Eine alte Seamaster f300Hz

  • Hallo zusammen,


    ich habe schon vor einiger Zeit eine Uhr vererbt bekommen. Nun habe ich sie mir näher angeschaut und etwas recherchiert, es handelt sich um eine Omega Seamaster f300Hz.


    Leider ist der Zustand nicht so besonders gut: Neben einigen Kratzern läuft sie auch nicht, wobei ich hoffe dass das nur an der Batterie liegt. Gesehen hat sie außer mir seit Jahren keiner mehr. Ich habe einige Bilder gemacht und wäre sehr dankbar falls Ihr mir Eure Einschätzungen mitteilen könntet. Dabei habe ich vor allem folgende Fragen:
    * Die alten Batterien soll es anscheinend nicht mehr geben. Irgendwo habe ich gelesen dass die Uhr mit einer neuen 1,55V Batterie laufen müsste?
    * Von welchem Jahr ist die Uhr? Und hat sie eine genaue Typbezeichnung/Nummer?
    * Da sind so schwarze "Körner" auf der Uhr, ist das normal? (ich befürchte nicht)
    * Wieviel würde mich eine Restaurierung kosten, und was wäre dann anders an der Uhr?
    * Auch wenn es für mich (weil Erbstück) nicht so besonderes relevant ist, es wäre trotzdem sehr nett zu wissen: Wieviel hat die wohl damals gekostet, und wieviel ist sie heute wert (abhängig ob restauriert oder nicht, außerdem habe ich nichts außer der Uhr [keine Beschreibung, Etui etc.]).


    Sorry wenn ich hier so überfallartig reinplatze, aber ich hoffe Ihr könnt mir helfen :)


    Viele Grüße und schöne Festtage,
    Haggis






  • ...hallo und willkommen bei den Omega-Fans...:blume:


    ...ich hab eben mal in der Omega-Bibel (Reise durch die Zeit) geschaut, ob ich was zu deiner Uhr finde....hier ein paar Infos zu deinen Fragen:


    * Die alten Batterien soll es anscheinend nicht mehr geben. Irgendwo habe ich gelesen dass die Uhr mit einer neuen 1,55V Batterie laufen müsste?


    => das Thema hatten wir schon mal im Forum, ich kann mich nur dunkel erinnern, dass es eine Möglichkeit geben soll, diese Werke mit neueren Batterien zum Laufen zu bringen...solltest du mal die Suchfunktion benutzten, da gibts bestimmt was zu finden...;)



    * Von welchem Jahr ist die Uhr? Und hat sie eine genaue Typbezeichnung/Nummer?


    => ich hab leider deine Uhr nicht genau gefunden, aber SM mit dem F300 wurden so von 1970-1973 gebaut...einfach mal den Deckel abnehmen und dann hast du eine Ref.Nr....ansonsten kann man auch immer mal in der Bucht + Chrono24 schauen, ob das / vergleichbare Modelle angeboten werden..da gibts dann auch ab und an Infos zu...;)

    * Da sind so schwarze "Körner" auf der Uhr, ist das normal? (ich befürchte nicht)


    => ich hab noch keine Omega mit solchen Pickeln gesehen... :bgdev: ..ich befürchte zu deinem Leidwesen, das Blatt ist schwer beschädigt, wenn nicht hinüber...:(


    * Wieviel würde mich eine Restaurierung kosten, und was wäre dann anders an der Uhr?


    => Omega würde sicherlich so ab 500 - :grb:...vielleicht sogar bis 1000 EUR nehmen....einfach einen Kostenvoranschlag verlangen...das Blatt kommt sicherlich raus, wie auch wahrscheinlich vieles andere im Werk...wobei ist ja ein elektronisches...:grb:...allerdings hat Omega den Hang zur Perfektion (z.B: auch beim Gehäuse etc.) , will sagen idR bekommst du eine quasi neue Uhr zurück....;)...Alternativ, geht natürlich auch ein guter Uhrmacher mit Zugriff auf Omega-Teile...weil das Blatt.... :bgdev: ich würds nicht lassen...und ich befürchte, wo dies Pickel "herkommen"....da könnte auch noch so eingies was "abgekriegt" haben...wasser ??? :grb:



    * Auch wenn es für mich (weil Erbstück) nicht so besonderes relevant ist, es wäre trotzdem sehr nett zu wissen: Wieviel hat die wohl damals gekostet, und wieviel ist sie heute wert (abhängig ob restauriert oder nicht, außerdem habe ich nichts außer der Uhr [keine Beschreibung, Etui etc.]).


