifmittel. Diese sind welche z.B.:


    Schleifmittel:


    - Diamantstaub
    - Borkabid
    - Siliziumkarbid
    - Elektrokorund
    - Naturkorund
    - Schmirgel
    - Bimsstein
    - Ölsteinpulver
    - Tribel


    Poliermittel:


    - Wienerkalk
    - Polierrot (auch Pariser Rot)
    - Poliergrün
    - Diamantine


    Alle Mittel braucht ihr natürlich nicht, damit könntet ihr gar nicht viel machen ;).
    Dann braucht ihr natürlich noch verschiedene Polierscheiben (Filzscheibe,
    Schwabbelscheibe, Baumwollpolierrad) und Schleifscheiben.


    Ich sag aber von vornherein, dass ich keine Ahnung von der Gehäuseaufarbeitung
    habe, darum kann ich hier viel beitragen...


    Ich habe allerdings erst neulich wieder gehört, dass ein DREMEL ein äußerst
    nützliches Werkzeug sein soll! Wäre darum an dieser Stelle evtl. auch zu nennen,
    denn für diesen gibt es ja meines Wissens auch allerhand Aufsätze. Welche
    genau weiß bestimmt jemand anders hier.


    Ich hoffe, dass mein "Hüftschuss" evtl. zur einen oder anderen Anregung
    beiträgt. Mit fehlt grade irgendwie der Transfer zum "Heimbedarf an
    Uhrmacherwerkzeug" :grb:...


    PS: Für einfache Polituren erfüllt Metallglanz seinen Zweck hervorragend, ist
    darüber hinaus auch für jeden problemlos zu bekommen.

  • Ich greife mal das Thema "Dremel" auf:


    Ich habe so'n Dingen zu Hause und auch schon das ein oder andere
    Mal "Hand angelegt". Ich kann nur jedem zur erhöhten Vorsicht raten,
    denn infolge der hohen Drehzahlen ist man relativ schnell abgerutscht
    und hat sofort an unerwünschter Stelle eine nette "Markierung"
    verursacht.
    Also empfiehlt sich hier ein Einspannwerkzeug, dass ähnlich einem
    Bohrständer wirkt. Nur, der Dremel, plus Ständer, liegen preismäßig
    schon deutlich oberhalb einer Amateur-Poliermaschine.


    Bei den Schleifköpfen ist die Auswahl obendrein sehr begrenzt.
    Ich kenne eigentlich nur die kleinen Polierfilze, die unweigerlich ganz
    kleine Mikrospuren auf einer Hochglanzfläche hinterlassen.
    Etwas aus Leder oder weicher Baumwolle habe ich weder bei Praktiker
    noch bei Hornbach vorfinden können.
    Als "Poliermittel" nehme ich mittlerweile ganz gerne eine feine
    Autopolitur mit wenig Schleifstoffen. Mit ganz leichtem Druck kann man
    so ganz kleine Krätzerchen ohne nennenswerten Materialabtrag
    entfernen.


    Trotzdem würde ich lieber eine Poliermaschine haben.

  • Jau, das ist wirklich der Hammer.
    Klar, wenn eine richtige "Rosskur" fällig ist, kann man mit
    dem Dremel schon ordentlich draufhalten. Bei mir geht es
    eigentlich immer nur um "Spuren", die andere als Bagatelle
    abtun würden.


    Du kennst ja die heißen Empfehlungen der "Kollegen": Uhren
    müssen ordentlich "Lebensspuren" haben, jede Katscher erzählt
    eine Geschichte und blablabla...


    Wenn es dann an's Kaufen geht, wird von genau diesen Strategen
    jede Uhr mit der Lupe beäugt, damit nur ja kein Krätzerchen übersehen
    wird....


  • Jeders noch so kleine Kratzerchen macht mich traurig ... was soll ich machen :eek: Daher weiß ich genau, was Du willst und suchst :gut: Sind wie seelenverwandt oder einfach nur brutal pingelig?? :grb: ;)

  • Ich gehe mit allem was mir lieb und teuer ist, so pfleglich wie
    möglich um, damit ich mich lange daran erfreuen kann.


    Und Uhren der Preisklasse, von denen wir hier reden, kaufe ich
    mir auch nicht en gros, insofern hat das auch etwas mit der Freude
    daran zu tun, dass ich in der glücklichen Lage bin, mir so etwas
    überhaupt "leisten" zu können.
    Das war bei mir nicht immer so!

  • Kann ich 100%ig nachvollziehen - ich will eben auch die Kombination aus "Uhr tragen" und "mich lange erfreuen", weil ich mir keinen Wecker kaufen, um ihn dann schnell wieder zu verkaufen. Ziel ist natürlich: Behalten :gut:


    Butch - ich sehe schon: Wir beide werden diese Rubrik hier ganz besonders genau im Auge behalten ;)


    Übrigens sind die Schleifgummis heute gekommen, aber ich hatte noch keine Zeit, einen Blick darauf zu werfen - das verschlossene Päckchen liegt noch da hinten in der Ecke .... update später :)

  • Thema Dremel: Erstmal schreibe ich zwar immer Dremel, meine aber Proxxon! Ist deutlich billiger und gleiche, wenn nicht bessere Qualität. Zudem etwas schlanker und somit leichter zu handhaben. Ein Muss ist der Wechsel auf das klassische Bohrfutter, statt der Spannzangen. Danach kann jegliches Zubehör von China-Krempel bis original Dremel oder Proxxon benutzt werden. Glaubt mir, da gibt´s alles was das Herz begehrt und wenn´s erst im Juwelierbedarf ist!


    Feinmotorik-Legasteniker sollten das Bohrfutter mit etwas Gaffer-Tape umwickeln, dann ist das Abrutschen auch nicht so schlimm. ;)

  • Selbst extrem schlimm zerkratzte Acrylgläser habe ich mit Filzscheibe, Polierwachs (rot) und einer Schlußbehandlung mit diesem Handydisplay-Poliermittel wieder wie neu bekommen! Dran denken: Niedrige Drehzahl und die Polierscheibe immer in Bewegung halten. Sonst habt ihr ruck zuck ne zwangsbelüftete Uhr!
    Bei Stahl darf´s ein bischen mehr von allem sein. Vor allen Dingen kann man da auch bei stärkeren Kratzern schön mit 600er Schmirgel vorweg gehen. Nur keine Hemmung - ist schließlich Edelstahl! Bei Gold wird schnell viel Material abgetragen, da gehe ich nur mit der Polierscheibe ran. Auch Titan ist übrigens kein Thema. Schleift und poliert sich ganz ordentlich. :gut:

  • Natürlich habe auch ich gehörigen Respekt vor den Leistungen eines gelernten Uhrmachers. Schließlich habe ich selbst schon genug kaputtgemacht! :bash: Und ich bin Lichtjahre davon entfernt auch nur so etwas ähnliches wie ein Uhrmacher zu sein, leider.
    Trotzdem, wir Deutschen sind immer viel zu ehrfürchtig vor unseren "Fachleuten" und es gibt keinen Grund anzunehmen, das was die können, könnte man nicht selbst auch (zumindest ansatzweise).
    Es muß ja nicht gerade das Krönchen für die ersten Versuche herhalten!