Welche Ausstattung benötigt man?

  • Dachte ich mir auch... Liegt aber nur noch an einem entfernten Ort, sicher
    vor meinen Uhren. Das Teil ist in der Tat verdammt kräftig. Je nach dem,
    womit du dem Magneten zu nahe kommst oder wo du ihn ablegst kannst du
    ganz schön ins Schwitzen kommen wenns darum geht ihn zu lösen.


    Ich hätte dafür gerne 15 Euro :G


    Da kannst du z.B. dein Fahrrad in der Garage an die Decke hängen, oder deinen
    Grill oder oder oder :gut: :lol:

  • Mal ein kleines Hilfsmittel, das ihr so wahrscheinlich nicht kennt. Ein ETACHRON-Schlüssel.


    Im Grunde benötigt man ihn (wie so viele Werkzeuge) nicht. Er kann einem bei
    Einstellung und Regulierung behilflich sein, findet also Verwendung an Rücker
    und Spiralklötzchen. Natürlich nur bei Werken der ETA mit ETACHRON-System ;)




    Solltet ihr aber selber gerne ein wenig schrauben, dann könnte er euch zum
    Beispiel beim Regulieren der Hanglage gute Dienste erweisen, wenn ihr Angst
    habe, dass die Spirale durch Abrutschen mit einer Kornzange Schaden nehmen
    könnte.


    Zum Regulieren selbst:


    Hauptaugenmerk liegt erst einmal auf der Spirale, das heißt darauf ob das
    Achsialspiel der Unruhwelle in Ordnung ist, ob die Spirale flach liegt sowie
    die Zentrik. Dort wo die Spirale sich im Rücker befindet brauchen wir Spiel.
    Mal wieder eine der berühmten "Drittel"-Einstellungen in der Uhrmacherei:
    Die Spirale nimmt zwischen den Rückerstiften ein Drittel des Platzes ein und
    hat zu jeder Seite ein weiteres Drittel Spiel.
    Danach wird der Abfall eingestellt, eine Zeitwaage hilft hier. Bei einem beweglichen
    Spiralklötzchenträger geht dies einfach durch Verdrehen des selbigen. Der
    angezeigte Wert soll nun bei 0.0ms liegen, 0.1ms wären unter Umständen
    noch vertretbar.
    Außerdem zeigt die Zeitwaage auch die Amplitude der Unruh an. Diese darf nicht
    zu groß sein, sonst prellt die Uhr. Und zu klein darf sie auch nicht sein. Bei
    einer frisch gereingten und geölten/gefetteten Uhr sollte sie sich in jedem
    Fall bei mindestens 270° bewegen! Ist sie (wesentlich) kleiner oder schwankt
    müsst ihr euch auf Fehlersuche begeben :G


    Dann erst kommt der Rücker ins Spiel. Wir befinden uns noch immer in Hauptlage,
    dass bedeutet Zifferblatt oben! mittels Rücker nun den täglichen Gang auf
    einen Wert von etwa +3 bis +5 Sekunden regulieren. Klar, ein Minus will hier
    niemand sehen (auch wenn dies ja zB. seitens der COSC erlaubt ist. Trotzdem
    seid ihr lieber 4 Minuten zu früh am Bahnhof als 5 Minuten zu spät). Bewegt
    man sich bereits sehr nah an diesem gewünschten Bereich kann mit dem
    Rückerzeiger oder Exzenterschraube etc. pp feinjustiert werden. Falls nicht
    nötig rate ich allerdings davon ab - es sieht einfach am besten aus, wenn
    der Zeiger auf unserer Skala auf "0" steht.


    Wenn das erledigt ist, dann müsst ihr die Hanglage kontrollieren. Heisst Position
    "Krone unten". Die Position, in der Uhren hauptsächlich getragen werden. Läuft
    die Uhr hier nach, so wird sie am Arm 100%ig auch nachgehen! Hier wird nun
    durch Verdrehen am Rücker gearbeitet. Das Schlüsselspiel ändert sich und erlaubt
    der Spirale sich zB. nur noch eingeschränkt zusammenzuziehen.



    Vielleicht war das ja ganz interessant für euch. Es sind aber noch einige Aspekte
    mehr zu berücksichtigen. Ausserdem ist es so, dass ihr eine Uhr lehrbuchgerecht
    einregulieren könnt, sie zeigt auf der Zeitwaage optimale Werte. In der Praxis
    dann, bzw. auf dem Umlaufgerät erlebt ihr dann allerdings eine Überraschung:
    Die Uhr zeigt etwas vollkommen anderes an, als die, sagen wir mal zu
    erwartenden +4 Sekunden in 24 Stunden.


    Und gerade das Richten einer Spirale sollte man ohne Kenntnisse und ohne
    Hilfe von einem der Erfahrung darin hat besser sein lassen.


    Spaß macht das ganze aber dennoch, und wenn man dann mit schönen
    Gangwerten belohnt wird ists ne feine Sache ;).