    => hab mal bei Omega-Vintage-service geschaut...da gibts z.B. eine ST 198.0030, die sieht deiner ziemlich ähnlich...:grb: ...vielleicht ist es sogar die...dont know...schlechtes foto...die lag in den 70er bei 500 CHF...manche F300 mit Stahlbändern wohl bei ca. 600 CHF...wieviel sie akt. wert ist????...schau mal in der Bucht oder in Chrono24 nach vergleichbaren...Tendenz: Bucht eher etwas an unteren Rand....Chrono24 eher am oberen...;)


    Papiere / box sind oft bei so alten Uhren nicht mehr dabei...schöner ists jedoch, wenn es so wäre, aber normalerweise kein Drama, kann man sich mit (oft viel) Geduld über die Bucht z.B. wieder "erangeln"....;)


    LG :wink:

    Manche behaupten doch tatsächlich, die Mondlandung sei ein Fake - na gut, dann ist die Speedy eben ganz allein dort gelandet! :respekt:


  • Wow, vielen herzlichen Dank für die sehr guten & aufschlussreichen Antworten!


    Dann werde ich mal einerseits wie empfohlen bei Bucht & Chrono24 die Augen offenhalten zwecks Vergleich, andererseits aber auch mal zu einem Uhrenmacher in meiner Nähe gehen. Vielleicht kann der mir nen Kostenvoranschlag machen oder sie zumindest wieder zum laufen bringen.


    Hoffe die Uhr funktioniert dann einfach nur mit einer neuen Batterie wieder, aber das Blatt mit den Pickeln ist natürlich ärgerlich.. Naja weiß ja keiner dass es nicht so sein soll ;)
    Wasser wäre theoretisch möglich, aber würde es dann so komisch aussehen? Aber wäre sehr unwahrscheinlich: Dass mit der Uhr noch nie jemand getaucht ist, da bin ich mir sicher. Hm.


    Nochmals vielen Dank für die Infos,
    Haggis

  • Also sowar du die Uhr bei Omega aufarbeiten lässt könnte es sein das die jene Platine der Batterie umwechseln für moderne.


    So ham die das zumindest bei meiner alten Quarzomi gemacht.


    Sowar du die bearbeiten lässt, sei es nur eine Revi oder eine Komplettaufarbeitung unbedingt weiter auf dem laufenden hier halten!!

  • Hallo zusammen,


    ich halte Euch gerne auf dem Laufenden, freue mich schließlich auch über Euren guten Rat :)


    Vor einigen Wochen brachte ich die Uhr also zu einem Omega-Uhren verkaufendem Juwelier. Der Kostenvoranschlag sah folgendermaßen aus:
    * Sie würden einen neuen E-Block einbauen, das kostet insgesamt 550,- Euro.


    Damit ist dann aber nur die Uhr wieder funktionstüchtig:
    * Ein neues Ziffernblatt würde um die 220,- Euro kosten, weiß nicht mehr ob mit oder ohne Einbau. Aber anscheinend kommen die Pickel tatsächlich vom Wasser.
    * Das Gehäuse müsste wahrscheinlich auch noch irgendwie gemacht werden
    * Vor allem bräuchte ich auch noch ein neues Band..


    Insgesamt rechne ich also mit 900-1000 Euro für die Restauration bzw das wieder in Gang bringen.


    Habt Ihr eine Idee wo es günstiger wäre? Direkt bei Omega in der Schweiz?


    Anderenfalls: Wenn ich 1000 Euro für die Restauration zahlen müsse.. und die Uhr in dem Zustand vielleicht für 200-300 Euro verkaufen könnte (ist das realistisch?!), dann könnte ich mir ja theoretisch auch für 1200-1300 Euro eine ganz neue Uhr kaufen (wüsste nicht ob ich das machen will, aber die Option ist interessant). Hmpf.

  • ....also der KV hört sich so an, als ob das Omega direkt ist...wahrscheinlich Pforzeim...;)....tippe nicht darauf, dass das der Konzi selbst macht...;)...und nein Omega (falls es kein Omega-KV sein sollte) wrid auf keinen Fall günstiger....no no never...


    Beim Preis für das Blatt gehe ich davon aus, dass da der Einbau inklu ist...;)...na gut, das reisst es nun auch nicht mehr raus....


    Und ja bei den Kosten für eine Reparatur bist du locker über Uhrenwert (in diesem Fall ;) ) ...das muss man sich gut überlegen und macht man z.B., wenn der ideelle Wert eine besondere Rolle für dich spielt....kaufmännisch gesehen....und nur so...ist s sinnlos... :bgdev:


    Und auch ja, von Omega kommt eine quasi neue Uhr zurück .....klasse und schön wird sie... aber auch eben teuer... :bgdev:


    LG :wink:

    Manche behaupten doch tatsächlich, die Mondlandung sei ein Fake - na gut, dann ist die Speedy eben ganz allein dort gelandet! :respekt:



  • Ich denke den gewünschten Preis wirst Du nicht bekommen. Für 200-300€ bekommst Du ja schon sehr gute alte Seamaster mit Handaufzug.....Mehr wie 100€ wirst du nicht bekommen, falls die überhaupt jemand so haben möchte...
    Sorry für die harten Worte ist aber so... :(

    Warum gibt es in der Arena "Auf Schalke" nur Pommes in Tüten? - Weil der Schalker nicht weiß wie man eine Schale hält! :G

  • angeln und einbauen lassen. fertig ist das erbstück..... und das noch für schlankes geld.
    wenn du alles machen lässt ( aufarbeiten vom gehäuse, zb u. am end noch n neues zeigerspiel )
    wird dich das resultat wohl kaum noch an die uhr deines vaters ( DIESES picklige zb ist ja schon
    der hammer und in dieser ausprägung auch sehr ´selten´ ) erinnern ..... und du hast n haufen
    kohle ausgegeben.


    ein solches modell, in guten bis sehr guten zustand kriegst du immer wieder je nach zustand für 100-400
    euronen.


    MEIN denkanstoss !


    :wink: roughy2000

  • Das Werk heißt bei Omega 1250, ist aber eigentlich ein ESA 9162 (mit Datum) bzw. 9164 (mit Day-Date), gelegentlich auch MOSABA (= Uhr ohne Unruh) genannt. Bis auf optische Änderungen identische Werke verbauten IWC, Zenith (XL-Tronic), Universal Genève (Unisonic), Longines (Ultronic), Certina (Certronic), Tissot (Tissonic). Manchmal findet man noch NOS-Werke bei eBay.
    Suchen und komplett das Werk tauschen ist die einfachste und kostengünstigste Möglichkeit, die F300Hz wieder zum Laufen zu bringen. Einzelteile tauschen ist schon wieder teuer, weil kaum ein Uhrmacher in Sachen Stimmgabel richtig fit ist und die notwendige Ausrüstung hat.
    Was die Preissituation angeht: Im Moment sind Stimmgabeln noch sehr preiswert zu bekommen. Der Grund ist logisch: Die Dinger sind so gut, dass ein Großteil davon immer noch funzt, obwohl aus Kostengründen kaum eine davon überholt worden ist. Man muss allerdings kein Prophet sein, um angesichts zunehmenden Alters, einer sich verschärfenden Ersatzteilsituation und der begrenzten Zahl der einschlägig befähigten Uhrmacher steigende Preise vorauszusehen. Gottlob konnte ich kürzlich mit Hilfe aus dem Forum meine Speedsonic mit einer "neuen" Wochentagsscheibe ausrüsten lassen, einem Teil, was es ansonsten weder für Geld noch für warme Worte gibt - auch nicht bei Omega, wenn meine Recherchen stimmen.
    Gruß
    Thomas

  • Selbst 100 € für die Uhr in diesem Zustand erzielen zu wollen, ist ein sehr ehrgeiziges Ziel. Reparaturkosten, die bei Omega anfallen, holt man nie wieder herein.


    Werke gibts noch, Zifferblätter ebenso und auch passende Batterien. Einige Uhrmacher haben sich auf Stimmgabeluhren spezialisiert, mit einer Investition von ca. 200 € sollte man wieder eine tragbare und funktionsfähige hübsche Uhr bekommen. Einfach mal Stimmgabeluhr googlen bzw. hier im Forum suchen.


    Ich finde das Thema faszinierend, konnte mich aber bisher noch nicht so recht zum Kauf durchringen, das passende Angebot war wohl noch nicht dabei. Aber als Anhaltspunkt: ähnliche NOS-Omegas im funktionsfähigen Neuzustand werden gewöhnlich um 400 € gehandelt, manchmal darunter. Gebrauchte funktionsfähige gehen zwischen unter 200 und 300 € je nach Zustand. Defekt/ich weiß nicht ob sie noch geht und in diesem Zustand würde ich die Uhr ab 1 € bei ebay einstellen, schauen was geht und die Uhr dann vergessen. Oder etwas Liebe und Geld investieren, dann tragen. Auf den Omega Service sollte man in diesem konkreten Fall verzichten, es lohnt sich einfach nicht, 1000 € in eine solche Uhr zu investieren. Obwohl Stimmgabeluhren für die damalige Zeit extrem teuer gewesen sein sollen, sind sie heute doch eher was für Liebhaber und erzielen - verglichen mit anderen vintages - eher niedrige Preise.

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für Eure zahlreichen Ratschläge!


    Bei näherer Überlegung bin ich mir eigentlich recht im Klaren drüber, dass sich Restaurationskosten von 1000 Euro eigentlich nicht lohnen. Auch schon die 550 für den neuen E-Block finde ich da zuviel. Da stimme ich igaluk und roughy zu.


    Verkaufen für 70-80 Euro (danke Hamburger Jung & matteo) möchte ich sie auch nicht.. Oder zumindest finde ich es momentan schwer mich von ihr zu trennen..


    Die insofern drei Alternativen, wie ich sie jetzt für mich rausgelesen & gefunden habe, sind:
    * Die Uhr einfach so ruhen lassen und .. keine Ahnung was damit machen, aufheben, die Entscheidung vertagen, was auch immer. Kostenpunkt 0 Euro.
    * Wie von roughy und SiliusItalicus vorgeschlagen eine andere gebrauchte Uhr mit gleichem, aber noch funktionstüchtigem Werk zu kaufen/ersteigern und dann einbauen lassen (ich selbst habe davon überhaupt keine Ahnung, geschweige denn Werkzeug). Kostenpunkt vielleicht 200 Euro..?
    * Den Tipp von matteo befolgen und einen auf Stimmgabeluhren spezialisierten Uhrmacher suchen. Und dann hoffentlich auch nur 200 Euro bezahlen..?


    Also, wenn ich die Uhr für 200 Euro wieder funktionstüchtig bekommen würde.. Die Pickel sind mir ehrlich gesagt recht egal, also bräuchte ich dann nur noch ein neues Band... es wären wegen mir insgesamt 250 Euro, und das wäre es mir wert.


    Werde mich morgen mal hier im Forum nach der Alternative 3 umschauen, vielleicht finde ich ja einen solchen Uhrmacher. Falls Ihr hier ne Idee habt, gerne melden ;)
    Ansonsten traue ich mir Alternative 2 mit dem Kauf einer anderen gebrauchten Uhr nicht so wirklich zu.. nachher sitze ich auf zwei Uhren fest und habe noch weniger Ahnung.
    Alternative 1 will ich eigentlich nicht...

  • Liebe Leute,


    es hat sich einiges getan und seit vier Tagen besitze ich nun eine funktionierende Seamaster f300 :).


    Auch wenn es jetzt schon etwas her ist, der Reihe nach. roughy2000 bot mir ein neues Werk an, bevor ich das annehmen wollte, checkte ich die beiden Adressen von matteo. Ich rief beide Uhrmacher an und beide machten einen sehr guten ersten Eindruck. Ich entschied mich dann für Herrn Seeling, weil er räumlich näher liegt und mir auch eine große Kostenvorstellung geben konnte. Also, ab gings zur Post. Habe mehrfach mit ihm telefoniert, kann nur das Beste berichten, auch gegenüber mir absolutem Laien war er sehr freundlich und erklärte viel. Im wesentlichen war der Datumsring kaputt, den hat er dann nachbestellt. Letzte Woche dann kam die erlösende Email: Die Uhr ist fertig, Kostenpunkt inklusive Post zurück knappe 130 Euro. Habe dann persönlich die Uhr abgeholt und kann Uhrmachermeister Seeling absolut weiterempfehlen. Er war ein super Tipp von matteo und preislich bin ich äußerst zufrieden.




    Insgesamt bin ich Euch sehr für Eure Hilfe dankbar. Vielen Dank! :verneig:



    Noch kurz allgemeine Infos: Die Batterie von Varta V 344 funktioniert wurderbar. Und das Summen ist begeisternd ^^

  • Na dann die herzlichsten Glückwünsche zur Stimmgabel! Ich hatte ja oben schon mal gepostet, dass die Teile trotz fortgeschrittenen Alters großenteils immer noch brummen.
    Bei dem Preis der Reparatur darf man annehmen, dass das Werk bis auf einen Wartungsstau keine größeren Schäden aufgewiesen hat; Datumsscheiben für die Dreizeigerstimmgabeln sind noch problemlos zu bekommen. Falls du dich an dem pickligen Zifferblatt sattsiehst, halte die Augen in der Bucht auf: F300Hz werden aus Angst vor hohen Reparaturkosten immer mal wieder als defekt und damit kostengünstig angeboten: Ist im Vergleich zu einem aufgearbeiteten Zifferblatt der preisgünstigere und auch aus Gründen der Originalität sympathischere Weg. Dabei kannst du, wenn der deutschsprachige Markt nicht genug hergibt, auch weltweit mit "tuning fork" suchen... Da ist für jeden was dabei...
    Und damit deine Stimmgabel an Pfingsten nicht einsam ist, hier noch ein Geschwister, das in meiner privaten Nomenklatur "Lobsterchen" heißt:

    Schöne Feiertage


    Thomas


  • glückwunsch zur gelungen und vor allem preislich im ramen gebliegenen reparatur :blume:


    und nun viel spass beim ´brummen lassen´ :gut:


    okay, nachts kanns schon n bissle nerven. je nach dem wie man liegt :lol:


    denk meine ´gabeln´ bekommen damnächst auch mal wieder wrist-time !


    :wink: holger